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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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rund um die Uhr um sie kümmert. Ich glaube, Sie haben sie am Tag Ihrer Ankunft in der Küche gesehen. «
    » Ja « , bestätigte Rebecca. » Und einmal draußen. Sie hat eine alte Frau im Rollstuhl herumgeschoben. Ich dachte, das wären Statisten für den Film. «
    » Das war meine Mum. Leider schweifen nicht nur ihre Gedanken, sondern auch ihre Füße. Besonders in der Nacht, wenn die Pflegerin schläft. Das Zimmer, in dem Sie sie heute Nacht gesehen haben, ist das, in dem sie als Kinderschwester Seiner Lordschaft wohnte. Ich habe sie nicht das erste Mal dort gefunden. Reicht Ihnen das als Erklärung? «
    » Die Frau heute Nacht war nicht alt. « Rebecca runzelte die Stirn. » Sie hatte lange blonde Haare und hat beim Bürsten vor sich hin gesungen. «
    » Mum hat lange Haare, allerdings eher weiß als blond. Tut mir leid, dass Sie sich in den letzten Wochen einige Male erschreckt haben, aber ich schwöre Ihnen, dass es in diesem Haus keine Gespenster gibt und auch niemanden, der Ihnen Böses will. Nur eine manchmal etwas wirre alte Dame. «
    » Wahrscheinlich hat Violet Astburys Geschichte, die ich heute Nacht gelesen habe, mich aus der Fassung gebracht « , musste Rebecca zugeben. » Sie litt unter schlimmen Kopfschmerzen wie ich, und nach ihrem Tod nahm man an, dass sie vergiftet worden war. «
    » Rebecca war gestern Abend ein wenig überreizt « , erklärte Ari. » Sie glauben nicht wirklich, dass jemand Sie vergiften möchte, oder, Rebecca? «
    » Nein, natürlich nicht « , versicherte sie hastig.
    » Verstehe. Mr Malik, bleiben Sie doch hier und leisten Sie Rebecca Gesellschaft, während ich Frühstück mache. Ich würde Rührei auf Toast vorschlagen. Bestimmt sind Sie bereit, das Essen zu ihrer Beruhigung für sie vorzukosten « , brummte Mrs Trevathan, als sie das Zimmer verließ.
    » Oje « , stöhnte Rebecca. » Jetzt hab ich sie verärgert. «
    » Die kriegt sich schon wieder ein « , meinte Ari schmunzelnd. » Aber nun zu den organisatorischen Dingen: Wollen Sie jetzt, da Mrs Trevathan Ihnen eine plausible Erklärung geliefert hat, hierbleiben, oder soll ich Steve bitten, eine Hotelunterkunft für Sie aufzutreiben? «
    » Ich weiß es nicht. Vermutlich habe ich heute Nacht tatsächlich ein bisschen überreagiert. «
    » Sagen Sie mir einfach Bescheid. Im Notfall mache ich das, was meine Vorfahren früher getan haben, als sie noch im Dienst der Briten standen: Ich lege mich zu Ihrem Schutz auf den Boden vor Ihrer Tür. «
    » Machen Sie sich nicht über mich lustig! Mein Gott, was für eine Tragödie Ihre Urgroßmutter beschreibt! « , seufzte sie. » Dass ausgerechnet diese Hexe Maud Astbury die arme Daisy , Anthonys Mutter, aufgezogen hat … Kein Wunder, dass Anthony ein bisschen seltsam ist. «
    » Wenn eine Familie und ein Anwesen vierhundert Jahre überdauern sollen, müssen die jeweiligen Oberhäupter stahlhart sein. Maud Astbury, die das drohende Ende der Linie sah, war bereit, das zu ihrer Rettung Nötige zu tun. «
    » Aber die ist ihr nicht gelungen. Wenn Anthony kinderlos bleibt, endet die Linie mit ihm. «
    » Ja. Übrigens habe ich gestern Donalds Tagebuch gelesen, weswegen ich noch wach war, als Sie auf dem Flur herumgegeistert sind. Als Sie an meiner Tür geklopft haben, war ich im Bad « , erklärte er. » Das Tagebuch hat mir weitere Fragen beantwortet, danke. «
    » Meinen Sie, wir sollten es Anthony geben? «
    » Bei dem Essen gestern Abend habe ich ihn als noch stärker in sich gekehrt empfunden als sonst. Ich glaube nicht, dass ihm das Tagebuch etwas nutzen würde. Es liegt auf der Hand, dass er nicht mehr erfahren möchte. Und das kann ich ihm nicht verdenken. «
    » Ich auch nicht. «
    » Rebecca, darf ich Sie etwas fragen? Sie kennen ja jetzt die Geschichte – glauben Sie, dass Moh damals tatsächlich in dem Bach ertrunken ist? «
    Rebecca holte tief Luft. » Ich weiß nicht, was ich von der Sache halten soll. Beweise gibt es dafür jedenfalls nicht, oder? «
    » Nein. Mein Instinkt sagt mir, dass es nicht so war. Vor meiner Abreise möchte ich auf jeden Fall die Wahrheit herausfinden. «
    » Ihnen ist klar, dass Tilly, Anahitas Freundin aus dem Ort, Mrs Trevathans Großmutter war? Was bedeutet, dass ihre neunzigjährige Mutter, die mir offenbar heute Nacht einen solchen Schrecken eingejagt hat, in ihrer Kindheit mit Moh spielte. «
    » Stimmt! Wahrscheinlich war sie damals zu jung, als dass sie sich jetzt noch daran erinnern könnte, aber wer weiß. Vielleicht statte ich ihr

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