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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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dass das Kind von Anahita und Donald tatsächlich noch lebt, würde das doch bedeuten, dass Sie irgendwie mit ihm und letztlich auch mit Anthony verwandt sind, oder? «
    » Es ist kompliziert, Rebecca, und wirft zahlreiche Fragen auf. «
    » Als Erstes fällt mir ein, ob Sie Ihrer Verwandtschaft wegen unter Umständen einen juristischen Anspruch auf dieses Anwesen hätten. «
    » Daran hab ich nicht mal gedacht «, sagte Ari aufrichtig erstaunt.
    » Anthony aber vielleicht schon. Es könnte helfen, ihm in dieser Hinsicht die Angst zu nehmen. Sie sehen ja, dass Astbury sein Lebensinhalt ist. «
    » Sie haben recht. Offen gestanden weiß ich nicht, woran ich mit Anthony bin. «
    » Möglicherweise empfindet er das Ganze einfach als sehr schmerzhaft. Das ist manchmal so mit der Vergangenheit « , erklärte Rebecca.
    » Ich werde ihn nicht weiter drängen. Ein paar Dingen kann ich auch ohne seine Hilfe nachgehen. Aber genug von mir und den Rätseln der Vergangenheit. Wie läuft’s bei Ihnen? Kommen Sie mit dem Film voran? « , erkundigte sich Ari.
    » Ich fühle mich okay, und die Filmarbeiten machen auch Fortschritte. Doch seit ich hier bin, leide ich unter schlimmer Migräne. «
    » Merkwürdig. Hatten Sie damit früher schon Probleme? « , fragte er mit nachdenklicher Miene.
    » Nein, das ist das erste Mal. Aber davon lasse ich mir meinen Aufenthalt in England nicht vermiesen. «
    » Und wie geht’s Ihrem Verlobten? «
    » Er trifft sich gerade in London mit einem Regisseur. Um unsere Beziehung steht es momentan nicht zum Besten. «
    » Hatten Sie nicht gesagt, dass es, seit er hier ist, besser läuft? «
    Rebecca schüttelte den Kopf. » Das wollte ich wahrscheinlich glauben. Ich denke, ich muss anfangen, auf mich zu hören und mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. «
    » Sie haben gerade fast wörtlich ein Gedicht zitiert, das ich neulich wieder einmal gelesen habe. ›If‹ von Rudyard Kipling, das Lieblingsgedicht meines Vaters. Kennen Sie es? «
    » Nein, leider nicht « , antwortete Rebecca.
    » Lesen Sie’s. In dem Gedicht geht es darum, dass man sich selbst treu sein soll. «
    » Wird gemacht « , versprach sie. » Aber jetzt muss ich los. Heute Abend findet auf der Terrasse ein großes Essen zu Ehren unseres Regisseurs statt, und ich muss mich noch umziehen. «
    » Ich möchte auf dem örtlichen Friedhof nach Hinweisen auf Anahitas Sohn suchen und in Exeter recherchieren, ob sein Tod offiziell dokumentiert wurde. «
    » Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie etwas finden? Irgendwie habe ich das Gefühl, auch Teil der Geschichte zu sein. Wahrscheinlich liegt das an meiner Ähnlichkeit mit Violet. Kannte Ihre Urgroßmutter sie? «
    » Ja, offenbar schon « , antwortete Ari, als sie die Bibliothek verließen. » Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, Rebecca. Und gehen Sie zum Arzt, wenn die Kopfschmerzen nicht bald aufhören, ja? «
    » Das tue ich. Danke. «
    Als er ihr nachsah, wurde ihm klar, wieso sie Anthony so durcheinandergebracht hatte. Selbst er war verwirrt über ihre Ähnlichkeit mit Violet. Und trotz ihres Ruhms und Erfolgs wirkte Rebecca verletzlich. Das Schicksal hatte sie nach Astbury verschlagen wie in ein komplexes Schachspiel.
    Wie Anthony hatte er den Eindruck, dass die Geschichte sich wiederholte: Donald und Anthony, die unverheirateten Erben von Astbury, Violet und Rebecca, die schönen, reichen Amerikanerinnen, und Anahita und er aus einem fernen exotischen Land …
    Wenn Anahita tatsächlich da oben bei den Geistern war, die sie ihrer Aussage nach ihr gesamtes Leben geleitet hatten, verfolgte sie nun wohl interessiert, wie eine neue Generation menschlicher Akteure das komplizierte Spiel des Lebens meisterte.
    Obwohl Rebecca mehrere Tabletten gegen die Kopfschmerzen geschluckt hatte, fiel es ihr schwer, das Geburtstagsessen für Robert auf der Terrasse durchzustehen.
    » Du bist sehr still, Schätzchen « , sagte James und legte einen Arm um ihre Schulter. » Immer noch nicht besser? «
    » Alles okay, James, mach dir keine Sorgen. «
    » Der schlimme Junge Jack kommt also heute noch zurück? «
    » Ich glaube schon. Er kann mich hier in Astbury nicht auf dem Handy erreichen, um mir zu sagen, wann. «
    » Gratuliere, dass du ihn gebändigt hast, Becks. An dem Abend im Pub haben ihn alle Frauen umschwärmt, aber er hat sie keines Blickes gewürdigt. Er liebt dich wirklich. «
    » Meinst du? «
    » Gott, ja! « James trank einen Schluck Sekt. » Es ist schon eine ganz besondere Frau

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