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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sprechen. Würden Sie, bitte, draußen ein paar Minuten warten?«
      »Gewiß. Aber ich würde ihn gern, bevor wir gehen, noch in Ihrem Beisein sehen.«
      »Wie Sie wünschen.«
      Sie gingen hinaus, und Monsignore O'Halloran ließ Pater da Costa über die Sprechanlage hereinrufen. Eine unangenehme Aufgabe stand ihm bevor. Niedergedrückt starrte er in den triefenden Garten hinaus und überlegte, was er da Costa sagen sollte.
      Die Tür hinter ihm klickte. Er wandte sich langsam um. Da Costa näherte sich dem Schreibtisch.
      »Michael, was soll ich nur mit Ihnen machen?«
      »Es tut mir leid, Monsignore«, sagte Pater da Costa formell,
    »aber ich habe mir die Situation nicht ausgesucht.«
      »Das tut man nie. Ist es wahr, was sie annehmen? Steht diese Geschichte in irgendeinem Zusammenhang mit dem Beichtgeheimnis?«
      »Ja«, sagte Pater da Costa schlicht.
      »Das dachte ich mir.« Er seufzte tief. »Es ist anzunehmen, daß der Superintendent beabsichtigt, die Sache weiterzuver folgen. Sind Sie darauf vorbereitet?«
      »Natürlich«, entgegnete der Pater ruhig.
      »Dann sollten wir es hinter uns bringen.« Monsignore O'Halloran drückte wieder den Knopf der Sprechanlage. »Schicken Sie Superintendent Miller und Inspektor Fitzgerald rein!« Er grinste leicht. »Das Ganze entbehrt nicht der Komik. Das müssen Sie doch zugeben.«
      »Wirklich, Monsignore?«
      »Man hat Sie nach Holy Name geschickt, um Ihnen ein bißchen Demut beizubringen, und nun stehen Sie wieder bis über beide Ohren in einem Skandal. Ich kann mir das Gesicht des Bischofs schon gut vorstellen.«
      Die Tür ging auf, und Miller und Fitzgerald wurden wieder hereingeführt. Miller nickte da Costa zu. »Guten Morgen, Pater.«
      Monsignore O'Halloran erhob sich. Er hatte das Gefühl, die Situation erforderte es.
      »Ich habe das Problem mit Pater da Costa durchdiskutiert, Superintendent«, sagte er. »Um ganz ehrlich zu sein – es scheint, daß ich nicht viel für Sie tun kann.«
      »Verstehe, Sir.« Miller wandte sich Pater da Costa zu. »Ich frage Sie zum letztenmal, Pater: Sind Sie bereit, uns zu hel fen?«
      »Es tut mir leid, Superintendent.«
      »Mir auch, Pater.« Miller war jetzt frostig-formell. »Ich habe den Fall mit dem Polizeipräsidenten erörtert und folgenden Entschluß gefaßt: Der Staatsanwalt wird noch heute einen Bericht über die ganze Affäre und Ihre Rolle, die Sie darin spielen, bekommen.«
      »Und was glauben Sie, was Ihnen das einbringt?« fragte O'Halloran.
      »Sie werden zugeben, daß die Aussichten, einen Haftbefehl für Pater da Costa zu bekommen, ausgezeichnet sind. Die Anklage lautet: Begünstigung eines Mörders.«
      Monsignore O'Halloran machte ein ernstes Gesicht und schüttelte bedächtig den Kopf. »Sie vergeuden Ihre Zeit, Su perintendent. So ein Haftbefehl wird niemals ausgestellt werden.«
      »Wir werden sehen, Sir.«
      Miller wandte sich um und verließ das Zimmer. Fitzgerald folgte ihm.
      Monsignore O'Halloran seufzte und setzte sich wieder. »Nun können wir nur noch warten.«
      »Es tut mir leid, Monsignore«, sagte Pater da Costa.
      »Ich weiß, Michael, ich weiß.« O'Halloran sah zu ihm auf. »Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
      »Würden Sie meine Beichte anhören, Monsignore?«
      »Natürlich.«
      Pater da Costa ging um den Schreibtisch herum und kniete nieder.
      Als Fallon in die Kirche kam, spielte Anna auf der Orgel. Er setzte sich in die erste Reihe und lauschte. Nach einer Wei le hörte sie abrupt zu spielen auf. Er stieg die Stufen hoch.
      Sie wirbelte herum. »Sie sind früh dran. Onkel Michael sagte ein Uhr.«
      »Ich hatte nichts anderes zu tun.«
      Sie stand auf. »Möchten Sie gern spielen?«
      »Nicht im Moment.«
      »Gut. Dann können Sie mit mir Spazierengehen. Ich könnte
    etwas frische Luft brauchen.«
      Ihr Trenchcoat hing in der Sakristei. Er half ihr hinein, und sie traten auf den Kirchhof hinaus. Es regnete stark, aber das schien ihr nichts auszumachen.
      »Wo wollen Sie hingehen?« fragte er.
      »Oh, hier ist es schön. Ich liebe Kirchhöfe. Sie sind so er holsam.«
      Anna hakte sich bei ihm ein, und sie spazierten zwischen den alten viktorianischen Grabmälern entlang. Der Wind wirbelte Blätter auf und jagte sie wie etwas Lebendiges vor ihnen her. Sie blieben neben dem alten Marmor-Mausoleum stehen, als Fallon sich eine Zigarette anzündete. Genau in diesem

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