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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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gesichert, dass Anni nicht einfach wieder verschwand.
    Der Kellner teilte Donald mit, dass es in dem Hotel tatsächlich ein Telefon gebe, und führte ihn hin. Als Donald ins Restaurant zurückkehrte, wartete Anni bereits mit dem schlafenden Kind im Arm auf ihn.
    » Ich habe gerade mit Selina telefoniert. Du bleibst bei ihr, bis ich eine dauerhafte Lösung für euch gefunden habe « , erklärte Donald.
    » Verstehe « , sagte Anni, deren Tonfall nicht zu entnehmen war, was sie von diesem Arrangement hielt.
    » Ich habe Suppe und Sandwiches bestellt, ist das in Ordnung? «
    » Danke, ja. «
    Donald streckte die Hand nach ihr aus. » Anni, ich weiß nicht, was du durchgemacht hast und ob du mich hasst, aber jetzt bin ich da, und ich schwöre, ich werde dich nie wieder im Stich lassen. Bitte glaube mir, ich hätte Violet nicht geheiratet, wenn ich nicht der festen Überzeugung gewesen wäre, dass du für mich verloren bist. «
    Anni hob den Blick. » Liebst du sie? «
    » Ich mag sie. Sie ist ein nettes Mädchen, und ich möchte sie nicht verletzen. Aber ich liebe sie nicht und werde das auch nie tun. Letztlich ist das Ganze eine arrangierte Ehe, wie du sie aus Indien kennst. «
    » Sie ist sehr schön. «
    » Ja … Herrgott … « Donald schüttelte frustriert den Kopf. » Ich will mich nicht immer wiederholen. Man tut manchmal Dinge, die man später bereut. «
    Anni aß schweigend ihre Suppe und probierte dann das Sandwich. Allmählich bekam sie etwas Farbe.
    Als sie wieder im Wagen saßen, schliefen Anni und das Kind sofort ein. Donald weckte sie erst, als sie Selinas Haus in Kensington erreichten.
    » Sind wir da? «
    » Ja. Soll ich dir mit dem Kind helfen? «
    » Nein. Weiß Selina von dem Kleinen? « , fragte Anni besorgt. » Bei meinem Besuch in London habe ich nichts von ihm erwähnt. «
    » Ich habe ihr von ihm erzählt, und sie war nicht schockiert. Jetzt begreift sie, warum du verschwunden bist. «
    Bei Selina angekommen brachte das Dienstmädchen Anni und das Kind nach oben, während Donald sich mit seiner Schwester und einem Gin in den Salon zurückzog.
    » Donald, was für eine Tragödie! Ich kann mich nur zu gut in Anni hineinversetzen. Sie muss schreckliche Angst gehabt haben. «
    » Ja. Selina, du hast keine Ahnung, wie grässlich das Haus war, in dem Anni gewohnt hat … «
    » Natürlich bleiben Anni und dein Sohn fürs Erste hier, aber was willst du langfristig machen? Schließlich ist der Kleine, bis du mit Violet ein Kind hast, dein Erbe. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn Violet von ihm erfährt. «
    » Was für ein Chaos. Aber das Wichtigste ist, dass ich Anni gefunden habe. Selina, ich liebe sie. Mein einziger Gedanke war, sie und unser Kind aus diesem Rattenloch herauszubekommen. Bisher hatte ich noch keine Zeit zu überlegen, wie es weitergehen soll. Eine Lösungsmöglichkeit bestünde darin, sie in einem Haus hier in der Stadt unterzubringen und sie zu besuchen, wenn ich in London bin, aber ich möchte Anni nicht wie meine Geliebte behandeln, und bestimmt würde sie das auch nicht mitmachen. «
    » Hat sie verlauten lassen, was sie will? « , erkundigte sich Selina.
    » Sie hat kaum ein Wort gesprochen. Es wird dauern, bis sie sich seelisch und körperlich von den letzten Monaten erholt hat. «
    » Wenigstens kann ich ihr ein warmes Bett, anständiges Essen und ein Kindermädchen bieten, das ihr den Kleinen abnimmt. Und im Kinderzimmer ist genug Platz. Schließlich sind meine Tochter und dein Sohn Cousin und Cousine. «
    » Ich wünschte, die Welt könnte das erfahren. «
    » Das geht aber nicht. Die arme Violet kann nichts dafür. Obwohl ich mich wahrscheinlich nie enger mit ihr anfreunden werde, finde ich, du solltest sie nicht mit dem Gedanken belasten, dass ihr Mann ein Kind mit einer anderen Frau hat. «
    » Du hast recht « , sagte Donald und schenkte sich einen weiteren Gin ein. » Als Erstes werde ich nach Devon fahren und Mutter zur Rede stellen. «
    » Wirst du ihr von dem Kind erzählen? «
    » O ja. « Donald lächelte grimmig. » Es dürfte kaum etwas geben, das sie mehr betrübt, als zu erfahren, dass sie einen unehelichen Mischlingsenkel hat, den ich möglicherweise als Erben von Astbury anerkenne. «
    » Donald, die Nachricht könnte ihr den Garaus machen! «
    » Das wage ich zu bezweifeln. Wir sollten nicht vergessen, dass unsere Mutter, obwohl sie so tut, als wäre sie achtzig, noch nicht mal fünfzig ist. Sie ist zäh und wird uns alle überleben. Wenn unsere

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