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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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grünen Saftes gegen den Wald. Aber jetzt raste das Schiff so schnell dahin, daß der Wald überhaupt kein Hindernis mehr darstellte. Pika-Pedan-Stämme verschwanden rings um sie, niedergepflügt von dem schweren Eissegler.
    Jetzt hatten sie freie Bahn vor sich.
    Wie Inseln in einer erbsengrünen See wölbten sich ein paar graue Buckel über den Wipfeln des Waldes.
    »Wenden!« Ethan ertappte sich dabei, wie er mit beiden Fäusten auf die Reling schlug, und so brüllte, daß ihm die Kehle weh tat. »Wenden!«
    Befehle wurden geschrieen, aber die erfahrenen Matrosen wußten, welches Risiko sie eingehen mußten und was geschehen mußte, damit das geschah, was notwendig war. Jeder Mann auf Deck und in der Takelage rannte, so schnell er oder sie dazu fähig war, an die Steuerbordseite des Schiffes.
    Mit herumgerissener Steuerkufe und richtig getrimmten Segeln und aller beweglichen Masse nach einer Seite verlegt, hoben sich die Backbordkufen der Slanderscree unendlich langsam von der Oberfläche des Eisozeans.
    Ein paar Zentimeter, ein halber Meter, zwei Meter. Ein paar Matrosen arbeiteten sich mühsam zur Backbordseite hinüber. Das Schiff hielt, krängte gefährlich weit auf die rechte Seite, hielt auf den Kufen der einen Seite das Gleichgewicht. Das Duralum würde halten, aber was war mit den Bolzen aus Eisen und Stahl und den hölzernen Gerüsten, die die Kufen mit dem Schiff verbanden? Alle Matrosen in der Takelage klammerten sich fest, so gut sie konnten. Wenn sie jetzt abstürzten, in den Wald hinunter, wußten sie, daß sie nicht mit Rettung rechnen durften.
    Ethan sah Holz und Himmel, als er zur linken Seite des Schiffs hinüberblickte. Ein riesiger, schwarzer Schlund, wie ein Loch im Weltraum, ragte über der anderen Reling auf. Ein leises Donnern war zu hören, etwas zerrte an ihm, und war dann verschwunden. Zwei Hauer, ein jeder dicker als der Hauptmast der Slanderscree, fingen das Licht der Sonne, spiegelten es in seine Maske und blendeten ihn einen Augenblick lang.
    »Bei den Dienern des Finsteren, wir schaffen’s!« heulte jemand.
    Die Hauer fuhren herunter, vierzehn Meter aus massivem Elfenbein, Tonnen der Schönheit im Maul eines Dämonen.
    Aber inzwischen war das Schiff bereits an ihm vorbeigeschossen. Ethan lehnte sich über die Reling, um nach hinten zu blicken, sah, wie die Hauer das Eis trafen und zentnerschwere Splitter hochspritzten. Ein winziges, böses Auge hinter dem monströsen Schlund musterte ihn stumpf, und er bildete sich ein, er könne durch das Auge hindurch ein lächerlich kleines Gehirn sehen.
    Undeutlich wurde ihm bewußt, daß die Maate Befehle riefen. Rahen wurden geschwenkt, Segel getrimmt. Langsam senkte sich das Schiff wieder in Normallage. Ein dumpfes Dröhnen erklang, wie ein titanenhaftes Rülpsen, als die Backbordkufen wieder auf das Eis herunterkrachten, eine hölzerne Stütze irgendwo unter Deck knackte hörbar. Aber alle Kufen hielten.
    Alle hatten den Stoß erwartet und sich festgehalten. Keiner wurde über Bord geworfen.
    »Das war knapp«, murmelte Hunnar, als er aufs Steuerdeck stieg. Der Atem des Ritters ging schwer, stellte Ethan fest. Er selbst schwitzte trotz der Ausgleichsgeräte seine Schutzanzuges heftig. Auch thermotropische Stoffe brauchen Zeit, um sich anzupassen.
    Ethan stieg vorsichtig in die Hauptkabine hinunter. Alles, was in der Kombüse noch intakt war und erhitzt werden konnte, würde jetzt herrlich schmecken.
    Er traf Eer-Meesach an der Türe. Sie gingen gemeinsam hinein.
    »Das war ein Leitbulle, kein Einzelgänger.« Der Zauberer schien diesmal keine große Begeisterung über die interessante Begegnung zu empfinden. »In einer Herde bewegen sich die Stavanzer auf paralleler Linie und fressen. Wir sind hinter dem Führer hergefahren und wären fast in die Herde hineingerast. Ein Glück, daß wir die Nachhut gerade noch verpaßt haben.«
    Ethan sah den mächtigen Schlund noch immer vor sich, dem sie gerade noch entronnen waren. Wahrscheinlich war das nur seiner fiebrigen Fantasie zuzuschreiben, die von Angst und Schrecken noch verzerrt wurde, aber der letzte Stavanzer hatte groß genug ausgesehen, um das ganze Schiff zu verschlucken und den Hauptmast als Zahnstocher zu benutzen.
    Er hatte körperlich kaum etwas geleistet, trotzdem hatte er eine Menge Kalorien verbrannt. Jedenfalls war Essen etwas Beruhigendes und Normales.
    Er hatte jetzt für eine Weile genug von ungewöhnlichen Dingen.

8
    Als die Toppgasten das nächstemal riefen, klang ihre Stimme

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