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Die Mondblumenpflückerin

Die Mondblumenpflückerin

Titel: Die Mondblumenpflückerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Germaine Wittemann
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im Fernsehen gesehen, sondern wirklich und wahrhaftig erlebt. Bratzipus will mir helfen die Ehe meiner Eltern zu retten. Ich habe sogar einen Beweis.“
    Jetzt riss Katja ihre großen blauen Augen ganz weit auf. Sie hatte langes, blond gelocktes Haar und sah aus wie ein Engelchen aus dem Bilderbuch. Celine hingegen hatte ganz schwarze, glatte Haare, die sie stets zu einem Pferdeschwanz band und dunkle, schöne, mandelförmige Augen.
    „Also, einen Beweis hast du? Den würde ich ja mal gerne sehen.“
    Katja schaute ihrer Freundin gespannt in die Augen. Celine machte ihr kleines rosafarbenes Handtäschchen auf, das ihr Opa Bernd kurz vor seinem Tod geschenkt hatte, zusammen mit einer bunt schillernden Murmel, die ihr Glücksbringer war. Sie nahm den Kaseliusdiamanten heraus und drückte ihn Katja in die Hand.
    „Na, was sagst du jetzt?“
    „Was soll das sein? Das ist ein Glasstein nehme ich an, weiter nichts.“ Ihre Freundin schaute etwas enttäuscht.
    „Von wegen nur ein Glasstein“, regte sich Celine auf. „Das ist einer der Diamanten von Kaselius. Pass mal auf!“
    Der Stein sah momentan wirklich eher unscheinbar aus, das fiel selbst Celine auf. Daheim hatte er viel mehr gefunkelt. Nun war er nur noch dunkelblau und glanzlos. Das war äußerst merkwürdig. Celine nahm den Diamanten wieder an sich. Augenblicklich fing er an zu leuchten und zu funkeln.
    „Oh, was ist das?“, rief Katja total überrascht.
    „Das ist ja der Wahnsinn!“
    „Sieh genau hin!“, sagte Celine sichtlich erleichtert, dass ihr Kristall seinen Glanz zurück gewonnen hatte.
    Sie schaute tief in den blauen Stein und dachte fest an Bratzipus. „Schnell Katja! Schau mir über die Schulter direkt in den Kristall!“
    Der Diamant fing an zu leuchten, genau wie daheim bei Celine, als sie auf ihrem Bett gesessen war und an den kleinen Kaselianer Bratzipus gedacht hatte. Siehe da! Auch dieses Mal erschien das glatte Gesicht des Männleins. Von einer Sekunde auf die andere kamen die blauen Äuglein hervor und zwinkerten Celine zu.
    Katja konnte nur noch stottern:
    “Wie machst du das, Celine?“
    Das war der Beweis. Celine hatte nicht geträumt und verrückt war sie auch nicht. Katja sah das Gleiche wie sie. Gott sei Dank! Ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen.
    „Das ist kein Trick. Glaubst du mir jetzt endlich?“
    Fast schon flehend schaute Celine ihre Freundin an.
    „Ja, ich glaube dir. Das wird die aufregendste Geschichte unseres Lebens. Du wirst ganz sicher meine Hilfe brauchen. Du kannst auf mich zählen.“
    Die beiden Mädchen fielen sich überglücklich in die Arme. Celine war so froh. Nun konnte das Abenteuer beginnen. Noch wusste sie nicht welche großen und auch gefährlichen Aufgaben ihr bevorstehen sollten. Aber vielleicht war das besser so, sonst hätte sie vielleicht gekniffen.
    4. Bratzipus
    Am Abend, als Celine sich in ihr Bett gekuschelt hatte, bemerkte sie, dass die Eltern gar nicht wie üblich stritten. Sie gingen sich aus dem Weg. Es schien alles geregelt. Wie sie sich fühlte, schien im Moment niemanden zu interessieren. Ihre Eltern waren viel zu sehr mit sich selbst und ihren Problemen beschäftigt.
    Celine lag da und schloss die Augen. In ihrer linken Hand hielt sie den blauen Diamanten. Es kostete sie ein wenig Überwindung, aber sie nahm allen Mut zusammen und sagte dreimal laut und deutlich: „Kaselius, Kaselius, Kaselius.“
    Sie fühlte, wie das Bett anfing leicht zu vibrieren. Dieses anfänglich schwache Vibrieren ging sehr schnell über in ein heftiges Wackeln, und plötzlich drehte sich das ganze Bett. Oder drehte nur sie sich? Wie sie es schon einmal erlebt hatte, wurde sie durch Raum und Zeit katapultiert. Es war kein unangenehmes Gefühl. Ihr wurde es auch zum Glück nicht übel. Plötzlich befand sie sich wieder auf dem wunderschönen blauen Planeten Kaselius.
    „Bratzipus, wo bist du?“, rief sie ganz leise.
    So ganz wohl fühlte sie sich nicht in ihrer Haut, in einer ihr fremden Welt, so weit entfernt von ihrer Familie und von Katja.
    „Hier bin ich schon“, ertönte das helle, glockenklare Stimmchen von Bratzipus.
    „Du musst keine Angst haben, dir wird hier nichts geschehen. Kaselius ist ein friedlicher Planet, einer der friedlichsten des Universums.“
    Celine zuckte leicht zusammen. Bratzipus konnte nicht nur Gedanken lesen, sondern er wusste scheinbar auch genau, was sie gerade fühlte.
    „Ja“, sagte Bratzipus, „wir wissen genau, wie sich andere Wesen fühlen. Das ist einer der

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