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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Ja, Herr Doktor.«
    Doc Sawyer wühlte in seiner Tasche, während Bridget dem Patienten die Maske aufsetzte. Eine rasche Temperaturmessung mit dem elektronischen Thermometer ergab lediglich 37°.
    Die elektronische Blutdruckmessung zeigte siebzig zu hundertzwanzig.
    Auch Judd hatte die roten Ziffern der Digitalanzeige gelesen.
    Die Medikamente im Tropf zeigten bereits ihre Wirkung.
    »Was haben Sie erwartet, Doc?« lächelte er. »Wahrscheinlich steckt mein ganzes Blut im Schwanz.«
    »Das kann ich gern überprüfen«, lachte Sawyer. »Er ist jetzt so dick, daß er die Manschette ohne weiteres ausfüllt.«
    Judd zog den Mund schief. »Aber nur, wenn Bridget das macht.«
    Die Krankenschwester gab keine Antwort. »Ich wette, Sie haben noch nie so einen Knüppel gesehen«, grinste Judd. »Jedenfalls in Ihrem alten Pflegeheim nicht.« »Lassen Sie doch die Angeberei«, schnaubte sie. »Ich habe schon Fälle behandelt, neben denen Ihr Glied wie eine Salzstange aussieht.«
    Jetzt kam Sofia herein. »Tut mir leid, daß es so lange gedauert hat. Ich hatte Schwierigkeiten beim Anziehen wegen des Arms. Was ist denn los?« »Akuter Priapismus«, erklärte Doc Sawyer. Sofia sah dem Arzt über die Schulter. Judd lächelte sie an. »Ein ganz schönes Ding, nicht?«
    Sofia lachte. »Ganz phantastisch. Ich bin richtig verliebt.« »Sehen Sie, Bridget«, grinste Judd. »Es gibt doch noch Leute, die ich beeindrucken kann.«
    Bridget lächelte nicht. »Das verwundert mich keineswegs.« »Wie geht es Ihnen jetzt?« fragte Sawyer, um die Situation zu entkrampfen.
    »Besser«, erwiderte Judd. »Ich glaube, ich könnte mal pinkeln.«
    »Holen Sie bitte die Bettflasche«, bat Doc Sawyer. Bridget nickte. »Ich glaube, eine Eispackung wäre ganz nützlich.«
    »Sie sind der Experte«, sagte Doc Sawyer. »Machen
    Sie eine Eispackung.«
    Als Bridget hinausging, zupfte Judd Sofia am Ärmel. »Einen kleinen Kuß könntest du mir aber schon geben.« »Ich glaube nicht, daß ich dir damit helfe«, lächelte sie. »Mir scheint, du hast schon Probleme genug.« »He, Doc«, rief Judd, »der Tropf scheint zu wirken. Sehen Sie nur, wie der Mächtige schrumpft.«
    Als Bridget aus Judds Kabine zurückkam, saßen die anderen im Salon um den Tisch.
    »Er schläft jetzt«, verkündete sie.
    »Gut«, seufzte Doc Sawyer. »Hat sich sein Zustand irgendwie verändert?«
    »Nur geringfügig«, erwiderte die Krankenschwester. »Er hat ein bißchen Wasser gelassen, aber man hat den Eindruck, daß er auch im Schlaf noch Schmerzen leidet.« »Ich habe mit dem Urologen in Boca Raton gesprochen. Er war der Ansicht, daß wir versuchen sollten, seine Prostata zu massieren, damit sie sich entleert.«
    »Ich habe in Devon mehrere Patienten mit die sem Leiden ge habt. Wir konnten in der Regel gar nichts ausrichten, ehe die Turgeszenz nicht wenigstens so weit zurückgegangen war, daß wir eine Ejakulation herbeiführen konnten, die den Druck dann bis zur normalen Entspannung abbaute.« Doc Sawyer warf Sofia einen fragenden Blick zu. »Was halten Sie davon, wenn wir ihm Compe-sin spritzen?« Sofia nickte.
    »Das wird ihm helfen, sich zu entspannen, und wenn es nicht wirken sollte, dann schadet es wenigstens nicht.«
    • »Wie lange muß er denn noch am Tropf bleiben?« fragte Sawyer.
    »Eine Viertelstunde«, erwiderte Bridget. »Gut«, sagte Sawyer. »Dann geben wir ihm das Compesin, sobald der Tropf abgehängt werden kann.« »Soll er weiterhin Sauerstoff kriegen, Herr Doktor?« »Ja.«
    »Vielen Dank.« Bridget kehrte in Judds Kabine zurück. Sofia wartete, bis die Krankenschwester die Tür hinter sich geschlossen hatte. »Ein merkwürdiges Mädchen. Was um alles in der Welt mag sie dazu gebracht haben, Krankenschwester für deformierte Schwänze zu werden?« Doc Sawyer grinste anzüglich.
    »Vielleicht hat sie ihre Jugend damit verbracht, ihren Freunden auf dem Rücksitz einen runterzuholen.«
    Merlin lachte, während Sofia den Kopf schüttelte. »Sollen wir hierbleiben«, fragte Merlin, »oder bringen wir ihn nach Boca Raton?« »Fliegen wir lieber nach Hause«, entschied Doc Sawyer. »Mir ist wohler, wenn wir ihn stationär behandeln können. In Boca Raton stehen alle Spezialisten zu seiner Verfügung.« »Dafür haben wir dort ein anderes Problem«, seufzte Merlin, »und das betrifft Frau Dr. Ivancich.« »Ach, ja?« fragte Sofia nervös.
    »Der Sicherheitsdienst hat uns mitgeteilt, daß sich die Zahl der Kubaner in Boca Raton in den letzten Tagen dramatisch erhöht

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