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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Offizier staunte über die Schüssel nicht weniger, als das die zwei Wachen getan hatten. Er entschied sich dafür, den zweiten Maat zu wecken, der seinerseits Ta-hoding wachrüttelte, der wiederum die drei Menschen, Sir Hunnar und die anderen Mitglieder des informellen Entscheidungsgremiums des Schiffes weckte.
    Bald darauf war die gesamte Mannschaft wach und harkte und buddelte an der nahen Bergflanke herum. Ihre Lampen wirkten wie eine Versammlung verrückt gewordener Glühwürmchen.
    Keiner der Menschen nahm an den Grabarbeiten teil. Ihre Schutzanzüge waren der nächtlichen Temperatur von minus siebzig Grad nicht gewachsen. Außerdem bestand die Gefahr, daß ein Grabewerkzeug die Hülle des Schutzanzuges verletzte, und die kalte Nachtluft, die dann eindringen würde, konnte menschliche Haut fast ebenso wirksam wie ein Strahl flüssigen Heliums zum Vereisen bringen.
    Bei einem so großen Arbeitstrupp dauerte es nicht lange, bis einige Säcke mit Trophäen auf Deck untersucht werden konnten. Ethan spähte durch die Gesichtsscheibe seiner Maske (während der Nacht brauchte er keine zusätzliche Schutzbrille) und sah zwischen Holz und Erde eine wahre Schatzkammer von Gegenständen aus Metall. Auf den meisten Welten hätte man sie als bedeutungslos abgetan, aber auf dem metallarmen Tran-ky-ky deuteten sie auf eine verschwundene Zivilisation von ungeheurem Wohlstand hin. Da waren Messer, Utensilien aller Art, Gürtelschnallen, gravierte und zerbrochene Trinkgefäße, ja selbst Knöpfe und Nadeln aus Metall. Hunnar betastete einige der letzteren. Bis zur Stunde hatte er nie eine Nadel gesehen, die aus etwas anderem als Knochen bestand.
    »Ungeheuer reich oder ungeheuer verschwenderisch«, murmelte er und blickte auf die Muster, die seine Öllampe auf das Deck zauberte. »Wir werden morgen noch sorgfältiger graben.«
    »Wer könnte hier gelebt haben?« fragte Ethan.
    »Keine Tran und auch keine Saia.« Der Ritter musterte eine wunderschön gearbeitete, fein ziselierte Flasche aus Metall. »Für uns ist es hier zu verlassen und eislos und für die Saia ist es zu kalt. Aber das ist nicht das Werk von Geisterhand.« Seine Katzenaugen versuchten die windzerzauste Finsternis zu durchdringen. »Jemand hat hier gelebt…«
    Am nächsten Tag wurden einzelne Abschnitte der Bergflanke markiert, je nachdem, wie vielversprechend sie sich in der Nacht erwiesen hatten. Die Grabtrupps lieferten einen beständigen Strom neuer Artefakte. Einige bestanden aus vertrauten Materialien, Holz und Bein, aber bei den meisten handelte es sich um verschiedene Legierungen, darunter auch einige, die weder September noch Williams auf Anhieb identifizieren konnten.
    Erstaunlicherweise fand der Lehrer die hölzernen Artefakte am interessantesten. Als Ethan ihn nach dem Grund befragte, erwiderte er: »Weil sie darauf hindeuten, daß diese Region nach geologischen Begriffen nicht sehr lange verlassen gewesen sein kann. Zwar würde die kalte Luft Zellulosematerialien eine Weile konservieren, aber hier herrscht keine Wüstentrockenheit, und der Boden besitzt auch Mikroorganismen und Bakterien, die das Holz auflösen würden – auch wenn sie nicht sehr weit verbreitet sind.
    Dieses Holz befindet sich in viel zu gutem Zustand, als daß es längere Zeit hier gelegen haben kann.«
    Sie beschlossen, einige Tage zu bleiben und so viel wie möglich auszugraben. Doch bald sollte eine neue Entdeckung ihre Pläne ändern.
    Die beiden Kundschaftertrupps, die man ausgeschickt hatte, um einen Paß durch die Berge zu finden, kehrten zurück. Ihr Bericht war so unmöglich, so mit Gesten, Ausdrücken und Adjektiven überladen, daß Ethan und seine Freunde alle Mühe hatten, ihn zu verstehen.
    Während sie noch versuchten, ihnen unbekannte Ausdrücke zu enträtseln, begannen Ta-hoding und seine Mannschaft bereits mit fieberhaften Vorbereitungsarbeiten, um sofort weiterzuziehen. An dem Punkte zog Ethan Hunnar in eine Ecke und weigerte sich, ihn weitergehen zu lassen, bis der ihm erklärt hätte, was vorgefallen sei.
    »Suaxus, mein Junker, war im ersten Boot«, sagte der Ritter, der sich große Mühe gab, seine offenkundige Erregung unter Kontrolle zu halten. »Sie haben einen Paß durch die Berge gefunden. Nur daß es keine Berge sind.«
    »Das verstehe ich nicht, Freund Hunnar«, drängte September.
    »Sie haben diesen Paß durchquert und kamen auf der anderen Seite dieser Kette heraus. Es scheint, daß der Wind auf der anderen Seite kräftiger oder gleichmäßiger,

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