Die Mondblumenpflückerin
widerstehen zu können, wenn du eine siehst. Du wirst sie unbedingt anfassen wollen. Nur ein sehr starker Charakter kann sich diesem Drang widersetzen. Ich denke aber, du hast ihn Celine. Ich bin mir da ziemlich sicher.“
„Na dann los!“, rief Celine. „Katapultier uns nach Aurum. Das Abenteuer geht weiter.“
15. Aurum
Celine und der Wompelsch landeten sanft auf Aurum. Celine fühlte ihr Herz bis zum Hals klopfen. Sie hatte große Angst. So mutig sie eben noch gerufen hatte, Bratzipus solle sie nach Aurum bringen, so ängstlich stand sie jetzt irgendwo mitten auf dem Planeten und wäre am liebsten wieder zu Hause in ihrem warmen Bettchen gelegen.
Aber sie durfte sich jetzt nicht von ihrer Angst beherrschen lassen.
„Es muss getan werden, was getan werden muss!“, sprach sie sich selbst laut Mut zu.
„Richtig!“, antwortete der Wompelsch und wackelte aufgeregt hin und her.
„Besser du holst deine Diamanttaschenlampe raus. Hier herrscht ja wirklich finstere Nacht.“
„Auch nicht finsterer als auf den anderen beiden Planeten“, bemerkte Celine, während sie die Lampe aus ihrer Tasche kramte. Sie war Gold wert, denn sie leuchtete wahnsinnig hell. Celine konnte nun einiges von Aurum erkennen.
Alles sah irgendwie seltsam aus. Lange nicht so schön wie Kaselius oder Lachius. So seltsam kahl. Von einer Pflanzenwelt war gar nichts zu sehen.
„Ist hier alles so hässlich?“, fragte Celine ihren schlauen Wompelsch, „oder sind wir nur auf einem besonders kargen Teil von Aurum gelandet?“
„Aurum ist eigentlich wunderschön. All die wundersamen hübschen Pflanzen sind wohl schon gestorben, da ihnen das Licht fehlt. Aurum hat die schönste und vielfältigste Pflanzenwelt, die du je gesehen hast. Sobald Aurum wieder beleuchtet ist, werden die Pflanzen sofort aus dem Boden sprießen. Das wird unsere Belohnung sein, wenn wir es schaffen die goldenen Flüsse wieder fließen zu lassen.“
„Wieso sind denn dann die goldenen Blumen eine Gefahr für mich, wenn sie schon alle gestorben sind?“
Celine verstand nun rein gar nichts mehr.
„Die goldenen Blumen holen sich ihre Energie aus den Gedanken der Wesen, die sie gefangen halten. Jeder Gedanke gibt ihnen für lange Zeit die nötige Energie zu überleben und sich zu vermehren.“
Ja, der kleine Wompelsch wusste alles. Er hatte alles Wissen abgespeichert.
„Wir müssen nun erst einmal unser Rätsel finden, dass uns Hulsarta niedergeschrieben hat. Ich mache mal eben kurz meine Lampe aus, dann werden wir hoffentlich gleich die großen Leuchtbuchstaben sehen.“
Celine tat wie gesagt, und der Wompelsch und sie starrten beide wie gebannt in den Himmel. Ganz weit in der Ferne sahen sie einen schwachen Lichtschein.
„Du musst dich wieder in den Puscher verwandeln. Wir müssen dorthin fliegen, wo das Licht herkommt. Von hier aus können wir das nicht lesen“, rief Celine aufgeregt.
Der Wompelsch nahm wieder die Form des Puschers an und schon ging der Flug los.
Das Licht wurde stetig heller und nach einiger Zeit waren sie angekommen. Beherzt sprang Celine heraus. Sie erschrak sich sehr, als sie sah, was die Ursache des Lichtscheins war. Sie stand vor einer ganzen Gruppe der gefährlichen Goldblumen.
Plötzlich bemerkte sie, wie ihre Gedanken sich nur noch um die goldenen Blumen drehten. Sie fühlte sich magisch angezogen. Diese Blumen waren von so bezaubernder Schönheit, dass sie das Gefühl hatte sie unbedingt berühren zu müssen.
Sie wollte wissen, wie sich die zarten, leuchtenden Blütenblätter anfühlten. Langsamen Schrittes ging sie auf die Blumen zu. Sie hatte nur ein Ziel, sie anzufassen, an ihnen zu riechen, sie zu umarmen und eins mit ihnen zu werden. Sie nahm kaum noch ihren kleinen roten Freund wahr, der sie mit eindringlicher Stimme warnte.
„Celine, nicht! Geh nicht zu ihnen! Du wirst verloren sein, wenn du sie berührst. Bitte, bitte Celine, bleib stehen!“
Celine konnte den Wompelsch sehr wohl hören, aber es war alles unwichtig. Was zählte, waren nur diese Blumen. Sie wollte gerade eine davon berühren, da riss ein lautes Geschrei sie aus ihren Gedanken. Es war die Stimme von Katja. Celines Gedanken zu den zauberhaften, gefährlichen Blumen riss schlagartig ab. Momentan wusste sie gar nicht was los war. –Ach so! Ja sie war auf Aurum, und was da so einen Lärm machte, war ihr Kontaktstein.-
Sie nahm ihn aus ihrer Tasche. „Was ist denn los?“
„Der Wompelsch hat mich alarmiert und gesagt, dass du kurz davor bist
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