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Die Mondscheinbaeckerin

Die Mondscheinbaeckerin

Titel: Die Mondscheinbaeckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
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Vance Wins Vater.
    So leicht würde Morgan sich nicht geschlagen geben. Er deutete auf Emily. »Ihre Mutter hat damals meinen Bruder nachts in den Park gelockt! Sie hat ihn ausgetrickst und alles kaputt gemacht.«
    Â»Hör auf, Morgan«, forderte Vance ihn auf. »Ich sage es jetzt zum letzten Mal: Meine Enkelin ist nicht Dulcie, und ich dulde nicht, dass du sie für die Fehler ihrer Mutter verantwortlich machst.«
    Â»Und wie willst du das anstellen?«
    Vance machte einen Schritt auf ihn zu. »Ich werde die Wahrheit sagen. Du hast Logan und deine Familie als Opfer hingestellt, und ich habe es zugelassen, weil Dulcie es so wollte. Sie ist in dem Wissen von hier weggegangen, dass sie verleumdet würde. Sie hat Mullaby verlassen, um euch das Leben zu erleichtern. Das war der erste selbstlose Akt ihres Lebens.«
    Emily, die die ganze Zeit über Win angesehen hatte, wandte den Kopf. »Was hast du gerade gesagt, Opa Vance?«
    Â»Lass uns gehen, Win«, forderte Morgan seinen Sohn auf.
    Â»Nein, ich will das hören.«
    Â»Logan hatte Probleme, lange bevor Dulcie in sein Leben trat«, antwortete Vance. »Er hatte zu dem Zeitpunkt schon mehrere Selbstmordversuche hinter sich, von denen nur seine Familie wusste. Aber Dulcie hat er es gestanden. Er und Dulcie waren ineinander verliebt. Oder zumindest war sie in ihn verliebt. So hatte ich sie noch nie erlebt. Sie hat ihre Initialen überall im Ort in Baumrinden geritzt.«
    Â»Moment. Die Herzen mit den Initialen sind von Mom?«, hakte Emily nach. »Nicht von Logan?«
    Â»Nein. Sie war völlig vernarrt in ihn. Sonst hat sie immer ihren Willen bekommen, doch vor Logan hatte sie Respekt. Er wirkte in der Öffentlichkeit sehr schüchtern, aber sie war Wachs in seinen Fingern. Er hat Dulcie erklärt, sie könnten nicht zusammen sein, weil seine Familie sie nicht gutheißt. Er hat behauptet, seine Familie hätte zu viele Geheimnisse und er könne nicht heiraten, wen er wolle. Aber es gebe eine Lösung. Auf seine Bitte hin hat Dulcie alle im Ort zu einem sogenannten Auftritt von ihr eingeladen, um Logan Gelegenheit zu geben, nachts aus dem Haus zu kommen. Sie erhoffte sich eine offizielle Liebeserklärung von ihm. Dulcie hatte keine Ahnung, dass die Coffeys nachts nicht aus dem Haus gingen, weil sie leuchteten. Sie hielt das wie wir alle für eine Marotte, mit deren Hilfe sie sich ihre Exklusivität bewahrten, sich von der Mittelschicht des Ortes abgrenzten. Damals ahmten sogar Familien in Mullaby die Coffeys nach und verließen nachts nicht mehr das Haus.«
    Â»Sie hat ihn also nicht hereingelegt?«, fragte Emily.
    Â»Wenn überhaupt jemand jemanden hereingelegt hat, dann er sie. Dulcie war genauso verblüfft wie wir anderen. Hinterher ist Logan zu ihr, aber sie wollte nicht mit ihm reden. Ich weiß nicht, ob er von Anfang an vorgehabt hatte, Selbstmord zu begehen, nachdem er das Geheimnis seiner Familie preisgegeben hatte, oder ob ihn Gewissensbisse plagten. Das kann nur seine Familie beurteilen. Allerdings weiß ich, dass er sich offenbaren wollte . Er wollte, dass die Leute es erfahren.«
    Wie Win, dachte Emily.
    Auf Morgans Gesicht traten rote Flecken. »Das kauft dir keiner ab. Niemand wird dir glauben, dass Dulcie unschuldig war. Und ich werde immer behaupten, dass sie ihn daran hätte hindern können, den Pavillon aufzusuchen und Selbstmord zu begehen. Er hat sie tatsächlich geliebt. Er hat ihr dieses Familienerbstück geschenkt.« Er deutete auf das Glücksarmband an Emilys Handgelenk. Emily legte unwillkürlich die Hand darüber. »Unsere Mutter hat es ihm mit den Worten überlassen, er soll es der Frau geben, die er einmal heiratet, genau wie sie es am Abend ihrer Hochzeit erhalten hatte. Dass er es Dulcie gegeben hat, muss etwas bedeutet haben. Aber wenn er sich in eine weniger egoistische, einfühlsamere Person verguckt hätte, wäre er heute vielleicht noch am Leben. Und unser Geheimnis wäre nach wie vor ein Geheimnis.«
    Â»Emily kennt die Wahrheit«, sagte Opa Vance. »Ich habe nicht die Absicht, irgendjemandem sonst davon zu erzählen.«
    Emily wusste nicht, warum es für Morgan so wichtig war, dass die Leute glaubten, sein Bruder sei ausgetrickst worden. Vielleicht konnte er seinen Tod so leichter verarbeiten, oder es half seiner Familie, wenn der Ort Logan nicht als problembeladen und manipulativ im Gedächtnis behielt. Der

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