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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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doch lieber behalten.
    Ich finde es richtig praktisch, wenn man allzeit bereit ist.«
    Dr. Zabiski lächelte nicht. »Ich glaube nicht, daß es Ihnen viel Spaß machen würde, Ihr Leben durch Ihren Schwanz wegzuspritzen.«
    »Und wie wollen Sie die Erektion kontrollieren?« fragte er. »Ich habe nicht die Absicht, Ihre Erektion zu kontrollieren«, sagte sie spöttisch. »Das müssen Sie schon selbst tun. Ich denke da an Biofeedback mit Hilfe e-lektromyographischer Kontrolle und an Yoga. Was halten Sie davon?« »Das klingt nach Zauberei«, sagte er. »Jedenfalls ist es besser als Salpeter.« Sie erhob sich. »Wissen Sie, Judd, ich fange an, Sie zu mögen, und ich möchte, daß Sie selbst für sich sorgen. Ich teile Ihren
    Traum von der Unsterblichkeit, aber Sie sind derjenige, der ihn verwirklichen muß. Deshalb möchte ich, daß Sie sich selbst keinen Schaden zufügen.«
    17
    Das abhörsichere Telefon auf Merlins Schreibtisch klingelte zweimal. Er nahm den Hörer ab. »Hier Me rlin.« »John D. vom Sicherheitsdienst«, meldete sich eine männliche Stimme.
    »Nun, was gibt's, John?«
    »Unser Agent hat sie bis Mexico City beschattet. Aber dann haben wir sie verloren.« »Wieso?«
    »Sie hat einen Aeromexico-Flug nach Havanna gebucht, und unser Mann hatte kein Visum für Kuba.«
    »Haben wir denn keine Leute in Havanna?« »Doch, Sir. Sechs Männer.«
    »Ich möchte, daß drei davon sie bei der Ankunft erwarten und rund um die Uhr beschatten. Ihr Telefon muß unbedingt abgehört werden. Verstanden?« »Ja, Sir.«
    »Alle drei Stunden brauche ich einen Bericht«, befahl Merlin.
    »Wird gemacht«, sagte John D. »Übrigens liegt ein Bericht vor, demzufolge Li Chuan ebenfalls auf dem Weg nach Havanna ist. Er scheint sich in einer Maschine der Air Canada zu befinden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die beiden sich treffen.«
    »Er soll ebenfalls überwacht werden«, ordnete Merlin an. »Ja, das tun wir ohnehin. Haben Sie den Bericht über das Quaaludin aus Hongkong schon gelesen?« »Ja. Drei Millionen Einheiten pro Jahr. Das sind unheimlich viele Quaaludin-Pillen.«
    »Es sind ja auch fünfzehn Millionen Dollar von den Konten der Crane Pharmaceuticals auf Nummernkonten in der Schweiz und auf den Bahamas transferiert worden. Wir versuchen gerade, die Inhaber dieser Konten zu ermitteln.« »Ich habe die stille Vermutung, daß eines dieser Konten Li Chuan gehört und das andere der rotchinesischen Regie rung«, meinte Merlin. »Unser InterferonKonto liegt unter einer Million Dollar.«
    »Wir werden das alles herausfinden. Sonst noch etwas, Sir? »Nein, im Augenblick nicht, danke.« Merlin blätterte in dem Computerausdruck, der vor ihm auf dem Tisch lag. Alles sah sauber und vollkommen korrekt aus, nicht der kleinste Fehler war zu entdecken. Das wiederum irritierte Merlin. Normaler weise fanden sich zahllose kleine Mängel in den Berichten: Schreibfehler, Korrekturen, Wiederholungen. Die smal war alles perfekt. Zu perfekt.
    Merlin nahm den Telefonhörer und rief die Computerzentrale in Kalifornien an. »Bitte lassen Sie alle Transaktionen der letzten drei Jahre noch einmal überprüfen«, bat er den Direktor der Computer Services.
    »Vor allem möchte ich wissen ob irgend jemand unsere Leitungen angezapft haben und in unsere Datenbank eingedrungen sein könnte.« »Das wird doch routinemäßig jeden Tag überprüft«, erwiderte der Direktor.
    »Das ist mir bekannt«, knurrte Merlin. »Ich möchte, daß Sie ein neues Programm zur Überprüfung entwickeln.
    Und wenn Sie das Ergebnis vorliegen haben, möchte ich es sofort wis sen, aber bitte über den Zerhacker.«
    »Das wird Mütterchen aber gar nicht gefallen«, schmollte der Direktor. »Sie wissen doch, wie empfindlich sie auf eine Störung der Routine reagiert.«
    Merlin konnte es gar nicht leiden, wenn der Direktor
    seinen Computer zum Familienmitglied hochstilisie rte.
    »Dann sagen Sie der alten Dame bitte, sie soll mit dem Gejammer aufhören, sonst nehmen wir ihr die Mikrochips raus und stecken statt dessen Kartoffelchips rein.« Er knallte den Telefonhörer auf die Gabel.
    »Scheißmütterchen!« fluchte er still vor sich hin. Er nahm den Telefonhörer erneut in die Hand, um Judd anzurufen, überlegte es sich dann aber anders. In ein, zwei Tagen wollte Judd sowieso zurück im Büro sein. Bis dahin würden genauere Informationen vorliegen. Es war besser, noch zu warten, bevor er Judd von seinem Verdacht etwas sagte. Sehr viel größer würde der Schaden in den

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