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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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das in der Stadt tun. Aber landeinwärts größere Strecken zu reisen, würde mehr Mühe erfordern, als es wert ist.«
    »Aber Ihr sagtet, es seien Leute aus Eurer Stadt dort oben gewesen?«
    »Ja. Trotz der Schwierigkeiten. Sie berichten von ebenem, kahlem Land mit wenig Vegetation und ohne Wild. Es gibt dort nichts zu essen, nur eine flachwachsende, dünne Pflanzenart, bei weitem nicht so nahrhaft wie das Pika-Pina, das wir vor unseren eigenen oberen Canyons ernten. Auch Bäume, die zu schneiden sich lohnen würde, gibt es dort nicht. Sie sind verkrüppelt und weit verstreut. Und es gibt nur wenig Eis, das man schmelzen kann, um Trinkwasser zu gewinnen, geschweige denn, um es auszubreiten und Eispfade zu schaffen.« Seine Stimme wurde leiser, und er wandte den Blick ab.
    »Außerdem gibt es Geister, die das Land heimsuchen. Sie nähern sich am Geist jener, die sich dorthin wagen, und es heißt, die Gedanken schmelzen wie Trinkwasser, je weiter man sich von Moulokin entfernt. Genug.«
    Sie hatten inzwischen die Burg erreicht. Ethan schob die Visionen des inneren Kontinents beiseite, die seine beträchtliche Fantasie ihm vorgegaukelt hatte. Sie würden jetzt gleich einem neuen Landgrafen gegenübertreten, und es stand nur zu hoffen, daß sie diesmal mehr Glück hatten als in Poyolavomaar.
    Der Rauch und die Entfernung hatten im Hafen den Blick auf die Burg etwas verschleiert. Aus der Nähe betrachtet, fand Ethan sie von unerwartet bescheidenen Ausmaßen. Sie war bei weitem nicht so großartig angelegt wie das steinerne Massiv in Poyolavomaar, ja nicht einmal wie die Burg von Elfas Vater im fernen Wannome. Ihre Anordnung hoch über der Stadt täuschte eine Größe vor, die sie nicht aufwies. Auch war sie viel breiter als tief angelegt, ein langes Rechteck aus behauenem Felsgestein.
    Sie war so flach, daß die dreißig Meter hohe Klippe, die am Rand des Plateaus anstieg und die hintere Begrenzung bildete, so aussah, als würde sie die Burg beim ersten kräftigen Windstoß zerdrücken.
    Die Wachen, die sie am Eingang erwarteten, wirkten viel solider als der Bau, den sie verteidigten. Ein hohes Haupttor bot ihnen den Zugang zu einem engen Hof, von dem aus sie das Innengebäude betraten. Erst nachdem sie eine beträchtliche Entfernung zurückgelegt hatten und die Fenster schon lange Fackeln gewichen waren, begriffen Ethan und seine Begleiter, daß der größte Teil der Burg aus dem Klippenmassiv herausgehauen war.
    Sie hatten sich gerade erst mit dieser Überraschung abgefunden, als Mirmib sie in einen Raum wies, den nur das Fehlen jeglichen Schmuckes auszeichnete. Ein paar Pelze bedeckten die Wände, und das Licht von Fackeln ließ das Ganze noch exotischer erscheinen. Hunnar, Elfa und Ta-hoding blickten unbeeindruckt. Als Mirmib sie davon informierte, daß sie im Thronsaal standen, konnten die Tran das zunächst kaum glauben.
    Der barbarische Prunk des Thronsaal von Elfas Vater in Wannome mit seinen strahlend bunten Bannern und den alles beherrschenden Stavanzerhauern fehlte hier völlig. Ebenso auch das Protzige des Thronsaals von Tonx Ghin Rakossa von Poyolavomaar.
    Hier hatte man eher das Gefühl von Intimität, nicht von Übermacht. Sah man von den Pelzen und Fackeln ab, so zeigte nur der Boden Farbe. Er war mit einem verrückten Muster von Pentagrammen, Dreiecken und anderen geometrischen Gebilden bedeckt, von denen jedes aus einem anderen Holz gemacht war. Die Intarsien reichten von einem dunklen, fast weltraumähnlichen Schwarz, über die dunkleren Schattierungen von Braun bis zu einem kräftig gemaserten Quadrat, das fast gelb war.
    Der Thron selbst ähnelte eher einem tranischen Lehnsessel als einem eindrucksvollen Staatssitz. Ethan, der seine Impressionen des Saals in ein paar Sekunden aufgenommen hatte, ließ jetzt seine Aufmerksamkeit zu der Gestalt auf dem Sessel wandern. Sie hob beide Pfoten und schob die Kapuze zurück, die ihr Gesicht verdunkelt hatte, und erhob sich gleichzeitig, um sie zu begrüßen. Fein gewebte Tücher lagen über unerwarteten Kurven.
    September, den Rang noch nie beeindruckt hatte, gab eine lobende Bemerkung von sich. Eigentlich gab es keinen Grund für Ethans Überraschung, sagte er sich. Auch im Commonwealth fand man genügend Frauen in Machtpositionen, und niemand empfand dabei etwas Besonderes. Alles andere wäre eher ungewöhnlich erschienen. Aber in vielen primitiven Gesellschaften, besonders solchen von eher feudaler Ausrichtung, war dies in der Regel nicht der Fall. Aber war

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