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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Schiffes beeinträchtigen.
    Wir, also meine Mannschaft und ich, stehen jederzeit für alle Fragen unseres Fachgebietes zur Verfügung.
    Von Ihnen aber erwarten wir, daß Sie uns einiges sagen werden. Schließlich wollen wir alle zusammen die Erde aus einer fatalen Lage retten, und das soll auch noch sehr schnell geschehen. Ständiger Austausch von Informationen ... das ist es, was wir die nächsten neun Tage betreiben werden.«
    Michelle drehte sich herum und sah den jungen Mann namens Shea an.
    Dann sagte sie:
    »Wie lange, glauben Sie, werden wir unterwegs sein, Kommandant?«
    Cliff erriet einiges und grinste. Er antwortete:
    »Das kann sehr lange dauern, meine Liebe. Sie werden genügend Gelegenheit erhalten, jeden von uns an Bord gründlich kennenzulernen, seine Stärken und seine wenigen Schwächen zu erleben, die Einrichtung eines Diskusschiffes der ORION-Serie zu erforschen. Wamsler und Macauley sprachen davon, daß wir unter Umständen erst nach Beendigung des Galaktischen Jahres zurückkommen könnten. Ebensogut ist es möglich, daß wir zehn Minuten nach der Landung auf d'Itvia auf den natürlichen Feind des Falters stoßen. Ich kann Ihnen hier, so leid es mir tut, keine verbindliche Auskunft geben.«
    Michelle nickte. Ihr Haar war nicht im Stil der gegenwärtigen Mode frisiert, sondern als Pagenkopf frisiert.
    »Das ist ohnehin mehr, als ich erwartet hätte«, entgegnete sie.
    Mario de Monti lächelte, als ob er eines seiner sonstigen Opfer vor sich hätte. Seine Stimme war beunruhigend tief und wohltönend, als er sagte:
    »So sind wir Raumleute nun einmal! Sie befinden sich in bester Gesellschaft, meine Damen.«
    Helga konterte trocken.
    »Das kann ich nur bestätigen. Die Herren sind völlig ungefährlich.«
    Sekundenlang herrschten Gelächter und uneingeschränkte Fröhlichkeit in der Kommandokanzel.
    »Ich kann gleich damit beginnen, indem ich einen Vortrag halte«, sagte Charger. Cliff hörte ihn gern sprechen, aber er stellte sofort die Merkmale fest: Charger sprach, als empfände er die Satzzeichen besonders stark nach. Sein rollendes R machte, daß man ihm fast immer gefesselt zuhörte; aber es konnte ermüden.
    »Bitte, grundsätzlich nichts dagegen«, sagte Cliff. »Was denken meine Partner darüber?«
    »Nichts anderes«, sagte Atan Shubashi. »Wir haben noch genügend Zeit, bis wir in den Hyperraum eintreten.«
    »Ich bin begierig, zu hören, weswegen wir eigentlich gestartet sind«, sagte Hasso Sigbjörnson von dem Videophonschirm der BSA. Helga nickte zustimmend, und Mario war von Arlene und Michelle derart abgelenkt, daß er förmlich abwesend wirkte.
    »Ohne Scherz«, sagte Cliff ernsthaft. »Was ist unser vordringlichstes Problem?«
    Charger setzte sich in den spitzen Winkel zwischen dem Funkpult und einer kleinen Speicherbank, dorthin, wo Helga Legrelle gewöhnlich die Bandkassetten des Logbuchs aufbewahrte.
    Jetzt war diese Bandkrippe leer, da der Flug eben erst begonnen hatte und erst das erste Band im Logbuch die Daten speicherte.
    »Unser Problem ist das eines biologischen Gleichgewichtes. Wir suchen ein Tier, dessen Vermehrung wir kontrollieren können, und zwar ohne besonders große Umstände.«
    »Welcher Art? Säugetier, Insekt, Reptil?« fragte Helga Legrelle.
    Charger zuckte die Schultern und breitete hilflos die Arme aus.
    »Auch das wissen wir nicht. Es kann sich um ein Tier fast jeder Gattung handeln. Unersättliche große Vögel, die wenige Nachkommen haben, wären allerdings die Ideallösung.«
    »Nicht ganz so ideal«, widersprach Shea. »Große Tiere würden nicht in die andere Fauna der Parks passen.«
    Charger warf ihm einen schwer zu deutenden Blick zu, dann nickte er bedächtig.
    »Du hast recht, Shea.«
    Er lachte unschlüssig und sagte:
    »Wir werden ohnehin nehmen müssen, was wir bekommen. Viel Auswahl werden wir sicher nicht haben.«
    Die Diskussion ging weiter.
    Neun Tage lang raste die ORION VIII durch den Hyperraum, bis sie in dem betreffenden Raumkubus war. Neun/Nord 206. Die Notwendigkeit, innerhalb kürzestmöglicher Zeit ein Tier zu finden, das die Schädlinge vertilgte, bestimmte das Tempo und vermutlich auch später die Gründlichkeit des Vorgehens. Der Goldaugenwickler kam von d'Itvia, aber es würden sich auch auf anderen Welten Tiere finden lassen, deren Hauptnahrung Falter und deren Larven waren. Es würde nicht schnell gehen, und es würde auch nicht leicht sein.
    Zehn Menschen befanden sich im Schiff.
    Die Mannschaft und fünf Biologen;

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