Die Mönche vom Sirius
wurde, die in Form gewaltiger, schwimmender Brocken im Wasser schwammen und dann von den Kraken mühsam auf ihre Rückenpanzer-Insel geborgen werden mussten, war Bailor beinahe schlecht geworden.
Aber für die Kraken war diese Substanz eine Grundlage ihrer Kultur.
Mit der Zeit bekam Bailor mit, dass die Ausscheidungen dazu benutzt wurden, Brennstoff zu gewinnen.
Dazu mengten die Kraken ein paar weitere Zusätze hinzu, über deren genaue Zusammensetzung Bailor gar nicht genauer Bescheid wissen wollte. Anschließend wurde das ganze in Fladenform getrocknet, sodass man am Ende einen Brennstoff von torfähnlicher Konsistenz bekam.
Bailor kam zu dem Schluss, dass eine Spezies, die zu so etwas in der Lage war, das Stadium von Menschenaffen wohl bereits weit hinter sich gelassen hatte.
Der Große Bunte führte Bailor zu einem der Lagerfeuer, die vor den Wohnhöhlen loderten. Diese Wohnhöhlen waren eigentlich abgeschlossene Hohlräume im Inneren des Schildkrötenpanzers, die dafür sorgten, dass das gewaltige Tier genügend Auftrieb hatte. Aber einen Teil dieser Hohlräume pflegten die Meerwelt-Kraken mit ihren primitiven Werkzeugen aufzustemmen und verwendeten sie als Unterkünfte für die Nacht.
Für einen Menschen wäre es nur sehr schwer möglich gewesen, sich da hineinzuzwängen, denn die Kraken sorgten natürlich dafür, dass die Eingänge möglichst klein waren.
Das soziale Leben der Kraken fand rund um die Lagerfeuer statt, die sich zumeist in der Nähe der Wohnhöhleneingänge befanden. Bestimmte Kraken, die sich oft durch ein zwar variierendes, aber in seiner feuerroten Farbgebung stets gleiches Muster auf ihrer Haut auszeichneten, hatten offenbar die Aufgabe, die mühsam durch das Erzeugen von Reibungswärme entfachten Feuer auch zu erhalten.
In einer Atmosphäre, deren Sauerstoffgehalt jedoch deutlich höher war, als es der Erdnorm entsprach, war das allerdings wohl auch nicht besonders schwierig.
»Nun sagt schon, was ihr von mir wollt!«, meinte Bailor, der sich angewöhnt hatte, die Kraken einfach anzusprechen, als ob sie ihn verstehen würden. »Mein Verband ist erst heute Morgen gewechselt worden, das kann doch jetzt nicht der Grund sein, weshalb ihr mich hier her holt!«
Die Kraken kauerten im Kreis.
Einer von ihnen war leuchtend grün. Er benutzte nur diese eine Farbe. Schlichtheit schien hier das Privileg des Adels zu sein, das war Bailor schon aufgefallen, denn der Grüne hatte zweifellos eine Führungsrolle innerhalb der Gemeinschaft.
Neben ihm lag …
… der Kommunikator!
Derek Bailor sah sofort, dass das Gerät eingeschaltet war. Die Grundfunktion war aktiviert. Wahrscheinlich deshalb, weil die Meerwelt-Kraken daran herumgefummelt hatten. Ein Kontrolllämpchen blinkte auf, außerdem war auf dem Display das Hauptmenü zu sehen. Eine aufblinkende Anzeige machte deutlich, dass der Translator eingeschaltet war.
Der Grüne stieß ein paar Laute aus, woraufhin ihm das Translatorsystem des Kommunikators nach kurzer Zeit antwortete.
Es versuchte die Laute zu übersetzen. Die Suchfunktion forschte nach bekannten Phonemen. Aber da war natürlich nichts gespeichert, worauf das System hätte zurückgreifen können.
Die Christophorer besaßen wahrscheinlich Sprachdateien der Meerwelt-Kraken. Allerdings hatte sich Derek Bailor vor Antritt der Mission nicht die Mühe gemacht, auf dem Server der Brüderschule danach zu suchen. Schließlich war eine Kontaktaufnahme mit den Kraken auch nicht geplant gewesen.
Jetzt versuchte das Gerät, Sprachmaterial zu sammeln, um eine Übersetzung durchführen zu können.
Dabei schien das System ein paar schwerwiegende Schwierigkeiten zu haben. Schwierigkeiten, die Bailor darauf schob, dass die Kraken vielleicht gar keine voll ausgeformte Sprache besaßen, sondern nur eine einfache Vorform. Irdische Orca-Wale oder Schimpansen benutzten einige Dutzend Laute, um sich zu verständigen. Der Übergang zwischen solchen präverbalen Kommunikationsformen und einer ausdifferenzierten Sprache war fließend. Aber je weiter der Stand des aufgezeichneten Sprachmaterials von einer differenziert strukturierten Sprache entfernt und je vieldeutiger die einzelnen Lautäußerungen waren, desto schwerer hatte es das Translatorprogramm, darin die richtige Bedeutung zu erkennen, zumal diese oft auch nur aus dem Zusammenhang mit unterstützenden Gesten oder mimischen Veränderungen verständlich waren.
Aus dem Lautsprecher des Kommunikators drangen jetzt ein paar
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