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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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geworden.
    »Zehn Jahre ... wo sind diese d'Itvias eigentlich angepflanzt worden?«
    Macauley machte eine resignierende Bewegung.
    »Überall, Marschall. In jedem der zahlreichen Naturschutzgebiete, bei der Wiederurbarmachung der Wüstengebiete, sogar in McLanes Garten. Und, bleiben Sie gefaßt, sogar hier unten in den Korridoren. Seit fünfzehn Jahren breitet sich der Goldaugenwickler aus.«
    »Verdammt!« knurrte Wamsler.
    »Das ist eine der wenigen Äußerungen, die uns bleibt«, stimmte der Professor zu. »Chan und Seager sind zwei der fünfzig Männer, die für unseren australischen Naturschutzpark verantwortlich sind. Sie sind Zeugen dafür, daß es wirklich so schlimm wird.«
    Seager sagte ruhig:
    »Darauf leisten wir sämtliche Eide, Raummarschall.«
    Wamslers Gesicht bekam einen ärgerlichen Ausdruck, dann sah er in die Gesichter der ORION-Crew und blieb schließlich bei McLane hängen. Er zog abschätzend lächelnd die Mundwinkel nach unten und sagte halblaut und langsam:
    »Lassen wir ausnahmsweise die zwischen uns üblichen Auseinandersetzungen, Oberst McLane. Was schlagen Sie vor?«
    Cliff zuckte unschlüssig seine Schultern. Er und seine Crew trugen bereits die Borduniform.
    »Mir ist bis jetzt nichts eingefallen. Der Vorschlag, nach d'Itvia zu fliegen und dort nachzusehen, wer den Goldaugenwickler ausrottet oder zahlenmäßig in engen Grenzen hält, ist sicher schon gemacht worden, Professor?«
    Macauley nickte.
    »Wir zogen ihn bereits in Erwägung. Es wird uns, fürchte ich, nichts anderes übrigbleiben. Finden wir auf d'Itvia nichts, sollten wir die Suche auf andere Planeten ausdehnen. Das wäre es, wozu wir McLane brauchen.«
    »Machen Sie mit, Oberst?« fragte Wamsler, ohne ihn anzusehen. Es war mehr als deutlich, daß sich Wamsler ärgerte. Er hatte den ORION-VIII-Leuten versprochen, ihnen so lange Urlaub zu geben, wie Michael Spring-Brauner mit der AZTRAN im All blieb. Außerdem hatte Wamsler eine Wette verloren; er würde eine Menge Schnaps vom Planeten Tareyton bezahlen müssen.
    »Gern. Wie lange wird es dauern?«
    Macauley gab die Antwort.
    »Zwischen zwei Wochen und einem Jahr, Kommandant. Zwei Wochen, wenn Sie und die mitgenommenen Entomologen auf einen Zufall stoßen.«
    Helga Legrelle warf ein:
    »Und wenn wir den Faktor ›Zufall‹ ausschalten, dann kann es ein Jahr dauern, bis die Mannschaft irgendwo einen natürlichen Feind findet, den wir guten Gewissens importieren können. Das wollten Sie doch sagen, nicht wahr, Professor?«
    Macauley blickte der jungen Funkerin offen in die Augen und antwortete:
    »Ja, das wollte ich sagen. Wir sind tatsächlich mehr vom Zufall als von einer planmäßigen Arbeit abhängig. Es steht jedoch fest, daß etwas getan werden muß.«
    »Es trifft sich gut«, sagte Wamsler laut. »Ich machte mir schon Sorgen über die weitere Verwendung der ORION-Mannschaft. Ich erteile Ihnen hiermit den dienstlichen Auftrag, im Rahmen des Galaktischen Jahres ein Team von fünf Spezialisten überall dort hinzufliegen, wo eine erfolgversprechende Lösung möglich ist.«
    »Ich nehme an«, sagte Cliff höflich.
    »Professor Macauley wird die Oberleitung übernehmen. Ich lasse eine Direktleitung von Earth Outer Space Station bis in sein Labor am Ufer legen. Sie haben für den Flug die Verantwortung, McLane, und für das Leben der fünf Wissenschaftler. Macauley trägt die Verantwortung für die wissenschaftliche Leitung des Unternehmens. Einverstanden, Professor?«
    Macauley verbeugte sich.
    »Jawohl, einverstanden. Ich bin überrascht, daß es so schnell gegangen ist. Wann können Sie starten, Kommandant?«
    Cliff sah kurz auf die Uhr.
    »Morgen mittag, wenn Ihre Mitarbeiter pünktlich zur Stelle sind. Wir brauchen übrigens noch einen Stapel Fachliteratur über Insekten und so weiter. Kann ich die Lesespulen von Ihnen haben?«
    »Denken Sie nicht, Macauley, daß die Raumaufklärungsverbände Terra ein lahmer, entschlußloser Verein wären, Professor!« sagte Marschall Wamsler laut. »Wir können ganz hübsch schnell und schlagkräftig arbeiten.«
    Höflich entgegnete der Professor:
    »Besonders dann, wenn Ihnen Spitzenkönner wie McLane und seine Leute zur Seite stehen!«
    »Natürlich, natürlich ... Sie haben völlig recht!« beeilte sich Wamsler zu versichern und ärgerte sich über das verständnisvolle Grinsen der beiden Naturschutzbeamten.
    »Darf ich alle Beteiligten zu einem ausgiebigen Frühstück in mein Labor einladen?« fragte Macauley.
    »Gern!«
    Mario de

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