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Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising

Titel: Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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schubste ihn ein Stück zurück. Seine goldfarbenen Augen flackerten überrascht auf.
    »Was zum Teufel hast du vor?«, fragte ich scharf. »Mit welchem Recht folgst du mir hierher?«
    Das falsche Lächeln verschwand, und es blieb nur ein kalter, harter Ausdruck zurück. Verflucht, was hatte ich bloß an ihm gefunden? »Du gehörst mir, kleiner Wolf, und ich
habe keine Lust, dich zu teilen. Auch nicht mit einem Untoten.«
    »Ich gehöre nur mir selbst. Und woher weißt du, dass er ein Vampir ist?«
    Talon schnaubte verächtlich und blickte ungeduldig an mir vorbei. »Das ist doch Alan Brown, oder nicht? Ich habe ihn auf den Anzeigen gesehen, auf denen er für die Abteilung wirbt.«
    Wenn es Alan Brown gewesen wäre, wäre Talon jetzt tot. Brown machte kurzen Prozess mit Idioten oder Leuten, die ihn nicht ausreichend respektierten. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Ganz einfach. Ich habe herausgefunden, was für Schichten du diese Woche hast, bin hergekommen und habe auf dich gewartet.«
    Er log. Ich wusste nicht, wieso ich mir dessen so sicher war, denn er ließ sich absolut nichts anmerken.
    »Bist du in meine Wohnung eingebrochen?« Wie hatte er in dem ganzen Durcheinander bloß meinen Einsatzplan gefunden, den ich selbst meist nicht fand?
    Er zuckte mit den Schultern, ließ den Blick an meinem Körper hinuntergleiten und war erregt, als er mein Kleid bemerkte. Wenn man bei diesem Hauch von Nichts überhaupt von einem Kleid sprechen konnte. »Hübsch, kleiner Wolf.«
    Zum ersten Mal machte das heftige Brennen seiner Aura wenig Eindruck auf mich. Es war, als ob eine Art unsichtbarer Schleier zwischen uns hing. Ich spürte, wie sein Verlangen mich berührte, aber es hatte keine Auswirkungen auf mein Fieber. Vielleicht weil ich endlich den wahren Talon gesehen hatte. Er hatte mir gar nicht gefallen.
    Er streckte die Hand nach mir aus, doch ich schlug sie zur Seite. »Hast du deine irrwitzige Idee aufgegeben?«

    »Sie ist nicht irre. Unser Kind wäre vollkommen.«
    Vielleicht wäre es das. Wenn es überlebte. Wenn ich es überlebte. »Ich will kein Kind von dir, also vergiss es.«
    Er wirkte hart und entschlossen, aber da war noch etwas anderes in seinen Augen, das mich gruselte – Belustigung. Schadenfreude. »Du hast keine Wahl, kleiner Wolf. Ich werde dafür sorgen, dass du dich mit niemand anders befriedigen kannst. Auch nicht mit toten Männern.«
    Ich wurde wütend und schlug nach ihm. Ich habe es immer genauso verurteilt, wenn Frauen Männer schlagen wie umgekehrt, aber bei diesem herablassenden Grinsen und diesem »Ich weiß etwas, was du nicht weißt«-Blick konnte ich nicht anders. Er hatte nicht damit gerechnet, und so landete der Schlag mit aller mir zur Verfügung stehenden Wucht auf seinem Kinn. Und es steckte viel Wucht dahinter. Sein Kopf wurde nach hinten geschleudert, und er war bereits bewusstlos, bevor er mit dem Rücken auf dem Pflaster aufschlug.
    »Guter Schlag«, kommentierte Quinn. »Erinnere mich daran, dass ich dich nie wütend mache.«
    »Du musst dir nur merken, dass dieser spezielle Wolf sich zu sehr in das Leben anderer Leute einmischt.«
    In vielerlei Hinsicht versuchte Jack das ebenfalls, aber er ließ mir zumindest einen gewissen Spielraum. Das tat Talon nicht. Er tat, als wäre alles schon beschlossene Sache.
    Ich kniete neben Talon nieder und fühlte seinen Puls, um sicherzugehen, dass er nicht tot war, nachdem er mit dem Hinterkopf auf den Boden gekracht war. Sein Puls schlug regelmäßig. Er war nur bewusstlos.
    Als ich aufstand, sah ich prüfend die Straße hinunter. Unser anderer Verfolger war auch noch da und beobachtete im Verborgenen das Geschehen. Wenn es Gautier war,
konnten wir in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Auch wenn Quinn ihn nicht misstrauisch gestimmt hatte, dürfte er inzwischen deutliche Zweifel an meiner Identität haben.
    »Gehen wir zurück zum Auto.«
    Quinn nickte, legte mir die Hand auf den Rücken und führte mich den Rest des Weges. »Erklär es mir«, sagte ich, als wir im Auto saßen und die Stadt verließen. »Wieso glaubst du, dass ich mit dir schlafen würde, wenn ich einen festen Partner habe?«
    Er sah mich an, als wünschte er, ich hätte seine Bemerkung damals überhört. »Weil ich schon oft erlebt habe, dass Wölfe Versprechungen machen, sie aber nicht halten.« Als die Ampel vor uns auf Rot sprang, drosselte er die Geschwindigkeit.
    »Bei dem, was zwischen dir und Eryn passiert ist, ging es um Geld, nicht um Versprechen. Das hast du

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