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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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muß auch die Strige haben.«
    Annika hatte zugehört und war völlig von den Socken. »Nein«, sagte sie, als ich geendet hatte, »das kann doch nicht wahr sein, John. So etwas gibt es nicht!«
    »Du hast davon noch nichts gehört. Doch es bedeutet nicht, daß es die Strige nicht gibt.«
    »Trotzdem, John, ich kann daran nicht glauben, und ich will es auch nicht. Es sind Phantasiegebilde. Wer hat euch das denn erzählt?« Sie wollte noch mehr fragen, doch als sie unsere ernsten Gesichter sah, runzelte sie die Stirn. »Oder meint ihr das wirklich ernst?«
    »Irgendwo schon.«
    »Verrückt!« flüsterte sie. »Das ist einfach verrückt. Man sollte euch auslachen.«
    »Lieber nicht.«
    Sie räusperte sich. »Ihr tut gerade so, als hättet ihr dieses Monstrum schon gesehen.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    »Aber nein!« rief sie. »So etwas kann ich nicht glauben. Dann wäre es auch anderen aufgefallen.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja, das ist…« Sie schaute sich um und winkte einem Nachbarn zu, der in den Vorgarten getreten war. »Sprecht nicht so laut, bitte, sonst kriegen die Menschen noch Angst.«
    »Es hat also niemand hier aus Sundhaden diese große Strige gesehen?« wollte Suko wissen.
    »So ist es.«
    »Gut, dann werden wir gehen und bedanken uns für das nette Gespräch, Annika.«
    »Oh, ihr geht?«
    »Sicher.«
    Ihre Augen blitzten. »Diesen riesigen Vogel suchen?«
    »Möglich.«
    Sie holte tief Luft und schüttelte dann den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Jedenfalls wünsche ich euch auf eurem Weg viel Glück.«
    »Danke, das können wir brauchen.« Ich beugte mich zu Annika hinunter.
    »Den Teufel male ich nicht an die Wand, Annika, aber du solltest wirklich im Haus bleiben, wenn die Dunkelheit hereingebrochen ist.«
    »Wegen der Strigen?«
    »Ja.«
    »Danke, ihr beiden, ich werde versuchen, mich danach zu richten. Ist schon gut.«
    Annika ging zurück ins Haus, und wir setzten unseren Weg fort. Suko schritt neben mir mit gesenktem Kopf her. »So wird es überall sein, John. Man wird uns nicht glauben, da kannst du sagen, was du willst. Man lacht uns aus.«
    Ich hob die Schultern. »Ja, und wir können es den Leuten nicht mal übelnehmen.«
    Von Ken Finlay hatten wir uns getrennt. Er wollte sich ebenfalls mit den Menschen im Ort unterhalten, aber in einem anderen Teil von Sundhaden. Bei Sven Aklund hatten wir uns wieder verabredet.
    Mein Blick glitt über den Himmel. Wir hatten bereits Abend, doch eine Trübung war nicht zu erkennen. Nach wie vor wirkte er wie ein glattes, blaues Tuch, nur schien mir seine Farbe dunkler geworden zu sein, und auch die ersten Abendwolken ballten sich im Westen zusammen.
    »Nichts, zu sehen, John«, sagte Suko, der meinen Blick bemerkt hatte.
    »Sie hält sich zurück.«
    »Die Dunkelheit wird ihr Schutz geben.«
    »Sicher.« Er blieb stehen. »Wie lange möchtest du noch gehen, und wohin willst du dich wenden?«
    Das Zentrum des Ortes lag hinter uns.
    Die Häuser standen hier weiter auseinander, die Gärten waren größer geworden und standen in einer vollen Blüte. Nicht weit von uns entfernt verlief die Straße. Sie führte auch über eine kleine Brücke hinweg, die aus Holz bestand. Unter ihr floß das klare Wasser entlang, und sein Rauschen war wie eine nie abreißende Musik.
    »Idyllisch«, murmelte ich und hob die Schultern. »Wenn ich an die Strige denke, dann…«
    »Denk mal nicht daran«, sagte Suko.
    »Wieso?«
    »Das gibt es doch nicht«, hörte ich ihn flüstern. »Das kann nicht wahr sein.«
    »Was meinst du damit?«
    »Schau mal nach vorn, zur Brücke hin.«
    Ich tat, was er verlangte, und plötzlich dachte ich, daß mir meine Augen einen Streich spielten.
    Genau dort stand jemand, den wir beide gut kannten.
    Es war der Eiserne Engel!
    ***
    »Soll ich dich kneifen?« fragte Suko, der auch lachte. Wahrscheinlich tat er es über mein erstauntes Gesicht, denn ich war wirklich wie vor den Kopf geschlagen.
    »Nicht nötig, er ist es.«
    »Denk an die Steine, an den Riß zwischen den Welten.«
    »Ja, das fällt mir jetzt ein.«
    Wir kamen uns vor wie zwei Figuren, die auf ein Spielfeld gestellt worden waren und darauf warteten, daß wir Anweisungen erhielten, was wir zu sagen hatten. Im Moment fiel uns nichts ein, wir mußten uns mit der Veränderung erst einmal abfinden. Der Eiserne Engel hatte sich seinen Platz gut ausgesucht. Im Bach neben einer Brücke.
    Er hatte uns ebenfalls gesehen. Mit einer knappen Handbewegung winkte er uns zu.
    »Ja«,

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