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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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wandte sich an einen der Assistenten: »Rufen Sie den Neurologen und Dr. Ablon, den Herzspezialisten. Was sagt denn das EEG?«
    Jetzt meldete sich das Mädchen, das am zweiten Pult saß. »Den Angaben zufolge steigt seine Temperatur.
    Er hat jetzt 35,2°, nein 35,3°.«
    »Ich brauche sofort eine Blutanalyse und einen kompletten Überblick über sämtliche anderen Messungen «, verlangte Dr. Zabiski. Besorgt beobachtete sie die gezackten Linien, die über den Bildschirm des ersten Assistenten liefen. »Tatsächlich«, bemerkte sie zu Doc Sawyer. »Er träumt. Das Gerät zeigt eine deutliche Alphawel-len-Aktivität.« »Und was bedeutet das?« fragte Sawyer. Dr. Zabiski schüttelte den Kopf. »Ich weiß es noch nicht genau. Ich habe nur eine Vermutung.« Sie zögerte. Sawyer wartete schwe igend.
    »Ich habe den Eindruck, daß der Hypothalamus sich gegen unsere Behandlung wehrt und einfach zu seiner normalen Funktion zurückkehrt«, meinte die Ärztin schließlich. »Ist das gefährlich für ihn?« fragte Sawyer. »Ich glaube nicht.« Dr. Zabiski beugte sich wieder über den Bildschirm. »Die übrigen Daten sind alle in Ordnung. Die Blutuntersuchung zeigt keine krankhafte Veränderung und weist auch keine Anzeichen einer Infektion auf.« Sie griff nach dem Telefon und sprach mit dem Anästhesisten, dessen Zimmer auf der anderen Seite der Intensivstation lag. »Sorgen Sie bitte dafür, daß er noch eine Weile wegbleibt. Wir müssen noch ein paar Dinge überprüfen, bevor er wach wird.«
    »Wo ist eigentlich Sofia?« erkundigte sich Sawyer. »Müßte sie nicht hier sein?« »Ich habe ihr ein paar Tage freigegeben«, erwiderte Dr. Zabiski. »Sie hat immerhin fast vier Jahre lang ununterbrochen gearbeitet. Da war ich der Meinung, daß sie ein bißchen Urlaub verdient habe. Vor allem, nachdem sie sich freiwillig erboten hatte, als Kontrollperson zu dienen. Nach den letzten Experimenten war sie sehr müde.«
    »Hatte das Experiment denn Erfolg?« fragte er. Dr. Zabiski warf ihm einen prüfenden Blick zu. »Sie meinen, ob sie schwanger wurde?« Sie gab selbst die Antwort. »Ja.« »Wohin ist sie in Urlaub gefahren?«
    fragte Sawyer. »Nach Mexiko. Seit sie mit Crane in Acapulco war, hat sie sich immer für dieses Land interessiert.« Nachdenklich wandte Sawyer sich ab. Diese Reise nach Mexiko erschien ihm merkwürdig.
    Falls Sofia nur Sonne suchte, so hätte sie hier in Florida bleiben können. In Boca Raton war es sonnig genug. Vielleicht steckte am Ende etwas ganz ande res dahinter? Er beschloß, Merlin einen Hinweis zu geben. Es konnte nicht schaden, wenn der Sicherheitsdienst diesen Trip überprüfte.
    Judd drückte auf einen Knopf und richtete damit den Kopfteil seines Bettes auf. Merlin meldete sich sofort, als er den Telefonhörer abnahm. »Was gibt's Neues?« fragte Judd.
    »Das Festkomitee, das die Vereidigung von Präsident Reagan vorbereitet, hat zweimal angerufen. Die Leute waren ziemlich aufgeregt. Reagan möchte, daß wir an seiner Party teilnehmen.«
    »Das ist nächste Woche, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Sagen Sie, daß wir uns sehr geehrt fühlen. Für Unterkunft und Anreise sorgen wir selbst.« Judd warf einen Blick auf die Uhr an der Wand. »Sonst noch was?« »Der brasilianische Finanzminister fragt, ob wir bereit sind, in das Konsortium einzutreten, das Ludwigs Projekt trägt. Die Gerüchte, daß D. K. aussteigen will, haben sich in den letzten Tagen verstärkt.«
    Judd dachte einen Augenblick nach. »Sammeln Sie erst noch ein paar Informationen. Sagen Sie dem Minister, daß es noch etwas dauern würde, bis wir für einen Besuch in Brasilien Zeit hätten. Und lassen Sie keinen Zweifel daran, daß es sich dabei nur um ein unverbindliches Informationsgespräch handeln kann.
    Vorläufig besteht bei uns noch keinerlei Interesse an dem Projekt.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Merlin. »Die Regierung hat der von uns vorgeschlagenen Übernahme der South and Western Savings and Loan Association durch die Crane Financial Service Co. zugestimmt. Das bringt uns einhundertfünfzehn Bankfilialen und Vermögenswerte von ungefähr
    einer Milliarde Dollar, die wir uns zum Nettowert gutschreiben können. Das bedeutet, daß wir innerhalb von dreißig Tagen achthundert Millionen Dollar in Bargeld verwandeln können, falls wir wollen.«
    »Gut«, nickte Judd. »Hat sich die mexikanische Regierung schon zu unserem Vorschlag geäußert? Der Peso ist einen Dreck wert, und wenn sie uns nicht garantieren, daß sie uns die Fabrik und das

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