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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nur so konnte er des Rätsels Lösung finden.
    Die Augen hielt er geschlossen.
    Zeit wurde für ihn zu einem fremden Begriff. Er stand noch mit beiden Beinen auf dem Boden, aber er hatte den Eindruck, längst davon abgehoben zu sein und weit, sehr weit wegzufliegen in ein Gebiet hinein, in dem sich seine Erinnerungen manifestiert hatten und das den Begriff Vergangenheit trug. Eine Vergangenheit, an die sich nur wenige Menschen in dieser Welt erinnerten. Atlantis.
    Das Land, das Meer, der Himmel, die Sonne…
    Er dachte an diese Begriffe und hatte plötzlich das Gefühl, daß es seine Gedanken geschafft hatten, in diese Vergangenheit hineinzugleiten und sie für ihn zu öffnen.
    Sie wurde für ihn lebendig. Sehr lebendig sogar. Er fühlte sich in sie hineinversetzt, obwohl er noch immer zwischen den Steinen stand. Aber das Erleben war da.
    Und es war sehr real…
    ***
    Vergangenheit
    Dunkelheit über Atlantis. Über einer Welt, die so ganz anders war als die Landmassen im Norden. Sie war von der Sonne gebleicht worden, regelrecht ausgetrocknet. Die Felsen, die am Tage durch die Hitze zu brennen schienen, gaben in der Nacht die Wärme ab, die sie gespeichert hatten. Aber es blieb die Nacht über nicht so. Wie meist wehte plötzlich ein kühler Wind von Norden her, als hätten sich dort all die kalten Geister zusammengefunden, um die Erfrischung den Menschen zu bringen, die noch keinen Schlaf gefunden hatten. Dazu gehörte auch der Eiserne Engel. Er war von seinem Versteck in den kargen Bergen aufgestiegen und hatte sich immer höher in den dunklen Himmel hineingeschraubt, wobei hoch über ihm der Himmel mit all seiner Sternenpracht grüßte, doch dafür hatte er keinen Blick.
    Er schaute nach unten, versuchte, Blicke in die tiefen, düsteren Schluchten zu werfen, die wie lange, klaffende Mäuler die Landschaft einkerbten. Er hatte Feinde. Sogar mehr als genug. Er lebte außerdem in einem Reich, das sich auch zahlreiche dämonische Wesen ausgesucht und zu ihrer Heimat erkoren hatten. Es waren die schwarzen Vampire, es gab die auf fliegenden Drachen hockenden Skelette des Schwarzen Tods, der Atlantis irgendwann einmal regieren wollte, aber es gab auch die unheimliche Prophezeiung, daß dieser Kontinent, der einmal voller Leben gesteckt hatte, dem Tod geweiht war. Dann würden die Menschen sterben, die dämonischen Wesen vergehen, und die Fluten des Meeres würden alles in ihr gewaltiges Grab hineinzerren. Noch war der Zeitpunkt nicht eingetreten, aber es gab bereits erste Anzeichen. Die Tätigkeit der Vulkane hatte zugenommen. Immer öfter brachen sie aus und schickten ihre glühenden Lavaströme hinein in die nahen Täler. Es hatte Zeiten gegeben, da hatten Menschen in den Tälern gelebt, das aber war lange her. Sie hatten sich nach den bösen Launen der Natur gerichtet und waren in die größeren Städte geflohen, die zumeist in der Nähe des Meeres lagen. Dort war das Wasser auch unberechenbar.
    Schwere Stürme und kleinere Seebeben hatten bereits Springfluten geschickt und zahlreiche Menschenleben gefordert. Es war keine günstige, keine positive und lebenswerte Welt mehr. Das Land lag in den letzten Atemzügen, und die Kräfte des Bösen versuchten, immer mehr Land zu gewinnen und Einfluß auf den positiven Teil zu bekommen. Der Eiserne Engel und seine Vogelmenschen gehörten zu den letzten Wesen, die sich noch dagegen anstemmten, obwohl es kaum einen Sinn hatte, aber das wollte der Wächter der Nacht nicht zugeben. Auch ihn hatte man zurückgedrängt. Er traute sich nicht mehr, bei Tageslicht seine Runden durch die Lüfte zu drehen, denn die Feinde lauerten in zahlreichen Verstecken und warteten nur auf die günstigen Gelegenheiten, um ihn töten zu können.
    Besonders die reitenden Skelette des Schwarzen Todes hatten es auf ihn abgesehen.
    Durch sie waren viele seiner Getreuen getötet worden, und in der Nacht lauerten Myxins schwarze Vampire, riesige Fledermäuse mit langen Blutzähnen, die gierig nach dem Lebenssaft der Kreaturen waren. Doch der Eiserne Engel wußte sich zu wehren. Er, der aus der Schlucht der Stummen Götter stammte, konnte das Schwert führen wie kein anderer, und er hatte zurückgeschlagen. Immer und immer wieder. Aber die Übermacht war zu groß, und die Stummen lagen in ihrem urzeitlichen Schlaf. So waren sie nicht in der Lage, ihm zu helfen, und er blieb auf sich allein gestellt. Wie in der letzten Zeit verabredet, flog er seine nächtlichen Runden allein, weil er die Getreuen nicht in

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