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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Germaine Wittemann
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fröhlich mit.
    „Ich glaube, du kannst jetzt aufhören“, wisperte der kleine Wompelsch. „Die ganze Kuppel ist schon wunderschön beleuchtet. Sieh dich um!“ Celine ließ ihren Gesang noch sachte ausklingen, um die Monde, die sehr sensibel waren, nicht unnötig zu ängstigen und schaute sich dann mit großen Augen die Welt von Trilunata an. Sie hätte nicht gedacht, dass die selbst erschaffene Kuppelwelt so wunderschön sein würde. Die Spiegel in der Kuppel wurden durch die Monde angestrahlt und warfen das gleißende Licht auf die Häuser und Gärten der Trilunater. Alles schimmerte silbern. Die Häuserwände waren ebenfalls mit Spiegeln besetzt und Licht das sich in diesen Spiegeln brach, wurde tausendfach verstärkt.
    „Das sind keine normalen Spiegel“, lachte der Wompelsch. „Das Mondlicht wäre eigentlich zu schwach, um hier alles zu beleuchten und Pflanzen wachsen zu lassen. Also mussten sich die Trilunater etwas einfallen lassen und ihr Meister, der auch die Kuppel erschaffen hatte, kam auf die Idee der Zauberspiegel. Sie verstärken das Mondlicht und werfen es in alle Richtungen zurück. Eine tolle Erfindung, findest du nicht?“
    „Das ist nicht nur toll, sondern richtig genial.“ Celine war überwältigt.
    „Die Zauberspiegel können aber noch mehr“, kicherte der Wompelsch. „Bist du neugierig? Ich habe in der Schule gut aufgepasst. Wir Wompelsche sind ja sehr lernfähig und durften mit den Kindern in die Schule. Wir mussten immer auf sie achtgeben.
    „Bitte, bitte erzähl mir alles, was du über diesen Planeten weißt“, jauchzte Celine. Sie war nun wirklich sehr neugierig? Das war aber auch alles so spannend.
    „Was hat es denn noch mit diesen Spiegeln auf sich?“
    „Das sind die Spiegel der Wahrheit. Wer in einen von ihnen schaut, erkennt die Wahrheit über sich selbst. Da sie hier überall hängen, müssen die Trilunater automatisch jeden Tag sich selbst sehen und sich selbst erkennen.“
    Celine schaute etwas enttäuscht. Sie hatte eine großartige Zauberei erwartet und nicht so etwas.
    „Ach, das ist ja langweilig“, meinte sie und verdrehte die Augen.
    „In der Schule haben die Lehrer gesagt, dass das sehr anstrengend ist, wenn man sich nicht selbst etwas vormachen kann und sieht, was man falsch macht. Sie nannten sie deshalb auch die Spiegel der Selbsterkenntnis. Durch sie kann man sich verändern, weil sie aufzeigen, was man falsch macht.“
    Celine überlegte hin und her. Sie versuchte zu verstehen, was dies für die Bewohner von Trilunata bedeutete.
    „Demnach haben wohl alle Trilunater einen guten Charakter?“
    „Ja, zumindest sind hier alle immerzu bemüht reinen Herzens zu werden, denn wer es schafft, absolut reinen Herzens zu sein, dem wird beim Blick in einen der Spiegel, ein Wunder widerfahren.“
    Das fand Celine ja nun schon sehr viel spannender.
    „Ist das denn schon einmal geschehen?“
    „Nein, nicht das ich wüsste.“
    „Weiß man denn wenigstens was für ein Wunder dann geschieht?“ Celine zwinkerte aufgeregt mit den Augen.
    „Ich weiß leider nicht mehr darüber, als das, was ich dir eben erzählt habe.“
    Der Wompelsch sprang hin und her.
    „Was ich aber weiß, dass es hier eine ganz tolle Kuppelrutschbahn gibt und die wollte ich schon immer mal ausprobieren. Hopp, lass uns ein wenig Spaß haben!“
    Der Wompelsch kannte sich sehr gut aus in der Kuppel. Sie war so groß, dass wirklich ein ganzes Volk darin leben konnte. Woher wusste ihr kleiner roter Freund nur, wo sich hier die Rutschbahn befand?
    „Sag mal, woher weißt du denn wohin wir gehen müssen? Du warst doch hier noch nicht.“
    „Nein“, war ich in der Tat nicht, aber ich habe mir heimlich die Landkarte im Schulunterricht einprogrammiert, weil ich dachte, eines Tages werde ich hierher kommen und Rutschbahn rutschen.“
    Der Wompelsch lachte fröhlich.
    „Da sind wir auch schon. Sieh mal nach oben!“
    Celine schaute hoch zur Kuppeldecke. Das war wirklich sehr, sehr hoch. Von ganz oben herab verlief eine silberne Rutschbahn bis ganz nach unten. Mit einem Aufzug konnte man nach oben fahren. „Das wird ein Spaß! Komm, verwandle dich in einen Puscher! Fliegen wir nach oben, das geht schneller.“
    Celine klatschte vor Freude in die Hände und setzte sich in den Puscher, der sogleich abhob. Oben angekommen stockte Celine der Atem. Das war wirklich die größte Rutschbahn, die sie je gesehen hatte. Ein wenig Angst hatte sie schon, aber das hätte sie nie im Leben zugegeben. „Ich

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