Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising

Titel: Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
es Gautier war. Sein Geruch, ein widerlicher Gestank, bei dem ich sofort das Bedürfnis hatte, mich zu kratzen, schwappte über
mich. Quinn legte mir die Hände auf die Schultern und drückte fest zu, als wollte er mich davon abhalten, etwas zu sagen. Als ob ich das nötig hätte.
    »Direktor Brown«, sagte Gautier mit seiner schmierigen Stimme leise und irgendwie respektvoll. »Ich dachte, Sie wären krank.«
    »Das war ich auch, und jetzt bin ich wieder da. Was wollen Sie?«
    »Nichts. Ich mache nur meinen nächtlichen Rundgang.«
    Er log. Ich wusste, dass diese Woche Radford und nicht Gautier mit dem Rundgang dran war. Wieso schlich er also hier in der Vorstandsetage herum? Ahnte er, dass etwas nicht stimmte, oder führte er selbst etwas im Schilde, was der Abteilung nicht guttat?
    »Wieso stehen Sie dann vor meiner Tür?«, fragte Quinn. Er imitierte perfekt das scharfe Bellen von Brown.
    »Ich habe Stimmen gehört und wusste wie gesagt nicht, dass Sie hier sind.«
    Er log weiterhin. Und war das da etwa ein Schweißtropfen auf seiner Stirn? Was zum Teufel hatte Gautier vorgehabt?
    »Da Sie ja nun wissen, woher die Stimmen kommen, schlage ich vor, dass Sie weiter Ihre Runde drehen.«
    Gautier zögerte, blickte auf die Kameras, hüllte sich in Schatten und verschwand. Ich wechselte auf Infrarot und beobachtete, wie er sich zurückzog, bis er im Treppenhaus verschwand.
    »Gehen wir«, sagte Quinn, schloss die Tür ab, nahm meinen Arm und schob mich den Flur hinunter.
    Ich wartete, bis wir im Aufzug waren, und machte mich dann von ihm los. »Gautier ahnt etwas.«
    Er hob erstaunt eine Braue. »Woher weißt du das? Du
kannst doch genauso wenig seine Gedanken lesen wie er deine.«
    »Nein. Aber ich kann seinen Gesichtsausdruck deuten.«
    »Ein Vampir wie Gautier hat keinen Gesichtsausdruck.«
    »Da war etwas – nur ein kurzes Flackern. Irgendetwas hat ihn aufhorchen lassen.«
    »Dann sollten wir zusehen, dass wir so schnell wie möglich hier herauskommen. Er darf auf keinen Fall Alarm schlagen.«
    Nein, denn ich wusste, wie Gautier im Einsatz war. Ich konnte mir zwar vorstellen, dass Quinn mit Gautier fertigwurde, aber nicht, wenn Gautier Verstärkung rief. In der Gruft saßen mindestens zwanzig Vampire und warteten nur auf einen guten Kampf.
    Wir verließen das Gebäude und liefen die Straße hinunter. Obwohl ich nichts hörte, stellten sich meine Nackenhaare auf.
    »Wir werden verfolgt«, sagte ich leise.
    »Ich weiß. Aber der direkt hinter uns ist kein Vampir – sein Herzschlag ist zu regelmäßig.« Er umfasste fester meine Hand. »Gehen wir zum Auto und sehen, was passiert.«
    Wir liefen nicht schneller, sondern gingen ganz ruhig weiter. Die hohen Gebäude um uns herum hielten den Wind ab, doch obwohl es schon nach Mitternacht war, war die Nacht alles andere als ruhig. Der Mond stand hoch am Himmel, und die Wölfe feierten in der ganzen Stadt. Sogar der Verkehr war stärker als sonst.
    Durch den Lärm hindurch nahm ich eine Bewegung wahr, die mit einer Art Ächzen auf uns zusauste. Ich bemerkte den scharfen Geruch von Moschus und Mann und wurde wütend. Es war nicht Gautier.
    Ich machte mich von Quinn los, fuhr herum und fing
Talons Hand ab, bevor er mir die Perücke vom Kopf reißen konnte.
    Er wirkte überrascht. Ich drückte seine Finger ein bisschen fester zusammen. Nun sah er nicht mehr überrascht, sondern leidend aus. »Was willst du?«
    »Ich nehme an, du kennst diesen Herren.« Quinns Stimme klang gleichgültig, dennoch hörte ich, dass er sich amüsierte. Vielleicht sah er gern zu, wenn andere litten.
    »Ich würde ihn nicht gerade als Herrn bezeichnen. Aber ja, ich kenne ihn.« Ich ließ Talons Hand los und warf sie gegen seine Brust. »Was zum Teufel machst du hier? Wie hast du mich gefunden?«
    Er verzog den Mund zu einem Lächeln, doch seine Augen blickten kühl von mir zu Quinn und wieder zurück. »Ein Wolf weiß immer, wo er seine Partnerin findet.«
    » Das ist dein Partner?«, fragte Quinn in beleidigendem Tonfall. »Mein Gott, ich hätte dir etwas mehr Geschmack zugetraut.«
    »Er ist mein Sexpartner, nicht mein Freund. Dieser Idiot hat gerade beschlossen, dass er ein Kind von mir will, und hat ohne meine Einwilligung einen Antrag gestellt.«
    »Du weißt, dass das gesetzlich verboten ist«, sagte Quinn im Plauderton, »obwohl ich ja der Ansicht bin, dass eine ordentliche Tracht Prügel deutlich abschreckender wirkt.«
    »Nun, das wäre eine Idee.« Ich stieß Talon fest gegen die Brust und

Weitere Kostenlose Bücher