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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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besagten Unternehmens von einem gewissen Giuseppe Fennelli arrangiert wurde und daß Mr. Kane zu keiner Zeit die Absicht hatte, sich an dem Hauptgeschäft seines Finanziers zu beteiligen. Sein ganzes Bestreben war darauf gerichtet, sich davon fernzuhalten.
    Er befaßte sich mit dem Ankauf und Verkauf verschiedener Geschäftsunternehmen, wie er es für das Wohl seiner Firma für erforderlich hielt. Während Mr. Kane seine Firma ordnungsgemäß leitete, führte sein Finanzier, Mr. Fennelli, ein Geschäft innerhalb eines Geschäfts. Mit anderen Worten: Mr. Fennelli befaßte sich mit seinen Glücksspiel- und Buchmachergeschäften und benutzte die Firma Frank Kane, Unternehmungen, als Deckmantel für seine Tätigkeit.
    Wir sind davon überzeugt, daß Mr. Kane bis vor kurzer Zeit niemals den Verdacht hegte, daß man seine Organisation zu solchen Zwecken benutzte. Sobald er sich von diesem Mißbrauch überzeugte, unternahm Mr. Kane sofort die notwendigen Schritte, um seine Organisation aufzulösen, und zahlte den anderen Teilhabern seiner Gesellschaft, einschließlich
    Mr. Fennelli, den Betrag ihrer verschiedenen Anteile zurück mit einem die Gründe erklärenden Begleitbrief.«
    Jerry entfernte sich von den Geschworenen, um die Papiere auf seinen Schreibtisch zu legen. Dann ging er zu ihnen zurück und stand eine Weile schweigend vor ihnen. Schließlich begann er von neuem zu sprechen. »Meine Herren, aufgrund des Beweismaterials, das ich soeben vorlegte, habe ich mich davon überzeugt, daß Mr. Kane eine große Ungerechtigkeit widerfahren ist. Er hat während dieser Untersuchung große Geduld an den Tag gelegt und ist uns in jeder Weise entgegengekommen.«
    Er drehte sich um und sah mich an. Sein Gesicht war fahl, und seine Augen hatten einen leeren Ausdruck.
    »Meine Herren Geschworenen, die Anklage bittet darum, Mr. Kane freizusprechen -«
    Die Worte waren kaum aus seinem Munde, als ein Höllenspektakel im Saal ausbrach.
    Silk sprang in die Höhe, packte mich am Kragen und riß mich hoch. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Blitzlichter flammten auf, und die Menge im Saal drängte nach vorn, um zu sehen, was da vor sich ging. Ein Gerichtsdiener riß Silk von mir los. Ich stand auf und bemühte mich, meine Kleidung wieder in Ordnung zu bringen.
    Der Richter schlug mit seinem Hammer auf den Tisch. Ein Gerichtsdiener rief: »Ruhe im Gerichtssaal!« Aber der Lärm legte sich nicht, und der Richter ließ den Saal räumen.
    Eine Stunde später zogen sich die Geschworenen zur Beratung zurück und kamen um half fünf wieder in den Gerichtssaal. Fennelli und ich wurden angewiesen, aufzustehen und die Geschworenen anzusehen.
    Ich blickte zu Jerry hinüber. Er saß mit düsterer Miene an seinem Tisch und vermied meinen Blick. Der Saal war leer bis auf die Vertreter der Presse. Plötzlich war meine Kehle wie ausgedörrt. Wenn nun irgend etwas schiefgegangen war? Wenn ich nun so weit gekommen war, nur um alles zu verlieren? Ein Puls begann in meiner Stirn zu hämmern. Ich spürte, wie mir die Farbe aus dem Gesicht wich, und ich war wütend über mich selbst. Ich wollte ruhig und beherrscht erscheinen. Aber meine Hand zitterte ein wenig.
    Der Richter wandte sich an die Geschworenen. »Meine Herren Geschworenen, sind Sie zu einem Urteilsspruch gelangt?«
    Der Obmann erwiderte: »Ja, Herr Vorsitzender.« Er räusperte sich, sah auf ein Blatt Papier in seiner Hand und begann vorzulesen.
    »Wir, die Geschworenen, erkennen den Angeklagten Giuseppe Fennelli der ihm zur Last gelegten Vergehen schuldig.«
    Fenneli sank plötzlich mit aschfahlem Gesicht auf seinen Stuhl. Ein Gerichtsdiener eilte mit einem Glas Wasser herbei, aber Fennelli winkte ab.
    Ich blieb stehen und blickte die Geschworenen an. Der Puls in meiner Stirn hämmerte jetzt wie wild.
    Der Obmann der Geschworenen fuhr fort: »Wir, die Geschworenen, erkennen den Angeklagten Frank Kane« - hier machte er bewußt eine kurze Pause, um die Spannung zu steigern - »für unschuldig.«
    Carson wandte sich zu mir und schüttelte mir die Hand. So leise, daß nur ich es hören konnte, sagte er: »Sie haben es geschafft, Frank, Sie haben es geschafft!«
    Ich drehte mich um und blickte zu Fennelli. Fennelli starrte mich mit flammendem Blick an. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Langsam ging ich um den Tisch herum an ihm vorbei und spürte, wie seine Hand mein Jackett streifte. Ich achtete nicht darauf und ging weiter - zur Schranke, den Gang hinauf bis zur Tür, durch die

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