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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Monti stand auf und kommentierte des Professors Einfall mit einer anerkennenden Geste.
    »Bis dahin sind wir wieder mit den Teilnehmern zurück!« versprach Seager. »Ich bin in einer halben Stunde mit dem Helikopter in der Luft!«
    »Gut. Bei mir, morgen früh, alles Nähere!«
    Nacheinander verabschiedete sich die ORION-Crew von dem Professor und den beiden Männern des Camooweal-Teams. Cliff grüßte Wamsler sehr militärisch und wiederholte:
    »Also – morgen, nach einem Frühstück mit anschließender Besprechung bei Professor Macauley mit allen Teilnehmern am ›Projekt Goldaugenwickler‹, erfolgt der Start um genau zwölf Uhr. Alles klar?«
    »Alles klar«, erwiderte Wamsler, und es war ihm deutlich anzusehen, daß er froh war, McLane los zu sein. Der Kommandant erinnerte ihn ständig an die beiden Niederlagen.
    »Ich richte mich darauf ein«, versprach Professor Macauley.
    »Und ich hole die Teilnehmer ab und bringe sie morgen rechtzeitig ins Labor am Strand von Groote Eylandt.«
    Hinter Cliff und seinen vier Freunden schloß sich wieder die Lichtflutbarriere. Mario de Monti drehte sich halb herum und sagte spöttisch:
    »Vermutlich will Wamsler uns so schnell wieder im All wissen, weil er dann längere Zahlungsfristen für seinen großen Posten Archer's tears herausschinden kann.«
    Atan machte ein geheimnisvolles Gesicht.
    »Dieser Seager hat erzählt, daß seine Mannschaft meistens aus jungen Mädchen besteht!«
    Hasso nickte milde.
    »Das wird sicher für alle Teile ein froher, unbeschwerter Flug«, sagte er und lächelte der Ordonnanz zu, die neben dem Ausgang vom Vorzimmer stand und die ORION-Mannschaft anstaunte.
    »Raumschiff gegen kleine Schmetterlinge«, sagte Cliff. »In den nächsten Tagen werden wir alles über Insekten lesen und lernen müssen.«
    Er hatte recht.
    Aber nicht so, wie er eigentlich gedacht hatte, sondern auf eine Art, die sich als tödlich herausstellen konnte.

 
3
     
    Cliff McLane nahm den Blick vom runden Zentralschirm und sah sich in der Kommandokanzel der ORION VIII um. Das Schiff war während seines Fluges mit der AZTRAN Beta generalüberholt worden und verfügte über neue Maschinen, einen überholten Antrieb und eine große Menge von neuen Geräten, Schirmen, Aggregaten und Leitungen. Dem Digitalrechner war ein sehr großer Erinnerungsblock angeschlossen worden; nur äußerlich glich das Schiff noch den Booten der alten Serie. Neu waren auch die fünf Menschen in ihren langen Kühljacken, die sie gegenwärtig allerdings ausgezogen hatten.
    Cliff sah sie nacheinander an.
    Da war ein schlankes Mädchen mit silbergrauem Haar und goldbraunen Augen: Michelle. Sie schien unsicher zu sein – es lag teilweise daran, daß sie ein Schiff und die Raumfahrer darin aus nächster Nähe sah, teilweise lag es an dem jungen Mann, der sich während des Starts und der ersten Flugstunde stets im Hintergrund gehalten hatte. Er hieß Shea.
    Seager kannten die Mitglieder schon, aber die Afrikanerin rief selbst unter den abgebrühten Mitgliedern dieser Crew einiges Erstaunen hervor. Sie hieß Arlene und war geprüfte Diplom-Entomologin. Der fünfte Mann – genauer, der dritte Mann der Gruppe – hieß Charger und trug als äußeres Kennzeichen seines Individualismus einen Kinnbart und eine mächtige Hornbrille mit dicken Gläsern; Anachronismen beides, aber sie machten ihn so gut wie unverwechselbar. Ein Mann, schlank und schmal, so groß wie Cliff und Mario.
    »Immerhin«, murmelte Cliff. »Wir hätten es schlimmer treffen können.«
    »Unser kleines Mädchen ist sicher anderer Meinung, Kommandant«, sagte Charger ruhig; er stand in Cliffs Nähe. Cliff sah überrascht hoch und mußte dann grinsen.
    »Möglicherweise haben Sie recht, indes werden alle Menschen, wenn man sie lange genug kennt, unattraktiver. Raumfahrer haben keinen Nimbus.«
    »Um so besser«, sagte Charger, und sein Bart bewegte sich beim Sprechen. »Was wollten Sie sagen?«
    »Nur Höflichkeiten.«
    Cliff stand auf und hob kurz die Hand.
    »Meine Damen und Herren des Camooweal-Teams, ich begrüße Sie an Bord. Wir sind seit rund hundert Minuten im All und rasen mit großer Geschwindigkeit unserem Ziel entgegen, dem Planeten d'Itvia im Raumkubus Neun/Nord 206. Wir werden dieses Ziel in rund neun Tagen erreicht haben. In der Zwischenzeit müssen wir versuchen, gegenseitig bekannt zu werden. Ich habe es nicht gern, wenn offene Fragen oder unbefriedigend gelöste zwischenmenschliche Probleme die Atmosphäre an Bord meines

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