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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sich im obersten Stockwerk. Sie mußten an dem kleinen Lift warten.
    Oben angelangt, stellten sie fest, daß das Büro des Kommissars den ganzen zweiten Stock füllte. Sie traten aus dem Lift direkt in ein Vorzimmer mit einer Vielzahl großer Maschinen und zwei ziemlich klein geratenen Menschen, einem Mann und einer Frau. Sonst war niemand zu sehen.
    Der Teppich bestärkte Ethan in seinem ersten Eindruck von übertriebenem Luxus. Ein einziger Blick zeigte seinem geschulten Auge, daß es sich um Luxusmaterial, samt und sonders Importware, handelte – wahrscheinlich von Mantis oder Long Tunnel. Man hatte durch Gen-Manipulation eine organische Substanz erzeugt, die wie Gras aussah und sich auch so anfühlte, die Widerstandsfähigkeit von Gummi und die Dauerhaftigkeit von Dilyonit besaß. Das Ergebnis war ein angenehm duftender und erstaunlich elastischer Bodenbelag. Er war sehr teuer. Und wenn Ethan auch die Einkaufsrichtlinien des diplomatischen Dienstes nicht kannte, so konnte er sich dennoch nicht gut vorstellen, daß Verdidion -Gewebe als Standardschmuck in unbedeutenden außerplanetarischen Büros üblich war, auch nicht für planetarische Kommissare.
    Ein junger Mann, der so aussah, als brauchte er dringend ein paar herzhafte Mahlzeiten, saß hinter dem Schreibtisch am Lift. Seine Finger tanzten ruckartig über Maschinen und Konsolen.
    Ethans Blick wanderte zur Decke und fand dort das erwartete Mosaik. Vier Kreise von gleicher Größe trafen sich und bildeten eine Art Quadrat. Die beiden ihm am nächsten liegenden Kreise zeigten die stilisierten Umrisse der Kontinente auf den beiden Hemisphären von Terra. Die beiden anderen wiesen ähnliche Karten auf, die die zwei Hemisphären von Hivehom darstellten, der Heimatwelt des Partners der Menschheit im Commonwealth, der insektoiden Thranx.
    Die Mitte zwischen den vier größeren Kreisen füllte ein einzelner, kleinerer Kreis, der an den vier anderen anlag. Ein vertikales Stundenglas von hellem Blau, das Symbol Terras, kreuzte ein horizontales Stundenglas aus strahlendem Grün, was Hivehom bedeuten sollte. Sie bildeten den Umriß des alten Malteserkreuzes, und wo sie sich überschnitten, ging die Farbe in Aquamarin über, die Farbe der Vereinigten Kirche. Da dies eine Einrichtung des Commonwealth und nicht der Kirche war, befand sich das Kreuz in einem Feld aus Purpur, der Farbe des Commonwealth.
    Der kleine Mann schien sie jetzt bemerkt zu haben. Er drehte sich um, begrüßte sie gleichgültig mit immer noch zuckenden Händen, als führten sie ein Eigenleben.
    »Kann ich Ihnen helfen, meine Herren?« Dann verengten sich seine Augen etwas, und er konzentrierte sich stärker auf sie. »Ich glaube, ich kenne Sie beide nicht.« Jetzt wirkte er leicht mißbilligend. »Dabei hatte ich gedacht, ich würde jeden Menschen hier kennen.«
    »Wir sind nicht durch die üblichen Kanäle angekommen«, sagte September.
    Ethan gab sich Mühe, seiner Stimme einen wichtigen Klang zu geben. »Wir würden gerne den Kommissar sprechen.«
    Das schien den Mann nicht zu beeindrucken. »In welcher Angelegenheit?« Er sagte das zu Ethan, aber sein Blick ließ September nicht los.
    Ethan überlegte einen Augenblick lang. »In einer wichtigen Angelegenheit, die die Eingeborenen betrifft.«
    »Was für eine Angelegenheit? Gehören sie zu dem Xenologie-Team?« Seine rechte Hand schob sein gerades, blondes Haar nach hinten, rieb sich die kleine, scharf geschnittene Nase, zupfte dann am Saum seines Hemdes und fuhr erneut über das Haar.
    Tatsächlich empfand er den die Bewegung auslösenden Juckreiz natürlich weder im Haar noch an der Nase oder am Hemd. In Wirklichkeit kam das Jucken von irgendwo in seinem Bewußtsein. Da er sich aber dort nicht gut kratzen konnte, hatte er sich darauf eingestellt, verschiedene Teile seiner Anatomie zu kratzen, die nichts damit zu tun hatten.
    »Das würden wir gern dem Kommissar persönlich sagen«, entgegnete Ethan leichthin.
    »Haben Sie einen Termin? Ich kann mich nicht erinnern, daß für heute Nachmittag irgendwelche Termine eingetragen sind.«
    »Gesegnet!« sagte plötzlich die Frau an dem anderen Schreibtisch, womit sie zum erstenmal das Wort ergriff. Sie war eine stattliche Dame, die etwas älter als September wirkte, und schien sich über ihren Kollegen zu ärgern. »Wenn sie hier fremd sind, müssen sie auf diesem großen Eingeborenenschiff angekommen sein.« Der Blonde reagierte nicht darauf. »Haben Sie nicht davon gehört?«
    »Ich bin die letzten

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