Die Morgen-darf-ich-essen-was-ich-will-Diät
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Tag 11 – Mein sechster 1er
Nachdem wir uns bereits gestern mit einer Variante zum Thema Bewegung beschäftigt haben, widmen wir doch auch gleich den sechsten Ess-Tag dem Thema, wie Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag schwindeln. Denn körperliche Aktivität darf natürlich auch am 1er sein!
Bewegter Alltag
Eine gesteigerte Alltagsaktivität ist ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg der 10in2-Anti-Aging- und Gesundheitsstrategie. Oft wird Bewegung im Alltag unterschätzt, da es sich dabei nicht um Sport im üblichen Sinne handelt. Dabei kommt im Lauf eines Tages einiges zusammen, wenn man seine Sitz-, Steh- und Liegeeinheiten durch Gehen, Laufen, Tragen, Treppensteigen, Putzen, Gartenarbeit und so fort unterbricht.
Das ist umso wichtiger, je älter man wird. Hormonell bedingt, baut der menschliche Körper im Laufe der Jahre Muskulatur ab. Diesen Prozess kann man individuell beschleunigen entweder durch ständige Diäten oder zu wenig Bewegung.
Dazu gibt es eine recht makabre Geschichte: Ein Hausbesitzer fragt: »Wie bekomme ich die 85-jährige Frau Meier im letzten Stock aus dem Haus? Ich möchte gerne ein jung-dynamisches Doppelverdienerpaar ohne Kinder darin haben, die die doppelte Miete zahlen.« Antwort: »Indem Sie einen Lift einbauen.« Wie darf man das verstehen? Der Wegfall einer Alltagsaktivität – wie Stiegen- bzw. Treppensteigen – führt bei älteren Menschen beschleunigt zum Verlust der Muskelmasse. So steigt zum einen das Verletzungsrisiko, und Herz und Kreislauf werden zum anderen durch das mangelnde Training stärker belastet.
Es ist nie zu spät
Wenn Muskeln schwinden, steht dem Gewebe weniger Energie zur Verfügung. Mit den Jahren nimmt die Leistung der Mitochondrien, der Zellkraftwerke, ab. In einem Versuch konnten US-Wissenschaftler des University Medical Center in Hamilton, Ontario zeigen, dass dieser Verlust sich auch im Alter noch umkehren lässt. Nach einem halben Jahr Fitnesstraining hatte sich die Mitochondrienleistung von Senioren dem Niveau von Mittzwanzigern angeglichen.
Welche Sportart ist gesund?
Nun möchten Sie sicher wissen, welche Sportart am besten geeignet ist, um die positiven 10in2-Effekte noch zu unterstützen. Glücklicherweise gibt es dazu die Wissenschaften. Um zu untersuchen, welche Art von Sport wirklich gesundheitsförderlich ist, wurde an der Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland) eine aufsehenerregende Studie durchgeführt. Sie sollte zeigen, ob die gesteigerte Durchblutung des Gehirns beim Joggen zur Weiterentwicklung der Intelligenzleistung beitragen könnte. Über 1 000 Teilnehmer führten dazu Lauf-Tagebücher. Alle zwei Monate wurden mit ihnen dann noch unter Zeitdruck Intelligenztests durchgeführt. Die Annahme lautete dabei, dass sich Auffassungsgabe und andere geistige Aspekte verbessern müssten, je mehr die Leute laufen.
Nach den ersten Ergebnissen war man dann ein bisschen enttäuscht und vermutete, dass zwei Monate für eine nachweisliche Verbesserung der Gehirnleistung einfach zu kurz waren. Nach vier Monaten schaltete sich schließlich besorgt die Ethikkommission ein. Der Ausschuss verlangte, die Testgruppe umgehend darüber zu informieren, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der gelaufenen Stunden pro Woche und der Intelligenzentwicklung gäbe. Nur leider in die verkehrte Richtung. Je mehr die Teilnehmer liefen, desto mehr schränkten sich ihre geistigen Kapazitäten ein.
Falls Sie sich als bekennender Nicht-Sportler darüber amüsieren sollten, so freut mich das. Nur ist die Studie leider frei erfunden.
Jede Bewegung tut gut!
Warum ich das erwähne. Es ist mir unverständlich, dass wir wissenschaftliche Belege dafür brauchen, dass wir uns mehr bewegen sollten. Das Märchen von der Johns-Hopkins-Studie wurde übrigens einst von Neil Postman, einem bekannten US-amerikanischen Medien- und Wissenschaftskritiker in die Welt gesetzt. Er wollte damit etwas ganz anderes testen: Die Abhängigkeit des Menschen vom Wissenschaftsglauben und daraus folgernd das Verschwinden des gesunden Menschenverstandes.
Es braucht nur eine berühmte Universität, 1000 Versuchspersonen und das Wörtchen signifikant. Und schon kann man den größten Blödsinn in die Welt setzen.
Auf den Körper hören
Postman führte seinen Test bei einer wissenschaftlich katastrophal schlecht untersuchten Gruppe durch. Und zwar bei Universitätsprofessoren. Dazu setzte er sich in ein Uni-Café und fragte einen nach dem anderen, ob
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