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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gezähmten Donner der zwölf mächtigen Räder gewöhnt hatten. Sie sahen sich immer noch von gelblichem Gras umgeben, das sich offenbar große Mühe gab, in dem spärlichen Boden verwurzelt zu bleiben. Der Chefkoch des Floßes machte eines Abends den Versuch, eine Mahlzeit daraus zu bereiten, und wenn auch alle zugaben, daß es eßbar war, drängte doch niemand danach, größere Mengen zu ernten. Es erwies sich als zäh, geschmacklos und schwer verdaulich.
    Tagelang sahen sie nichts, das einem Baum ähnelte. Weit voneinander entfernte meterhohe Büsche, die entfernt an Weiden erinnerten, kamen ihnen noch am nächsten. Ihre dicht ineinander verwobenen Äste und Zweige hatten die Konsistenz von Draht. Ethan wollte sich mit Hilfe seines Strahlers eine Probe abschneiden, und diesmal erhob Williams Einspruch. Er sah den isoliert stehenden, nicht gerade eindrucksvollen Klumpen Vegetation an und sagte: »Alles, das in dieser Verlassenheit überleben kann, verdient es, ungestört zu bleiben.« Worauf Ethan seinen Strahler wieder einsteckte.
    Der Wind wehte gleichmäßig und berechenbar. Das verschaffte den Matrosen Zeit, die sie brauchten. Sie lernten schnell, aber ein Schiff von der Größe der Slanderscree auf Land zu bewegen, unterschied sich doch radikal von der Arbeit, dies auf dem Eise zu tun.
    Ethan verbrachte viel Zeit damit, die Parade ferner Berge zu betrachten. Er dachte dabei an die Goldenen Saia. Theoretisch betrachtet war es durchaus möglich, daß die Geister der Hingeschiedenen auf irgendeine unglaubliche und unvorstellbare Art hier verweilten – daß sie sich aber wie Touristen versammelten, schien ihm undenkbar. Und wenn dem doch so sein sollte, weshalb dann gerade eine so unattraktive Region wie diese wählen? Freilich, die Saia hatten erklärt, sie liebten ihre Abgeschiedenheit, und dieses weite Plateau bot ihnen diese ohne Zweifel, aber…
    Er hielt mitten im Gedanken inne. Endlose Tage der langweiligen Landschaft hatten ihn förmlich eingelullt und dazu verführt, sich alle möglichen Fantasiebilder vorzugaukeln. Hier draußen war nichts, außer weit verstreuten Drahtbürsten und kargem Gras.
    Nichts.
    »Enormes Eisfloß? Was für ein enormes Eisfloß? Wahrhaft, Eure Fantasie ist sehr unterhaltsam, meine Gäste!«
    K’ferr Shri-Vehm, Landgraf von Moulokin, sah ihre Besucher bedauernd an. »Ihr stellt sinnlose Forderungen an mich und mein Volk, Ihr greift uns am ersten Tor an, und jetzt stelle ich fest, daß diese Handlungen nur den Träumen wandernder Geister entspringen. Eure Information ist falsch, Besucher.«
    »Versucht nicht, uns hinzuhalten.« Die Stimme klang nervös, gereizt, gefährlich. »Wo habt Ihr sie versteckt?«
    Rakossa von Poyolavomaar sah sich unstet in dem bescheidenen Thronsaal um, als wäre die Slanderscree in einer Ecke oder hinter einer Truhe versteckt.
    K’ferr gab das Tranäquivalent eines kurzen Lachens von sich. » Versteckt? Mylord Rakossa? Ein solch großes Schiff, wie Ihr beschreibt, verborgen? Wo sollten wir ein solches Fahrzeug verstecken?«
    »Ihr könntet es zerlegt und die einzelnen Teile irgendwohin gebracht haben.«
    »In weniger als vier Tagen? Ich muß sagen, Mylord, Eure Vorstellungskraft ist groß.«
    Ein Offizier der Flotte von Poyolavomaar wählte sich diesen Augenblick aus, um den Saal zu betreten. »Das Schiff, das wir suchen, ist nirgends im Hafen, Sire. Es ist nirgends zu finden noch gibt es, wie einige argwöhnten, in den Klippen eine Höhle, die groß genug wäre, um auch nur Teile eines solch großen Floßes zu verbergen. Wir sind auch weit in den Hauptcanyon eingedrungen und haben keine Spur davon gesehen.« Was er sagte, entsprach der Wahrheit; was er nicht wußte, war, daß die Moulokinesen mit Fackeln die Spuren eingeschmolzen hatten, die die Slanderscree hinterlassen hatte.
    »Ich glaube nicht, Sire, daß…«
    »Was du glaubst, interessiert uns nicht!« schrie Rakossa wütend.
    »Habt Ihr das große Floß nicht gesehen, das wir selbst bauen?« fuhr K’ferr fort. »Das ist es, was die Spuren außerhalb unseres Canyons hinterlassen hat, die Euch so zu beschäftigen scheinen.«
    »Das haben wir gesehen«, sagte eine andere Stimme. Calonnin Ro-Vijar trat vor. »Hölzerne Kufen dieser Größe tragen kein Fahrzeug eines Ausmaßes, das notwendig wäre, um ihren Bau zu rechtfertigen.«
    »Unser Beruf als Stadtstaat, und zwar ein Beruf, für den wir zu Recht berühmt sind, ist der Floßbau.« Mirmib sah Ro-Vijar herablassend an. »Was Ihr sagt, mag

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