Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Sir Ethan behauptet, daß man es uns in reichlicher Menge und zu anständigen Preisen liefern kann.«
    Der Diplomat ließ den Blick zu Ethan wandern. »Ist das die Wahrheit, Ausländer Ethan?«
    »Der Handel ist der Lebenssaft des Commonwealth, Freund Mirmib.« Als Ethan die Worte sprach, wünschte er, er hätte etwas weniger Abgedroschenes gesagt als jenen alten Regierungsaphorismus. Er verstand sich besser auf konkrete Fälle als auf Gemeinplätze. Er dachte über Polos Mirmibs Titel nach. Er hatte sich Hüter des Tores genannt, aber seine Anwesenheit bei diesem Gespräch als einziger Berater K’ferrs deutete auf eine wesentlich mächtigere Position. War er vielleicht der Premierminister? Oder ihr Vater, ihr Prinzgemahl? Angesichts der bestehenden Zweifel hielt Ethan es für das beste, nicht durch eine Frage gegen die guten Manieren zu verstoßen. Wenigstens nicht, solange die neue tranische Konföderation nicht wenigstens ein paar Minuten lang existiert hatte.
    »Ich bin sicher, daß sich etwas arrangieren läßt«, fügte er hinzu.
    »Es verspricht Überfluß für die Völker von Moulokin und Sofold«, pflichtete Lady K’ferr ihm bei. »Und für unsere Freunde in Yealleat und Jinadas auch, wenn die sich ebenfalls anschließen, wie ich das vermute.« Die Leichtigkeit, mit der sie das sagte, und ihr strahlender Ausdruck lullten Ethan völlig ein, so daß ihre nächsten Worte ihn doppelt so stark erschütterten, als wenn er sie erwartet hätte. »Da ist nur eines, eine offenkundige Belanglosigkeit, der alle natürlich beipflichten sollten. Die verräterischen Bewohner des widerlichen Poyolavomaar müssen natürlich ausgeschlossen bleiben.«
    Ethans Herz setzte einen Schlag lang aus. Hunnar schüttelte den wolligen Kopf und sah den Handelsvertreter mit vielsagendem Schweigen an. Sein schiefgezogener Mund und der Ausdruck in seinen Augen sagten ebenso deutlich, wie Worte das vermocht hätten: »Siehst du jetzt? Gleichgültig, wie freundlich oder hilfsbereit diese Leute von Moulokin uns gegenüber sind, es wird immer Haß unter den Tran geben, Haß, den eine bloße Idee nicht aus der Welt schaffen kann.«
    »Einzelheiten der Konföderation können später ausgearbeitet werden, Mylady.« Das war ein verzweifelter Versuch, einem Streitgespräch aus dem Wege zu gehen, das jetzt vielleicht alles wieder zunichte machen würde. »Für den Augenblick sollten wir zu unserem Schiff zurückkehren und uns angemessen auf den Besuch von Sir Mirmib vorbereiten.«
    Entweder fühlte K’ferr, was er empfand, oder es war ihm tatsächlich gelungen, sie von dem Thema Poyolavomaar abzulenken. »Ihr braucht Euch nicht mit besonderen Vorbereitungen für uns zu belasten, denn ich komme auch.« Und als sie dann seinen Ausdruck mißverstand und glaubte, das wäre ihm nicht recht, fügte sie hinzu: »Aber wenn Ihr auszuruhen wünscht und Eure Mannschaft warnen wollt, dann verstehe ich das völlig. Wir warten, bis Ihr uns sagt, daß Ihr bereit seid.«
    Sie machten die formellen Abschiedsgesten und schickten sich an, den Raum zu verlassen, als ein moulokinesischer Soldat hereingerannt kam.
    Allein schon die Tatsache, daß er rannte, deutete auf die Wichtigkeit seiner Botschaft, denn die Tran hatten eine tiefe Abneigung extremer Situationen. Ihre scharfen, langen Chiv waren hervorragend für das Chivanieren über das Eis geeignet. Laufen war für sie schwierig und gefährlich, aber dieser Soldat kam in eindrucksvollem Tempo in den Raum geklappert.
    Während die Besucher sich zurückhielten und höflich den Anschein erweckten, als ignorierten sie die besorgten Worte des Soldaten, gab Ethan sich doch große Mühe, zu hören, was der Mann zu sagen hatte. Nicht nur die Art der Fortbewegung des Soldaten, sondern auch sein ganzes Wesen und die Hast seiner Worte deuteten auf Nachrichten von äußerster Dringlichkeit hin.
    Wie das bei allen Tran der Fall war, die sie bis jetzt beobachtet hatten, warf sich auch der keuchende Soldat nicht vor seiner Herrscherin nieder oder vollführte irgendwelche anderen zeitraubende Unterwerfungsgesten. Er trat einfach vor den Thron und begann zu reden und hielt lediglich einige Male inne, um Atem zu holen.
    »Mylady – vor dem ersten Tor… Ein Schiff. Und dahinter, in der Nähe der Canyonmündung viele Schiffe!«
    »Bewahre deine Wärme, Soldat«, sagte Mirmib ruhig. »Nun, wie viel heißt >viele    »Zwanzig bis dreißig, Minister«, stieß der erschöpfte Bote hervor und ignorierte Mirmibs Rat, sich zu beruhigen.

Weitere Kostenlose Bücher