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Die Morde des Herrn ABC

Die Morde des Herrn ABC

Titel: Die Morde des Herrn ABC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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er darauf geantwortet? Er konnte sich nicht erinnern. «Danke, danke vielmals, meine Liebe… sehr lieb von Ihnen» oder so etwas Ähnliches.
    Warum hatte sie angerufen? Hatte sie etwas erraten? Oder wollte sie nur sicher sein, dass er die Ankunft des Inspektors abwarten würde? Und wie konnte sie von dessen Besuch wissen? Und warum hatte sie vor ihrer Mutter die Stimme verstellt?
    Es sah so aus, als ob – als ob sie wüsste…
    Aber wenn sie es wusste, dann würde sie doch nicht…
    Oder doch, vielleicht doch. Frauen sind seltsame Wesen. Unerwartet grausam und unerwartet weich. Er hatte einmal gesehen, wie Lily eine Maus aus der Falle gelassen hatte.
    Ein liebes Mädchen… Ein liebes, hübsches Mädchen…
    Er blieb vor dem Garderobenständer mit seiner Last von Mänteln und Regenschirmen stehen.
    Sollte er…
    Ein Geräusch aus der Küche beschleunigte seinen Entschluss.
    Nein, keine Zeit mehr. Mrs. Marbury konnte jeden Augenblick herauskommen.
    Er öffnete leise die Eingangstür und glitt hinaus. Dann zog er sie ins Schloss.
    Wohin nun…?

29
     
    W ieder eine Konferenz.
    Der Commissioner, Crome, Poirot und ich. Der Commissioner sagte eben:
    «Ausgezeichnete Anregung, Monsieur Poirot, alle großen Strumpfeinkäufe zu kontrollieren.»
    Poirot spreizte die Finger beider Hände.
    «Das lag auf der Hand. Dieser Mann kann kein normaler Reisender sein. Er tätigte Verkäufe von Haus zu Haus anstatt Bestellungen aufzunehmen.»
    Crome überflog seine Notizen.
    «Ich habe mit Churston, Paignton und Torquay Fühlung genommen. Es liegt nun eine Liste von Leuten vor, bei denen er Strümpfe zum Verkauf anbot. Der Mann hat gründlich gearbeitet. In Andover zum Beispiel bot er seine Ware Mrs. Fowler, der Nachbarin von Mrs. Ascher, an und weiteren sechs Frauen in der Straße. Das Paar, das bei Mrs. Ascher gefunden wurde, ist von derselben Marke, die Cust verkauft.»
    «Soweit also alles in Ordnung», warf der Commissioner ein.
    «Gestützt auf vertrauliche Informationen, die ich erhalten hatte, ging ich in das Haus, das mir Tom Hartigan bezeichnet hat, erfuhr aber, dass Mr. Cust vor etwa einer halben Stunde fortgegangen sei. Er habe einen Anruf bekommen, übrigens zum ersten Mal, seit er bei ihr wohne, erzählte mir seine Wirtin.»
    «Ein Komplize?», fragte der Commissioner.
    «Kaum», antwortete ihm Poirot. «Seltsam. Es sei denn…»
    Aller Augen waren fragend auf ihn gerichtet, als er sich unterbrach. Aber er schüttelte nur den Kopf, und Crome fuhr in seinem Bericht fort.
    «Ich habe sein Zimmer gründlich durchsucht. Ein Zweifel ist völlig ausgeschlossen. Erstens fand ich einen Schreibblock mit dem Papier, auf dem die Briefe jeweils geschrieben wurden, zweitens mehrere Dutzend Paar Strümpfe, und drittens – auf dem Gestell, wo er die Strümpfe aufbewahrte – ein Paket, das wie ein Strumpfpaket aussah, aber nicht Strümpfe, sondern – acht neue ABC -Fahrpläne enthielt!»
    «Da haben wir ja den Beweis!», rief der Commissioner.
    «Ich habe noch etwas gefunden, Sir.» Die Stimme Inspektor Cromes wurde beinahe menschlich im Triumph. «Erst heute früh, so dass ich noch gar nicht darüber rapportieren konnte. Man hatte doch bis dahin das Messer nicht entdeckt…»
    «ABC müsste ja auch tatsächlich schwachsinnig sein, wenn er das Mordwerkzeug in sein Zimmer zurückgetragen hätte», fiel Poirot ihm ins Wort.
    «Schließlich ist er ja kein normaler Mensch, nicht wahr?», gab Crome hochmütig zurück. «Nun, ich überlegte mir jedenfalls, dass er das Messer zwar vielleicht mit sich genommen hat, zu Hause jedoch – wie Mr. Poirot so richtig bemerkte! – die Gefährlichkeit seines Unterfangens erkannt und nach einem günstigen Versteck gesucht haben könnte. Welches Versteck konnte ihm sicher genug erscheinen? Ich fand es auf Anhieb! Der Garderobenständer! Kein Mensch rückt jemals einen Garderobenständer beiseite. Es brauchte allerhand Anstrengung, bis ich den Ständer von der Wand wegziehen konnte. Und dort lag es!»
    «Das Messer?»
    «Das Messer. Zweifellos das Mordwerkzeug. Das getrocknete Blut war noch darauf.»
    «Gute Arbeit, Crome», lobte der Commissioner.
    «Jetzt brauchen wir nur noch eines… den Mann selber!»
    «Wir werden ihn erwischen, Sir, verlassen Sie sich darauf.» Der Inspektor strahlte förmlich Zuversicht aus.
    «Was meinen Sie, Monsieur Poirot?»
    Poirot fuhr aus tiefem Nachdenken auf. «Wie bitte?»
    «Wir glauben, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, dass wir unseren Mann fangen. Meinen

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