Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
zugewiesen haben, nur knapp halb so lang ist wie wir. Aber das macht nichts. Das ist ein Problem, mit dem wir wahrscheinlich überall zu tun bekommen, wo wir hinfahren.«
Die Segel wurden eingezogen, und der große Eisklipper folgte dem Lotsenboot zur Nordostseite der Zentralinsel. Die anderen Schiffe ließen ihnen genügend Platz, und ihre Mannschaften drängten sich an die Reling, um dem mächtigen Eissegler nachzustarren.
Wieder wurden die Anker abgelassen und die schon in Arsudun mit Erfolg angewandte Andockmethode mit Erfolg wiederholt. Die Slanderscree wurde vom Wind ein Stück nach Westen geschoben, bis die Anker sie zum Stillstand brachten.
Ethan, September, Hunnar, Williams, Elfa und ein Soldat namens Tersund versammelten sich, um den Hafenmeister zu begrüßen, der nicht lange auf sich warten ließ. Er war für einen Tran klein gebaut, etwa so groß wie Ethan, und trug eine seltsame Jacke mit einem Karomuster in Purpur und Silber, wobei die Karos von verschiedener Größe waren. Wie alle Jacken auf Tran war sie seitlich geschlitzt, damit die Dan sich frei bewegen konnten, und an Schultern und Oberschenkeln mit silbernen Tressen besetzt. Gurte aus schlangenähnlicher Haut bildeten ein >X< über seiner Brust. Er zupfte geistesabwesend an seinem linken Ellbogen.
»Ich heiße Valsht«, sagte er mit dünner, etwas schrill klingender Stimme, der man dennoch anhörte, daß sie gewohnt war, Befehle zu erteilen, »Handelsmeister von Poyolavomaar. Ich bringe Euch Grüße und Wärme.« Er machte eine komplizierte Folge von Bewegungen mit seinen Pranken, deren Bedeutung Ethan nicht erkannte.
Hunnar stellte sie vor und gab dann eine Reihe von Erklärungen ab. Als der rotbärtige Ritter geendet hatte, antwortete Valsht, fast als wäre er besorgt, sie nicht bald wieder loszuwerden, obwohl dies wahrscheinlich nur eine unwillkürliche Reaktion seines nervösen Charakters war.
»Diese Konföderation, von der Ihr sprecht, und die Gründe dafür, übersteigen die Befugnisse eines Dieners, wie ich einer bin. Das ist eine Angelegenheit, die Tonx Ghin Rakossa, der Landgraf von Poyolavomaar, der Bringer des sanften Windes und Trost der sechs Gipfel, entscheiden muß. Ich habe Anweisung, Euch unverzüglich zu Seiner Hoheit zu bringen.«
Die kleine Rede, die eingeübt klang, obwohl Valsht sich sichtlich Mühe gab, sie spontan wirken zu lassen, ließ in Ethan eine Warnglocke anschlagen. Doch er zuckte die Achseln. Tran-ky-ky machte ihm jeden Fremden, dem sie begegneten, verdächtig. Wenn Hunnar diese Gedanken hätte lesen können, hätte er wahrscheinlich laut aufgelacht.
Der Hafenmeister entspannte sich etwas und gab sich Mühe, jeden Winkel des Eisklippers zu sehen. »Ihr scheint eine lange Reise hinter Euch zu haben.«
»Eine bescheidene Reise«, meinte Hunnar.
»Wir sind ein Staat mit viel Handel.« Valsht sagte das ganz selbstverständlich, ohne dabei prahlerisch zu wirken. »Schiffe kommen aus vielen tausend Satch Entfernung, um hier in Poyolavomaar Handel zu treiben und ihre Waren auszutauschen. Wir haben…« – und dabei rollte er seine strahlend gelben Augen in einer Art und Weise, in der Ethan inzwischen das Tranäquivalent eines Zwinkerns erkannt hatte – »viele Möglichkeiten der Erfrischung für müde Reisende. Einer der Gründe, weshalb unsere Stadt als Handelszentrum so beliebt ist, denn ist der Handel nicht eine ermüdende Sache und die Entspannung nach einem harten Tag eher eine Notwendigkeit als ein Luxus? Ich bin sicher, Eure Mannschaft würde Freude an dem haben, was unsere Stadt zu bieten hat.«
»Eure Gastfreundschaft ist höchst willkommen. Wir nehmen an.« Hunnar wandte sich um und rief zum Steuerdeck hinauf: »Captain, man lädt uns ein! Drei Viertel der Mannschaft bekommen Urlaub, um die Stadt zu besuchen. Sie haben ihn sich verdient. Das übrige Viertel mag gehen, wenn das erste Viertel der Urlauber zurückkehrt.«
Ta-hoding war einverstanden. Der Befehl wurde an die Maate weitergeleitet, die ihn ihrerseits an ihre Untergebenen weitergaben. Aus verschiedenen Teilen des Schiffes hallten vergnügte Rufe, als die Matrosen erfuhren, daß sie an Land gehen und sich vergnügen durften.
Nachdem diese Entscheidung getroffen war, folgte der Begrüßungsausschuß dem Hafenmeister in die Stadt, wobei die Tran sich der Eispfade bedienten, während die Menschen es vorzogen, ihre Schlittschuhe an Bord zu lassen und zu Fuß zu gehen.
Rufe und Beleidigungen, Begrüßungen und Flüche, Versprechungen und
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