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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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geheimnisvollen Licht ins Auge sehen und darauf warten, daß man ihm vielleicht die Seele durch den Mund stahl, oder er konnte in der Gesellschaft eines Kameraden Zuflucht suchen. Mit schwingender Lampe stieg er vom Bugspriet aufs Deck hinunter, ging an den vorderen Kabinen vorbei.
    »Reines Eis und Wind um deinen Hals«, hallte aus der Dunkelheit eine Stimme. Sinahnvor drehte die Lampe herum. Sie beleuchtete das Gesicht eines neugierigen Tran.
    »Was machst du hier, fern deinem Posten, Sinahnvor?« fragte Monont besorgt. »Wenn der Nachtmaat dich erwischt, mußt du…«
    »Sei still, Monont!« flüsterte Sinahnvor eindringlich. »Dort am Berg ist ein Auge!«
    Der andere Posten musterte seinen Kollegen besorgt. »Du hast zuviel Bui gekaut.«
    Aber Sinahnvors Stimme klang überzeugt. »Da du Zweifel an mir hast, komm und sieh selbst!«
    »Ich darf meinen Posten nicht verlassen.«
    »Wer erfährt es schon? Der Nachtmaat kommt erst zum Wachwechsel, und unsere nächsten Feinde sind wenigstens hundert Satch hinter uns.«
    »Das ist wahr. Ich werde kommen, aber nur kurz. – Narretei«, murmelte Monont dann noch und folgte dem anderen Posten aufs Vorderdeck.
    Sinahnvor bedeutete seinem Begleiter mit einer Handbewegung Schweigen und schob dann die Stange mit der Lampe über die Reling. Er bewegte sie langsam, während er die Bergflanke absuchte. Einige Sekunden lang war das Licht nicht zu sehen, und er hatte größere Angst vor der Geschichte, die Monont den anderen am Morgen erzählen würde, als vor irgend welchen Geistern, die sie vielleicht aufscheuchen könnten. Aber dann war der Funke wieder zu sehen, unverkennbar und deutlich. Er blieb so stehen wie die Lampenstange.
    »Da! Hab’ ich es dir nicht gesagt?«
    Der etwas prosaischer veranlagte Monont sah zum Berg hinüber. »Ja, wahrhaftig, dort ist etwas, aber ich glaube nicht, daß es ein Geist ist. Wer hätte je von einem Geist mit nur einem Auge gehört? Sie haben mindestens vier.«
    »Seh! Beleidige ihn nicht!«
    »Das ist kein Geist, Freund Idiot.« Monont stieg auf die Reling und schwang den klauenbewehrten Fuß über die Seite. Sinahnvor beobachtete ihn besorgt.
    »Wohin gehst du?«
    »Zu dem Berg.«
    »Du bist wahnsinnig! Tu es nicht, Monont! Die Geister ziehen dich in den Berg hinein und ertränken dich in Schlamm.«
    »Ich dachte, die Geister der Hölle würden uns holen, als wir unter das Eis und ins Innere der Welt gingen. Die Menschen und Sir Hunnar Redbeard haben gesagt, solche Geschichten seien bloß Aberglauben. Dann töteten sie den Teufel, der aus den Wassern der Nacht kam. Er hat gestunken wie ein geschlachteter Hessavar. Es fällt mir jetzt schwer, so wie früher an Geister und Dämonen zu glauben.«
    Er glitt über die Reling und ließ sich an einem Entertau hinunter.
    »Monont – Monont!« Sinahnvor hob die Lampe höher. In ihrem schwachen Licht sah er, wie die undeutliche Silhouette seines Freundes den Fuß der Bergflanke erreichte und schwerfällig hinaufstieg. Die Silhouette verblaßte zu einem Schatten, und dann zur Erinnerung eines Schattens. Augenblicke verstrichen, lautlose Augenblicke, die nur das Klagen des müden Windes durchbrach. Aber wenn er auch keine Triumphrufe hörte, so wehten doch auch keine anderen Schreie zu ihm herüber.
    Als er dann die zurückkehrende Gestalt des anderen Postens ausmachen konnte, offensichtlich unversehrt, war er sehr erleichtert.
    »Was war es denn?« Er streckte den Arm aus und half Monont wieder auf Deck zurück.
    »Hier ist dein Geisterauge. Ich mußte es ausgraben.«
    Sinahnvor erkannte den Gegenstand zu seiner großen Überraschung sofort. »Das ist ja nur ein Purras, eine ganze gewöhnliche Schüssel, wie sie meine Frau benutzt. Seltsam, wie sie glänzt. Das Holz muß sehr glatt poliert sein.«
    »Nimm es in die Hand«, drängte Monont. »Das ist kein Holz.«
    Sinahnvor nahm den Gegenstand entgegen – und hätte ihn fast fallen lassen. Er bestand aus dicken, dichtem Metall und war an manchen Stellen stark verwittert, während er an anderen noch glänzte. Er kannte das Metall nicht.
    Die beiden Wachen tauschten Blicke. Was für Leute lebten hier in dieser Eiswüste, Leute, die es sich leisten konnten, gewöhnliche, alltägliche Küchenutensilien aus massivem Metall anzufertigen? Man hortete Metall, um Waffen und Nägel und Werkzeuge daraus zu machen, nicht Schüsseln.
    Sinahnvor verstand das nicht. Und weil er es nicht verstand, sagte er: »Ich glaube, wir sollten den Nachtmaat wecken.«
    Der

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