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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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andere ist so von Haß oder Liebe für diese Teeliam-Frau verblendet, daß er nicht klar zu denken vermag. Falls er das je konnte.«
    »Ihr habt die betreffende Frau gesehen, Mirmib. Die Narben. Warum sollte dieser Landgraf seine Macht, seine Streitkräfte riskieren, nur um sie zu finden und sie noch mehr zu quälen?«
    »Manche Herrscher können persönliche Beleidigungen nicht verwinden, wenn sie auch nur selten so extrem reagieren wie dieser Rakossa, Mylady. Haß kann ein ebenso mächtiger Eldur sein wie Liebe. Die Grenze zwischen beiden ist oft nur schwer zu ziehen.« Sie tauschten einen Blick, den kein anderer hätte ergründen können. »Ich weiß nicht, was zwischen diesem Mädchen und diesem Landgrafen vorgefallen ist und kann darüber nur Spekulationen anstellen. Aber eines kann ich mit Gewißheit sagen. Sollten sie sich je wieder begegnen, wird ohne Zweifel einer von beiden den Tod finden.«
    Diese unbedeutende Sache beschäftigte Calonnin Ro-Vijar nicht. Wenn sie jetzt nach Arsudun zurückkehrten, würde er zum zweitenmal Trell ein Scheitern seiner Mission berichten müssen.
    Die entscheidende Frage war: War die Slanderscree tatsächlich im Hafen von Moulokin gewesen? Wenn ja, so konnte er sich einige weithergeholte Möglichkeiten vorstellen, was aus dem großen Eissegler geworden war. Seine >Ehreneskorte< hatte ihn effektiv daran gehindert, mit den Stadtbewohnern zu reden oder einen von ihnen zu bestechen. Und da ihm direkte Informationen fehlten, würde er extrapolieren müssen. Das war etwas, worauf er sich sehr gut verstand, etwas, das die Spiele, die er mit dem Menschen Trell spielte, interessant machte.
    Bei einem so hohen Einsatz wie dem, um den es hier ging, würde er Moulokin nicht verlassen, solange er nicht eindeutig in Erfahrung gebracht hatte, was wirklich aus der Slanderscree geworden war.

15
    Inzwischen waren genügend Tage verstrichen, in denen nichts Aufregenderes geschah, als daß sie über kiesigen Boden und spärliche Vegetation dahinrollten, so daß Ethan sich jetzt förmlich ein oder zwei Geister herbeiwünschte, um die Reise etwas aufzulockern. Das Aufregendste bisher war, daß sie auf eine zwei Meter breite Spalte im Boden stießen, die so weit nach Osten und Westen reichte, wie chivlahme Spähtrupps das feststellen konnten. Man diskutierte zahlreiche Möglichkeiten, das Hindernis zu überwinden. Ein Maat empfahl, die Duralumkufen vom Deck zu holen und sie dazu zu benutzen, die Spalte zu überbrücken.
    Diesmal war es Ta-hoding, der die Lösung fand. Obwohl er nur geringes Selbstvertrauen besaß, war er von seinem neuen Kommando grenzenlos begeistert. Trotz Ethans und Hunnars Besorgnis befahl er, daß der größte Teil der Mannschaft das Floß verließ. Die Slanderscree segelte einen weiten Bogen und raste dann mit geschwellten Segeln, den Wind direkt hinter sich, auf die Spalte zu.
    Im letzten Augenblick wurden Rahen und Segeln so verstellt, daß sie möglichst viel Auftrieb lieferten. Wie ein fetter Vogel schob sich das Vorderende des riesigen Klippers himmelwärts. Nur die zwei vorderen Achsen flogen über die Spalte hinweg, ehe der Bug sich wieder nach unten senkte, aber das genügte. Masse und Geschwindigkeit reichten aus, um das ganze Schiff über den schmalen Abgrund zu tragen, obwohl die Hinterachse mit ihren Rädern gefährlich nach innen schwankte.
    Ta-hoding erklärte, daß sie schließlich Ersatzachsen mit sich führten und für den Fall, daß sein Plan gescheitert wäre, immer noch irgendwelche Schäden hätten reparieren können. Die Aussicht, in diesem kühlen, bedrückenden Land aufgehalten zu werden, reichte aus, um selbst den vorsichtigen Kapitän zu Wagemut anzustacheln.
    Am folgenden Tage erreichten sie den Rand des Plateaus. Die Sehnsucht der Matrosen nach dem grenzenlosen Eisozean, der zweihundert Meter unter ihnen und doch grenzenlos fern lockte, war für alle Maate und Offiziere offensichtlich. Auch sie spürten den Ruf des Eises.
    Weiterhin auf Südkurs raste der Eisklipper parallel zu den jäh abfallenden Klippen dahin. An der Backbordseite dehnte sich karges Terrain, während steuerbordwärts das Eis schimmerte und darüber der blaue Himmel leuchtete.
    Ta-hoding und seine Mannschaft hatten sich im Umgang mit dem Schiff auf Rädern derartiges Geschick erworben, daß Ethan sich jetzt keine Sorgen mehr machte oder sich gar abwandte, wenn sie unnötig nahe an den atemberaubenden Abgrund kamen. All diese Aktivität hinderte die Mannschaft daran, sich der

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