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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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rechten Tasche die Ceska. Er hatte den
Schalldämpfer ent fernt.
      Rupert wurde weiß, gab sich
aber mutig. »Er wird Sie kreuzigen dafür. Keiner kämpft
mit Jack Meehan und geht als erster durchs Ziel.«
      Fallon steckte die Ceska in die Tasche zurück.
      »Die Treppe«, sagte er sanft.
      »Na schön.« Rupert
rieb sich sein Schienbein. »Es ist ja Ihre Beerdigung,
Schätzchen.«
      Die Treppe führte neben dem
Eingang zur Leichenhalle nach oben. Rupert ging voraus. Sie stiegen
drei Etagen hoch und kamen zu einer mit grünem Fries
überzogenen Tür. Rupert blieb ein paar Stufen weiter unten
stehen.
      »Die führt direkt in die Küche.«
      Fallon nickte. »Sie kehren besser wieder in den Laden zu rück, meinen Sie nicht auch?«
      Rupert brauchte keine zweite Aufforderung.
      Fallon öffnete die Tür. Wie
Rupert angekündigt hatte, be fand sich eine Küche auf der
anderen Seite. Eine Tür am anderen Ende stand halb offen, und er
konnte Stimmen hö ren. Er näherte sich auf Zehenspitzen und
blickte in eine prächtig möblierte Wohndiele mit breiten
Mansardenfen stern zu beiden Seiten. Meehan saß in einem ledernen
Klub sessel, ein Buch in der einen Hand, ein Whiskyglas in der anderen.
Billy, den Whippet auf dem Arm, stand vor einem Kamin, in dem ein
Holzfeuer lustig prasselte. Donner und Bonati warteten zu beiden Seiten
des Lifts.
      »Was hält ihn auf, in Christi Namen?« fragte Billy.
      Der Hund sprang aus seinen Armen und
fegte auf die Kü chentür zu. Dort blieb er bellend stehen,
und Fallon trat in die Diele, ging in die Hocke und kraulte den Hund
hinter den Oh ren, die rechte Hand in der Manteltasche.
      Meehan ließ das Buch auf den Tisch fallen und schlug sich
    mit einer Hand auf den Oberschenkel.
      »Hab' ich dir nicht gesagt,
daß er ein hartgesottener Bastard ist?« rief er seinem
Bruder Billy zu.
      Das Telefon klingelte. Meehan hob den Hörer ab, lauschte einen Moment und lächelte.
      »In Ordnung, Schätzchen.
Geh an die Arbeit zurück!« Er legte den Hörer wieder
auf. »Das war Rupert. Er macht sich Sorgen meinetwegen.«
      »Das ist nett«, sagte Fallon.
      Er lehnte sich gegen die Wand neben
der Küchentür, die Hände in den Taschen. Donner und
Bonati stellten sich hinter die große Ledercouch und starrten ihn
an. Meehan nippte an seinem Whisky und hielt das Buch hoch.
      »Haben Sie das gelesen, Fallon?«
      »Vor langer Zeit.« Fallon angelte sich mit der linken Hand eine Zigarette.
      »Ein gutes Thema«, sagte
Meehan. »Gott und der Teufel – das Gute und das Böse.
Und Sex.« Er leerte sein Glas und rülpste. »Er hat die
richtigen Ansichten. Ich finde, Frauen saugen einen Mann nur aus
– was ich auch immer wieder meinem kleinen Bruder zu predigen
versuche. Nur er will nicht hören. Jedem Rock läuft er nach.
Schon mal 'nen Hund beobachtet, der hinter 'ner läufigen
Hündin her ist? So führt sich unser Billy auf –
vierundzwanzig Stunden am Tag.«
      Er goß sich noch einen Whisky ein, und Fallon wartete. Sie warteten alle.
      Meehan starrte vor sich hin.
»Nein, diese schmutzigen kleinen Nutten sind für niemand
gut. Und die Jungens sind nicht besser. Ich frage Sie, was ist aus all
den hübschen wohlgeformten Sechzehn- und Siebzehnjährigen von
früher geworden? Heutzutage sehen fast alle wie Strichjungen
aus.«
      Fallon sagte nichts, Meehan griff wieder nach der Whisky flasche.
      »Albert!« rief er plötzlich. »Warum kommst du nicht zu uns?«
      Die Tür zum Schlafzimmer
öffnete sich. Erst sah man niemand, dann kam ein Mann ins Zimmer,
so groß, daß er den Kopf einziehen mußte, um unter
dem Türstock hindurchzu kommen. Ein Neandertaler in einem
ausgebeulten, grauen Anzug. Er mußte an die drei Zentner wiegen.
Sein Kopf war vollständig kahl, seine Arme baumelten fast bis zu
den Knien herab. Er watschelte ins Zimmer, die kleinen Schweinsaugen
auf Fallon fixiert. Billy ging ihm nervös aus dem Weg, und Albert
sank in einen Stuhl neben dem Feuer, auf der anderen Seite von Meehan.
      Meehan sagte: »Nun, Fallon, Sie haben's vermasselt.«
      »Sie wollten Krasko tot. Und er
liegt in diesem Moment auf einer Bahre in der Leichenhalle«,
sagte Fallon.
      »Und der Priester? Dieser Pater da Costa?«
      »Kein Problem.«
      »Er kann Sie identifizieren,
oder? Varley sagt, er stand so nahe, daß er die Falten unter
Ihren Augen hätte zählen kön nen.«
      »Stimmt. Aber das spielt keine Rolle. Ich habe ihm den Mund

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