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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ab sechs Uhr in seinem Büro im Forschungszentrum erreichbar.«
    »Vielen Dank, Max. Ich werde Mr. Crane anrufen, sobald ich einen Schluck Kaffee im Leib habe.« »Ja, Frau Doktor.«
    Der Orangensaft war süß und erfrischend, und der Kaffee stark und heiß. Er schmeckte ihr besser als der übliche amerikanische Kaffee. Als sie die erste Tasse geleert hatte, wählte sie Judds Nummer.
    Eine Frauenstimme meldete sich. »Sekretariat Mr. Cra-ne.«
    »Hier spricht Dr. Ivancich. Mr. Crane hatte um Rückruf gebe ten«
    »Einen Augenblick, bitte«, sagte die Sekretärin.
    Es klickte im Telefon, und dann war Judd selbst dran. »Hast du gut geschlafen, Sofia?« »Sehr gut, danke.«
    »Das freut mich«, sagte er. »Ich dachte mir, du hättest vielleicht Lust, die Akten von Dr. Zabiski zu lesen.
    Ich habe sie komplett auf Band. Du kannst dir aussuchen, in welcher Sprache du sie dir vornehmen willst.
    Natürlich steht dir auch das handschriftliche Original zur Verfügung.« »Ich möchte das Original«, bat Sofia.
    »Aber gib mir auch die englische Fassung.«
    »Wird gemacht. Wir lassen es über zwei synchronisierte Bildschirme laufen, dann kannst du vergleichen.
    Die Anmerkungen und Interpretationen meiner verschiedenen Fachleute stehen ebenfalls zu deiner Verfügung.« »Das wird mir sehr helfen.« »Wann willst du anfangen?«
    »Morgen früh, wenn es dir recht ist. Ich möchte gern frisch sein, wenn ich arbeite.«
    »Ich werde alles Nötige veranlassen. Wir richten dir ein komplettes Büro ein.«
    »Vielen Dank«, sagte sie. »Außerdem hätte ich noch eine Bitte.«
    »Worum geht es?«
    »Es ist über drei Jahre her, daß ich dich untersucht habe. Ich würde dich gern gründlich untersuchen, damit ich mir ein Bild machen kann von deinem Gesundheitszustand. Ich muß wissen, welche Veränderungen in deinem Körper stattgefunden haben.«
    »Würde dir das dabei helfen, die Akten besser interpretieren zu können?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Sofia. »Vielleicht gibt es in deinem Körper irgendeine/Besonderheit, die Aufschlüsse darüber zuläßt, was Frau Dr. Zabiski mit dir vorhatte.« »Doc Sawyer hat alle Informationen über mich in seinem Computer. Du brauchst dir nur einen Ausdruck der aktuellen Daten geben zu lassen.«
    »Bei allem Respekt vor Doc Sawyer, Judd, Computerdaten sind eine feine Sache, aber das sind alles nur Informationen aus zweiter Hand. Ich wäre sehr glücklich, wenn ich dich selbst untersuchen könnte.«
    »Ich glaube nicht, daß das notwendig ist.« Judds Stimme klang gereizt.
    »Da bin ich anderer Ansicht, Judd. Ich glaube, es ist unbedingt nötig. Bitte, laß dich von mir unters uchen!.« »Nein«, sagte er knapp. Der Hörer wurde aufgelegt, und die Leitung war tot.
    Sofia zögerte einen Moment, dann rief sie noch einmal an. Wieder kam die Sekretärin an den Apparat.
    »Ich möchte gern noch einmal mit Mr. Crane sprechen«, bat Sofia. »Tut mir leid, Frau Doktor«, sagte die Sekretärin. »Mr. Crane ist nicht zu sprechen.« »Können Sie ihm etwas ausrichten?« »Selbstverständlich, Frau Doktor.«
    »Sagen Sie ihm bitte, daß ich unter den gegebenen Umständen nicht für ihn arbeiten kann. Ich möchte gern so rasch wie möglich zu meinen bisherigen Aufgaben zurückkehren.« Zehn Minuten später rief Judd an. »Du bist ein Biest«, knurrte er.
    »Kann sein«, gab sie gleichmütig zurück. »Auf jeden Fall bin ich Ärztin und kann meine Untersuchungen nur so durchführen, wie ich es für richtig halte.« Judd schwieg.
    »Du kannst es dir ja noch einmal überlegen«, sagte Sofia. »Jetzt rufe ich Doc Sawyer an und bitte ihn, mir zu helfen.« »Denkst du, er hätte sonst nichts zu tun?« »Das weiß ich nicht«, erwiderte sie. »Er ist dein Arzt und dein Freund. Du kannst entscheiden, was er tun soll.« Judd dachte einen Augenblick nach.
    »Morgen früh ist er hier«, sagte er schließlich.
    »Gut.« Sofia war zufrieden. »Kann ich dich dann vielleicht heute nachmittag eine Stunde für mich haben?«
    »Wozu?«
    »Für meine Untersuchung natürlich. Es wäre nützlich, wenn du schon vorher eine Harnanalyse und ein Blutbild machen ließest. Das würde Zeit sparen.«
    Sonst noch etwas?« fragte er sarkastisch.
    »Ich wüßte noch eine Menge. Aber das genügt vielleicht für den Anfang.«
    Vielen Dank«, sagte er. »Wäre es dir um sechs recht?« »Ja, natürlich.«
    »Also gut. Dann kann ich dir auch gleich dein neues Büro zeigen.«
    »Fein«, sagte sie. »Ich habe übrigens keine Lust, noch einmal

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