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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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In den Wänden befinden sich Nischen. Die meisten sind voll. Wir versuchen die Leute von diesem Aufbewahrungssy stem abzubringen.«
      »Und was würden Sie empfehlen?« fragte Fallon.
      »Die Asche über den Rasen zu streuen«, erwiderte er ernst.
      Die Kapelle und das Krematorium lagen ungefähr in der Mitte des Grundstücks. Neben einigen anderen Autos parkte ein Leichenwagen mit einem Sarg hinten drin. Bonati saß am Steuer. Meehan erklärte, daß Trauerprozessionen bei dem heutigen Verkehr nicht mehr üblich seien und der Leichenwa gen daher – falls die Anverwandten einverstanden waren – vorausfahren würde.
      Einen Moment später rollte eine Limousine an, der drei weitere folgten. Billy saß in der ersten vorn neben dem Chauffeur.
      Meehan stieg aus, um die Trauergäste zu begrüßen, den Hut in der Hand. Es war eine richtige Theatervorstellung, und
      Fallon beobachtete fasziniert Meehans Mienenspiel. Beson
    ders gut konnte er es mit den älteren Damen. Er folgte dem Sarg und den Trauernden in die Kapelle und zog Fallon am Ärmel hinter sich her. Dieser war erleichtert, als die kurze unpersönliche Feier beendet war und der Sarg hinter einem Vorhang verschwand. Meehan machte noch eine Runde bei den Angehörigen, dann führte er Fallon zur Rückseite des Gebäudes, im dem vier riesige zylindrische Hochöfen stan den. Zwei waren in Betrieb, in einem harkte ein Mann in einem weißen Kittel herum, der vierte war kalt.
      Meehan nickte ihm vertraulich zu und erklärte: »Außer Ar thur ist niemand hier vonnöten. Alles vollautomatisiert. Über ein Förderband kommt der Sarg aus der Kapelle hierher.«
      Meehan führte Fallon an dem Sarg, den er eben noch in der Kapelle gesehen hatte, stolz den reibungslosen Ablauf der Verbrennung vor.
      Fallon sah durch ein Glas-Guckloch in den Ofen, beobachte te, wie der Sarg in Flammen aufging, wandte sich aber rasch wieder ab, als ein Kopf sichtbar wurde, dessen Haare Feuer fingen.
      Meehan stand neben Arthur, der geschäftig harkte.
      »Schauen Sie sich das an!« forderte Meehan Fallon auf. »Das ist alles, was letztlich nach einer Stunde übrigbleibt.«
      Die fein säuberlich von Arthur zusammengeharkten Rück stände wurden anschließend samt der Asche, die in einem großen Zinnbehälter aufgefangen worden war, durch einen Zerstäuber gejagt, unter den bereits eine beschriftete Metallurne montiert war. Meehan war stolz auf die Perfektion seines Sy stems. Er holte aus der Schublade eines Schreibtisches eine schwarzumrandete weiße Karte heraus – eine sogenannte Ruhe-sanft-Karte, die dem nächsten Angehörigen überreicht wurde. Darauf wurde die Parzellennummer eingetragen.
      Es regnete noch immer, als sie hinter dem Gelände einen Pfad entlang zwischen Zypressen zu einer Rasenfläche schrit ten, die von Buchsbaumhecken durchzogen war. Am Rande des Pfades standen numerierte Tafeln. Ein Gärtner hackte etwas abseits in einem Blumenbeet herum, einen Schubkarren neben sich. Meehan übergab ihm die Urne, und der Gärtner mußte in ein kleines, schwarzes Büchlein die Angaben, die auf der Urne standen, notieren.
      »Nummer 537, Mr. Meehan«, sagte er, als er fertig war.
      Dann ging er zu der Tafel mit der entsprechenden Nummer, streute die Urnenasche über das feuchte Gras und bürstete sie mit einem Reisigbesen in den Boden ein.
      Meehan wandte sich an Fallon. »Das ist alles – eine Ruhe sanft-Karte mit der korrekten Nummer drauf.«
      Während sie zur Kapelle zurückgingen, erklärte Meehan, daß er lieber beerdigt werden wollte. »Es ist passender. Aber man muß den Leuten das geben, was sie haben wollen.«
      Als sie die Kapelle erreichten, waren Billy und Bonati bereits gegangen. Donner wartete noch, Varley war mit der zweiten Limousine da.
      Der Krematoriumsverwalter erschien und wollte Meehan sprechen. So war Fallon einen Moment lang allein. Er hatte immer noch den Gestank aus dem offenen Grab in der Nase. Gleich im Haupteingang der Kapelle entdeckte er eine Toilet te. Er ging hinein und wusch sich Gesicht und Hände in kaltem Wasser. In dem kleinen Fenster über dem Becken fehlte ein Stück in der Glasscheibe. Es regnete durch das Loch. Niedergeschlagen stand Fallon einen Moment da und starrte vor sich hin. Das offene Grab, die verwesten Füße, die aus dem morschen Sarg herausgeragt hatten – das war schon ein höllischer Tagesanfang gewesen. Und nun noch dies.
      Als er aus der Toilette trat, wartete Meehan

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