Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising
selbst gesagt. Verteufele doch nicht die ganze Rasse, nur weil sich eine Wölfin danebenbenommen hat.«
»Es war mehr als eine.« Er sah mich kühl und undurchschaubar mit seinen blauen Kontaktlinsen an. »Ich scheine eine fatale Anziehungskraft auf deine Rasse auszuüben.«
Nun wurde ich wütend. Ich hatte es satt, dass andere Rassen Werwölfe verurteilten und uns für minderwertig oder fehlerhaft erklärten. Und wieso? Weil wir Spaß an Sex hatten und ihn genossen, anstatt es heimlich hinter verschlossenen Türen oder im Dunkeln zu tun? Vampire tranken Blut, um zu überleben, viele töteten sogar ihre Nahrungsspender, und dennoch wurden sie im Allgemeinen mehr respektiert als wir.
Es ergab keinen Sinn, insbesondere weil vom Heftpflaster bis zum Auto alles mit Hilfe von Sex verkauft wurde. Ich meine, wem schadeten wir denn mit unserem Mondtanz?
Klar, ein Wolf konnte mit Hilfe seiner Aura jemand gegen seinen Willen gefügig machen, doch die wenigsten Wölfe hatten Lust, sie zu diesem Zweck einzusetzen. Das hatten wir nicht nötig, weil wir innerhalb unserer eigenen Rasse bekamen, was wir wollten.
»Weißt du, die meisten Vampire, mit denen ich arbeite, sind stinkende Killermaschinen. Deshalb denke ich aber nicht gleich, dass die ganze Rasse so ist.«
Er zuckte lässig mit den Schultern, hielt das Lenkrad jedoch fest umklammert. Offenbar nahm er unser Gespräch alles andere als locker. Diese Eryn oder wer noch für diese wenig ehrenhafte Meinung von Werwölfen verantwortlich war, hatte ihn wohl böse hereingelegt. »Was ich persönlich von Werwölfen halte, hat damit nichts zu tun.«
»Wenn du glaubst, dass wir nur Prostituierte sind, hat es das sehr wohl, und vielleicht erinnerst du dich an deine Aussage, du würdest Prostituierte lieber meiden.«
Die Ampel sprang auf Grün, und er fuhr mit quietschenden Reifen los. »Ich finde nicht, dass Wölfe Prostituierte sind, schließlich verkauft ihr euch nicht. Aber ich finde, dass ihr alle zu frei und leichtfertig mit euern Körpern umgeht.«
»Dennoch machst du von den Angeboten nur allzu gern Gebrauch.«
Er warf mir nun einen amüsierten Blick zu. »Ich bin nicht nur ein Vampir, ich bin auch ein Mann, und kein vernünftiger Mann würde nein sagen, wenn jemand so ansprechend aussieht wie du.«
»Das ist eine vollkommen menschenmäßige Einstellung. Du hasst die Marke, nimmst das Werbegeschenk aber dankend an.«
»Ich möchte sagen, dass ich zumindest ehrlicher bin als dein sogenannter Partner.«
Ich ließ ihm den Themenwechsel durchgehen. Wir konnten uns noch ewig über diese allzu menschlichen Beschwerden über Wölfe streiten, ohne dass es zu irgendetwas führte. »Talon ist von Anfang an schon überheblich gewesen, aber ich hätte nie gedacht, dass er so weit gehen würde.«
»Wie lange seid ihr zusammen?«
»Zwei Jahre.«
»Ist das nicht ziemlich lange für einen Wolf? Vielleicht glaubt er deshalb, ihr hättet eine Vereinbarung?«
Ich lächelte angespannt. »Wir waren nie exklusiv zusammen. Im Moment hat er sieben andere Geliebte, und ich habe auch noch einen.« Ich sah ihn an. »Und einen künftigen. In den letzten Jahren hatte er manchmal bis zu zehn Frauen gleichzeitig, und ich hatte drei oder vier Männer. Er will seinen Harem nicht für irgendjemanden aufgeben.«
»Offensichtlich ist er ein Wolf mit einer großen Ausdauer.«
»Ja.« Talon besaß nur Ausdauer und keinerlei Raffinesse.
»Wo ist dann das Problem?«
Ich verschränkte die Arme. »Wie schon gesagt, er ist der Meinung, ich wäre die perfekte Mutter für seine Kinder.«
Quinn schien einen Augenblick darüber nachzudenken, dann sagte er leise: »Sich von der Frau, die man liebt, Kinder zu wünschen, ist nicht verkehrt.«
»Nein, das nicht«, versicherte ich bitter. »Nur dass wir keine Seelenverwandten sind und er mich nicht liebt. Er will mir einfach nur dieses Kind einpflanzen.«
Quinn blickte mich an. »Du willst es nicht?«
»Nein. Das habe ich doch gesagt, wir sind nicht seelenverwandt. Ich genieße den Sex mit ihm, das ist alles. Ich werde ganz bestimmt nicht mein Leben aufs Spiel setzen,
weil ich ein Kind mit jemandem zeuge, den ich nicht liebe.«
»Wieso würdest du dein Leben aufs Spiel setzen?«
Ich seufzte. »Weil ich bin, was ich bin. Ich kann nicht auf natürlichem Weg schwanger werden, und mein Spezialist weiß nicht, ob ich überhaupt in der Lage bin, ein Kind auszutragen. Er hat sogar gemutmaßt, dass mich eine Schwangerschaft das Leben kosten könnte.«
Er
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