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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weiteres Misstrauen auf Seiten der Meerwelt-Kraken.
    Er nahm das Gerät und schnallte es sich um das linke Handgelenk, so wie es vorgesehen war. Dann nahm er ein paar Schaltungen vor und modifizierte die Einstellungen des Translatorprogramms. Insbesondere vereinfachte er die Übersetzungsfilter und reduzierte das mögliche Vokabular. Manchmal war eine Reduzierung eine Möglichkeit für das Programm, auch mit sehr außergewöhnlich strukturierten Sprachen oder – neutraler formuliert – lautbasierten Kommunikationssystemen klarzukommen. Die unendliche Vielfalt von Bedeutungsnuancen, wie sie menschlichen Sprachen eigen war, konnte manchmal sehr hinderlich sein, weil sich das System bei Unschärfen in der Bedeutung nur sehr schwer festlegen konnte.
    »Vielleicht werden wir uns jetzt bald etwas besser verstehen«, sagte Bailor.
    Nachdem die Meerwelt-Kraken den Geräuschen gelauscht hatten, die aus dem Lautsprecher kamen und Bailor ihre Reaktion sah, war er sich in dieser Hinsicht allerdings nicht mehr so sicher …

 
5. Kapitel – Der Mönch im Hintergrund
     
    Auf dem Panorama-Schirm an Bord der PLUTO war der düstere Schatten der Schwarzsandwelt zu sehen. Selbst das gleißende Sonnenlicht wurde von dem Material, aus dem die Oberfläche bestand, kaum reflektiert.
    Welch ein passender Name, den sich die Christophorer für diese Welt ausgedacht haben … , wunderte sich Commander Stephan van Deyk, der sich ein belebendes Syntho-Getränk auf die Brücke hatte bringen lassen. Um eine richtige Pause zu machen, war jetzt keine Zeit.
    Das Kridan-Schiff mit der taktischen Bezeichnung Bandit zwei war längst im Zwischenraum verschwunden.
    Wer weiß, wo es wieder auftaucht? , ging es van Deyk durch den Kopf. Auf jeden Fall musste man jederzeit damit rechnen, dass die Kridan zurückkehrten und dann vermutlich mit einem größeren Kontingent anrückten.
    »Stabilen geostationären Orbit erreicht«, meldete Rudergänger Lieutenant Rick Sawinul. »Zielgebiet müsste sich jetzt ständig im Erfassungsbereich unserer Feinortung befinden.«
    Gleich darauf meldete sich Lieutenant Seiichi Ishikawa zu Wort: »Feinortung ist auf das Zielgebiet ausgerichtet!«
    Der Ortungs- und Kommunikationsoffizier zoomte einen bestimmten Punkt an der Oberfläche näher heran. Dabei verwendete die Darstellung eine Art virtuelles Licht, damit ein menschlicher Betrachter überhaupt etwas erkennen konnte. »Ich markiere die Lage der Christophorer-Station und jene Region, in der das Wrack der BERESANTO zu finden ist.«
    »Daran, dass es sich tatsächlich um die BERESANTO handelt, habe ich inzwischen keinerlei Zweifel mehr«, mischte sich der Erste Offizier ein. Lieutenant Commander Allan Fernandez hatte sich die Ortungsdaten auf seine Konsole geladen und stellte damit eigene Untersuchungen an. »Ansonsten scheint mir dieser Planet eine einmalige Ansammlung von Anomalien zu sein!«
    »Kein Wunder, dass die Christophorer hier eine Station eingerichtet haben«, meinte van Deyk. »Nirgends kann man mehr über die Naturgesetze erfahren, als dort, wo sie scheinbar nicht gelten.«
    »Für Prospektoren ist die Schwarzsandwelt wohl auch ein Paradies«, meinte Fernandez. »Es wundert mich, dass sich noch kein irdisches Industrie-Konsortium hier dauerhaft niedergelassen hat, um den Planeten in Besitz zu nehmen.«
    »Aus Rücksicht auf die J'ebeem, nehme ich an«, erwiderte van Deyk. »Unsere Regierung möchte sich aus dem Krieg zwischen Starr und J'ebeem doch möglichst heraushalten, auch wenn man sich in letzter Zeit schon manches Mal die Frage stellen musste, ob das mehr als nur Lippenbekenntnisse sind …«
    Fernandez hob die Augenbrauen.
    »In der Vergangenheit hat das auch niemanden daran gehindert, fremde Welten in Besitz zu nehmen, wenn der Profit groß genug erschien.«
    Mit Vergangenheit meinte Fernandez offenbar die Zeit vor der Gründung der Solaren Welten und der Erfindung des Bergstrom-Antriebs. Das wilde 22. Jahrhundert, wie es manche Historiker ausdrückten, als man mit unsicheren Überlichtaggregaten von geringer Leistungskraft in die Weiten des Alls aufbrach. Von der Mitte des 21. Jahrhunderts an sogar mit Unterlicht-Antrieb.
    Häufig genug waren dies Reisen ohne Wiederkehr gewesen und die Kolonisten hatten in dem Bewusstsein gehandelt, auf sich allein gestellt zu sein. Und selbst in den Zeiten, als die interstellaren Verkehrswege in dem Bereich, den man heute als zu den Solaren Welten zählend betrachtet, schon recht gut funktionierten und der

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