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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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noch zwei Stunden blieben.
    Weil eine der Frauen in der Garderobe ihr verraten hatte, dass man in Richtung Moor ein Mobilfunksignal bekommen konnte, lief sie nach oben, um ihr Handy zu holen. Dann ging sie über die brüchigen Steinstufen in den Garten, wo sie sich auf der Bank niederließ, auf der tags zuvor der Gärtner gesessen hatte, und schaltete ihr Handy ein, empfing jedoch nur ein sehr schwaches Signal.
    » Verdammt! « , fluchte sie, als sie ihre Mailbox wieder nicht abhören konnte.
    » Alles in Ordnung? « , fragte der Gärtner vom Vorabend, eine große Gartenschere in der Hand, vom Rosenbeet aus.
    » Ja danke. Ich habe hier nur leider keinen Empfang fürs Handy. «
    » Tja, schrecklich. «
    » Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Eigentlich genieße ich es sogar « , gestand sie ihm. » Arbeiten Sie gern hier? «, erkundigte sie sich höflich.
    Er bedachte sie mit einem merkwürdigen Blick, bevor er nickte. » So habe ich das noch nie betrachtet, aber wahrscheinlich schon. Jedenfalls könnte ich mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu sein. «
    » Der Garten mit diesen ungewöhnlich intensiven Farben ist ein Traum. Besonders die Rose, die Sie gerade stutzen. Das Lila ist so samtig dunkel, dass es fast schon schwarz wirkt.«
    » Ja « , pflichtete er ihr bei. » Eine Mitternachtsrose. Die gibt es hier seit Ewigkeiten. Eigentlich hätte der Stock sich längst erschöpfen müssen, aber sie blüht jedes Jahr aufs Neue, als wäre sie gerade erst frisch gepflanzt worden. «
    » In meiner Wohnung habe ich nur ein paar Zimmerpflanzen. «
    » Sie lieben Gartenarbeit? «
    » Als Teenager hatte ich mein eigenes kleines Beet im Garten meiner Eltern. Dort habe ich mich wohlgefühlt. «
    » Dem Boden etwas abzutrotzen hilft, Frustrationen abzubauen « , pflichtete der Gärtner ihr bei. » Wie finden Sie England im Vergleich zu den Staaten? «
    » Ungewohnt. Trotzdem habe ich heute Nacht besser geschlafen als seit Jahren. Es ist so ruhig. Leider werde ich bald ins Hotel umziehen. Ich glaube, Lord Astbury mag Hausgäste nicht sonderlich. Ehrlich gesagt würde ich gern bleiben. Hier fühle ich mich sicher. «
    » Möglicherweise überlegt Lord Astbury es sich anders. Übrigens… « Er deutete auf ihr Handy. » Wenn Sie Mrs Trevathan fragen, lässt sie Sie vielleicht vom Festnetzanschluss in seinem Arbeitszimmer telefonieren. «
    » Danke, das mache ich « , sagte Rebecca und stand auf. » Bis bald. «
    » Hier… « Der Gärtner schnitt eine Mitternachtsrose ab. » Für Ihr Zimmer. Sie duftet. «
    Rebecca bedankte sich noch einmal, gerührt über sein Geschenk. » Ich stelle sie gleich ins Wasser. «
    In der Küche bat sie Mrs Trevathan um eine Vase für die Rose und sagte ihr, der Gärtner habe ihr erklärt, dass es im Arbeitszimmer ein Telefon gebe. Daraufhin führte Mrs Trevathan sie in einen kleinen dunklen Raum voller Bücherregale, auf dessen Schreibtisch sich Papier stapelte.
    » Das Telefon. Aber bitte machen Sie’s kurz, wenn Sie nach Amerika telefonieren. Seine Lordschaft kriegt sowieso schon immer einen Anfall wegen den Telefonrechnungen. «
    Mrs Trevathan verließ den Raum.
    Seine Lordschaft schien ein richtiges Monster zu sein, dachte Rebecca, als sie sich setzte, die Nummer aus dem Verzeichnis in ihrem Handy heraussuchte und den Hörer von dem alten Apparat mit Wählscheibe abhob, um Jack anzurufen. Als sich die Mailbox einschaltete, war sie einerseits erleichtert, hatte andererseits jedoch ein schlechtes Gewissen.
    » Hi, ich bin’s. Hier gibt’s weder einen Internetanschluss noch ein Mobilfunksignal. Irgendwann heute ziehe ich ins Hotel um, dann melde ich mich noch mal. Mir geht’s gut. Ich… « Rebecca überlegte, was sie weiter sagen solle, doch die Probleme waren zu komplex, um sie am Telefon anzusprechen. » Ich ruf dich bald wieder an, tschüs. «
    Dann wählte sie die Nummer ihres Agenten Victor, hörte auch dort nur die Mailbox und hinterließ eine ähnliche Nachricht.
    Rebecca machte sich auf die Suche nach Steve, um herauszufinden, wo sie während der Dreharbeiten untergebracht sein würde. Sie fand ihn beim Catering-Wagen im Hof.
    » Ja, ja, Sie möchten wissen, wo Sie hinkommen « , sagte Steve ein wenig genervt. » Ich wollte Sie schon suchen, denn ich habe gute Nachrichten. Lord Astbury hat mir vor fünf Minuten mitgeteilt, dass Sie während der Dreharbeiten hierbleiben können. Offen gestanden überrascht mich das. Wir hatten schon eine

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