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Die Mondspielerin: Roman (German Edition)

Die Mondspielerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Mondspielerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina George
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dreimal nein sagen sollte, denn dann beteuerte man ihr, man wäre so unglücklich über ihre Absage. So sehr, dass man in den nächsten Wochen leider drüben in Rozbras essen müsste, um über den Kummer hinwegzukommen.
    Und das wäre schlimm für Madame Geneviève, denn am anderen Ufer des Aven saß ihr größter Konkurrent, den Hunger und die Brieftaschen der Segler betreffend, die ihr Boot zwischen den beiden kleinen Häfen Kerdruc und Rozbras parkten, ohne je abzulegen.
    Laurine wusste nicht, wie sie dieses Dilemma lösen sollte. Ging sie mit, hatte sie bald das, was man einen Ruf nannte. Ging sie nicht mit, hatten Madame Geneviève und das Ar Mor bald keine Gäste mehr, weil die dann alle in Rozbras bei Alain Poitier und in der Bar Tabac saßen, um moules frites à la crème zu essen.
    »Laurine! Hör auf zu träumen! Die Spezialitäten des Tages: Thunfisch nach Art der Concarneau-Fischer, cotriade, huîtres de Belon, moules marinières, noix de SaintJacques Ar Mor au naturel oder gratiniert oder mit einer Cognacsauce. Kurz, unser testosterongestörter Koch hat wieder zu seiner alten Form gefunden. Schreib das auf, sonst vergisst du es wieder, Kindchen.«
    Marianne genoss die Stimme von Madame Ecollier; sie war so voll und dunkel wie der Kaffee, den ihr Jeanremy zu ihrem kleinen Frühstück, einem köstlichen Käseomelett, zubereitet hatte.
    Laurine malte sich die Worte gehorsam auf ihren linierten Kellnerblock.
    »Was ist Tes … Treso … Tostrongestört?«, fragte sie dann.
    »Salzsucht«, antwortete Madame Geneviève kurz angebunden und richtete ihren Schießschartenblick auf Jeanremy. »Es wäre gut, du würdest die Dame endgültig aus deinem Gedächtnis verbannen!«
    »Was denn für eine Dame?«, fragte Jeanremy vorsichtig.
    »Wegen der du das Salz brikettweise in den Sud geschüttet hast!«
    »Jeanremy nimmt zu viel Salz wegen einer Dame?«, fragte Laurine.
    »Er ist verliebt. Verliebte Köche nehmen zu viel Salz.«
    »Und unglückliche?«
    »Zu viel Cognac.«
    »In wen ist Jeanremy denn verliebt?«, fragte Laurine.
    »Als ob das nicht ganz und gar ohne Belang wäre! Allez, allez, an die Arbeit, Laurine! Zeig Madame Mariann bitte das Muschelzimmer in der Auberge.«
    Geneviève Ecollier lächelte Marianne flüchtig zu. Ja. Vielleicht war diese Frau, die zufällig an dieses Ende der Welt gespült wurde, alles, um was sie in den vergangenen Monaten gebetet hatte. Und waren Zufälle nicht manchmal Angebote des Schicksals?
    Jeanremy schob Marianne ein Bündel weiße Kleidung hinüber und ein Papier. Marianne starrte darauf.
    Jeanremy deutete auf einen Betrag in der Mitte: 892 Euro, und die Anzahl der Stunden daneben schien die Wochenarbeitszeit zu sein, jeden Tag außer Dienstag und Mittwoch sechs Stunden; außerdem stand dort Logis.
    Sie betrachtete wieder die Kleidung. Küchenkleidung, jener ganz ähnlich, die sie in der Hauswirtschaftsschule getragen hatte. Jeanremy sah sie bittend an.
    Marianne fühlte sich schmutzig und ungepflegt in ihren alten Sachen. Die weiße Kleidung roch nach Seife, und Marianne sehnte sich danach, sich die vergangenen Tage von der Haut zu schrubben und in die frische weiße Wäsche zu schlüpfen.
    Und das war der einzige Grund, warum sie ihren Mädchennamen auf die gestrichelte Linie setzte.
    »Bon«, sagte Jeanremy erleichtert. Dann reichte er ihr noch eine Kochhaube, die wie eine Baskenmütze geschnitten war.
    Marianne klemmte sich das Bündel unter den Arm und folgte Laurine über den kleinen Hof zum Seiteneingang der Auberge. Unbemerkt lief ihnen der rotweiße Kater hinterher und schlüpfte mit durch die Tür.

    Jeanremy ordnete seine Beute von der Fischauktionshalle in Concarneau, packte Rochen, Limanden und Thunfische in Styroporkisten voller zerstoßenem Eis. Die Taschenkrebse klapperten mit ihren Schalenfüßchen. Madame Genèvieve kontrollierte die Rechnungen.
    »Was würdest du davon halten, wenn ich das Hotel wieder eröffne, kerginan? «, fragte sie gespielt beiläufig.
    »Viel«, antwortete er. »Aber wieso kommen Sie ausgerechnet jetzt darauf?«
    Geneviève Ecollier seufzte auf. Dann antwortete sie leise: »Diese Frau aus dem Meer … diese Mariann. Weißt du, an wen sie mich erinnert? An mich selbst. Mich selbst, wenn ich Angst habe.«
    Jeanremy nickte. Manchmal sah man in den Gesichtern von Fremden seine eigenen Träume und auch seine eigenen Zweifel.
    Er stellte Geneviève den Teller mit dem Omelett hin. Er hatte es mit rotem Basilikum verziert. In

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