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Die Mondscheinbaeckerin

Die Mondscheinbaeckerin

Titel: Die Mondscheinbaeckerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Addison Allen
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heraus. Wie viel Uhr war es?
    Vance bemerkte Emily nicht, als er die Tür aufmachte.
    Â»Wir müssen reden«, begrüßte Morgan Coffey ihn von der Veranda aus. Sein weißer Leinenanzug war zerknittert, als hätte er darin geschlafen, und seine dunklen Haare, die er sonst mit Gel zurückkämmte, fielen ihm in die Stirn. So sah er jünger aus, mehr wie Win.
    Â»Morgan?«, fragte Vance überrascht. »Was machst du um diese Uhrzeit hier?«
    Â»Ich wäre gern noch früher gekommen, aber ich musste warten, bis es hell war.«
    Â»Komm rein.« Vance trat beiseite, und Morgan kam in den Eingangsbereich. »Was ist los?«
    Als Morgan Emily bemerkte, erstarrte er, und sie spürte seinen Hass. Sie wich ein wenig zurück. »Vermutlich hat deine Enkelin es dir noch nicht erzählt«, sagte er und nickte in ihre Richtung. Vance stellte sich schützend vor sie. »Wieso hast du sie herkommen lassen, Vance? Hat deine Familie der meinen nicht schon genug angetan?«
    Â»Was ist passiert?«, erkundigte sich Vance.
    Â»Es« , antwortete Morgan. »Heute Nacht hat deine Enkelin meinen Sohn in den Park gelockt. Genau wie damals.«
    Â»Emily ist nicht schuld«, widersprach Win von der Veranda aus, öffnete die Fliegenschutztür und trat ein. »Ich hab sie gebeten, sich dort mit mir zu treffen. Es war ganz anders als damals. Emily und ich waren allein im Park.«
    Â»Ich hab dir doch gesagt, du sollst zu Hause bleiben«, rügte Morgan ihn.
    Â»Es geht um mich. Ich möchte bei dem Gespräch dabei sein.«
    Opa Vance wandte sich verwirrt Emily zu. »Emily?«
    Â»Ich dachte, er will sich für das rächen, was meine Mom damals getan hat, und hab ihm nicht geglaubt, als er gesagt hat, dass er leuchtet. Nicht mal dann, als er mich gebeten hat, in den Park zu kommen, um es mir zu zeigen.«
    Â»Warum bist du hingegangen, wenn du gemeint hast, er will dich reinlegen?«, fragte Vance ungläubig.
    Â»Ich dachte, das hilft, die Sache damals ins Lot zu bringen …«
    Vance hob eine riesige Hand. »Stopp! Du brauchst nichts ins Lot zu bringen. Morgan, jetzt ist Schluss.«
    Â»Du nimmst sie in Schutz, genau wie seinerzeit deine Tochter.«
    Opa Vance verzog wütend das Gesicht. Und ein wütender Riese ist ziemlich beeindruckend. »Ich habe nie Entschuldigungen für Dulcie gesucht und immer die Schuld für das, was passiert ist, auf mich genommen, weil ich sie nicht im Griff hatte. Aber meine Enkelin ist nicht Dulcie, und ich lasse nicht zu, dass du sie so behandelst.«
    Morgan räusperte sich. »Mir wäre wohler, wenn du dich hinsetzen würdest, Vance.«
    Â»In meiner Gegenwart fühlt sich niemand wohl. Gerade du solltest wissen, wie das ist.«
    Â»Sie soll sich von meinem Sohn fernhalten.«
    Â»Ich beobachte deinen Sohn jetzt schon eine ganze Weile nachts hinter meinem Haus. Dass Emily sich von ihm fernhält, ist nicht das Problem«, entgegnete Vance.
    Morgan bedachte Win mit einem verärgerten Blick.
    Â»Du kannst mich nicht von ihr fernhalten«, sagte Win.
    Â»Hast du aus der Geschichte mit deinem Onkel nichts gelernt?«, wollte Morgan wissen.
    Â»Doch. Ich habe gelernt, dass es Mut erfordert, jemanden zu lieben, den die Familie nicht gutheißt.«
    Â»Willst du allen Ernstes behaupten, dass du dieses Mädchen liebst?«, fragte Morgan ungläubig.
    Emily sah Win erstaunt an. Er liebte sie?
    Win starrte unverwandt seinen Vater an; da war ein Machtkampf im Gange.
    Â»Mein Bruder hat ihrer Familie wegen Selbstmord begangen«, sagte Morgan zu Win. »Bedeutet dir das denn gar nichts?«
    Â»Es war seine Entscheidung«, entgegnete Win. Emily wunderte es, wie ruhig er wirkte. Morgan Coffey besaß ein gewaltiges Ego, doch das von Win war auch nicht von schlechten Eltern. »Er hat uns die Möglichkeit verschafft, ein normales Leben zu führen.«
    Â» Mein Leben ist seit damals nicht mehr normal! Deine Mutter hat mir nie verziehen, dass ich es ihr nicht selbst gesagt habe.«
    Â»Und das Gleiche wünschst du dir für mich? Ich wollte es ihr zeigen. Es sollte kein Geheimnis bleiben. Und die Welt ist davon nicht untergegangen. Sie hat mich nicht zurückgewiesen, Dad. Wir sind nicht du und Mom. Wir sind nicht Dulcie und Logan. Hier geht es um mich und Emily. Das ist eine völlig andere Geschichte.«
    Â»Lass sie ihr Leben ohne unsere Lasten führen, Morgan«, riet

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