Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
normaler, und wenn man überhaupt etwas aus ihrem Klang heraushören konnte, dann Angenehmes.
Minuten später verschwand der grüne Wald mit einemmal, begann hinter ihnen zusammenzuschrumpfen. Sie hatten die Pika-Pedan hinter sich gelassen und fuhren erneut durch Pika-Pina. Bald konnte Ethan achtern das Loch in der grünen Wand nicht mehr erkennen, durch das sie herausgekommen waren.
Noch drei weitere Tage, und sie ließen die pelzbedeckten Schmetterlinge und den grünen Eisflaum hinter sich und chivanierten wieder über offenes Eis. Ta-hodings Erleichterung war fast körperlich zu verspüren, und die seiner Männer so heftig, daß man sie kaum ertragen konnte.
Als sie ein kleines Handelsfloß überholten, dessen winziges Deck über und über mit Ware beladen war, hätte ein unbefangener Betrachter aus dem Geschrei der Mannschaft schließen können, daß sie den tranischen Himmel erreicht hatten. Das war nicht der Fall, aber die normale Welt offenen Eises und anderer Schiffe war für die einfachen Matrosen alles, was sie sich wünschten.
Die Mannschaft des Kauffahrers drängte sich an die Reling und starrte ehrfürchtig auf den mächtigen Eissegler. Es war offensichtlich, daß sie noch nie von ihm gehört hatten, ein Beweis dafür, wie weit die Slanderscree Arsudun hinter sich gelassen hatte. Beide Mannschaften hatten kaum Zeit, ein paar kurze Rufe und Fragen zu tauschen, ehe der ungeduldige Wind sie wieder trennte.
»Wohin fahren sie?« fragte Ethan Hunnar.
»Nicht nach Poyolavomaar«, sagte der enttäuschte Hunnar. »Wir werden versuchen, beim nächsten Schiff, an dem wir vorbeikommen, mehr zu erfahren.«
Jenes Schiff erwies sich als ein weiterer Kauffahrer, diesmal doppelt so groß wie der erste, dem sie begegnet waren, fast dreißig Meter lang. Es besaß sogar eine Zentralkabine. Aber die Überraschung seiner Mannschaft, als sie die Slanderscree entdeckten, war nicht geringer als dies bei dem ersten Floß der Fall gewesen.
Obwohl der Kauffahrer einen ähnlichen Kurs wie der Eissegler fuhr, war Poyolavomaar nicht sein Ziel. Aber die Mannschaft bestätigte gerne, daß das mächtige Schiff richtigen Kurs hatte.
Sie passierten weitere Schiffe. Der Handel war hier nicht besonders intensiv, aber regelmäßig. Ein paar Felsinseln wuchsen am Horizont heran und glitten an ihnen vorbei. Einige zeigten Spuren tranischer Behausungen. Am Ende wurden sie so zahlreich, daß Ta-hoding ein paar Segel einziehen ließ.
Sie fuhren jetzt durch eine Gegend, die mit zahlreichen winzigen Inseln übersät war. Rauch kräuselte sich aus den Kaminen von Häusern mit steilen Dächern, die wie braune Entenmuscheln an winzigen Häfen hingen, oder ameisenähnliche Hänge bedeckten. Im Windschatten der Inseln kauerten sorgfältig gepflegte Pika-Pina-Wälder. Jedes Mal, wenn die Slanderscree vorbeizog, blickten ein paar Tran verblüfft auf und murmelten dem wunderbaren Schiff nach, von dem sie nicht einmal sicher wußten, ob es ein Schiff oder nur ein Schemen gewesen war.
Zwei Wochen später, nach einer Vielzahl von Inselgruppen, die sich wie Riffs über das Eis verteilten, erreichten sie Poyolavomaar.
Nadelspitze Vorsprünge ragten aus dem Eis und reckten sich in eindrucksvolle Hohen, wie Ethan sie noch nie auf Tran-ky-ky gesehen hatte. Ein paar stiegen bis zu dreitausend Meter in den klaren blauen Himmel. Die scharfen, bizarr wirkenden Felsen deuteten auf eine geologisch jugendliche Region hin, denn unter den gnadenlosen Angriffen der Winde des Planeten konnten solche Felstürme sich ihre stolze Einmaligkeit nicht lange bewahren.
Die Inseln, die den Kreis bildeten, von dem Ta-hodings Freund gesprochen hatte, berührten fast die Flanken der Slanderscree, titanische Steintänzer, die nur einen Sprung voneinander entfernt für immer erstarrt waren. Wenn der Wind durch die Granitnadeln pfiff, verhielt er sich höchst seltsam, als wäre er sich der ungewöhnlichen Umgebung bewußt, in der er spielte. Ta-hodings Aufgabe wirkte sehr schwierig, bis er erkannte, daß sie ja nur einem der zahlreichen Flöße zu folgen brauchten, die alle auf die Inselkette zustrebten.
Häuser und andere Bauten, auch ein paar waffenstarrende Bollwerke, drängten sich um die Hänge am Sockel der Klippen. Die sichtbaren Inseln, und wahrscheinlich die anderen auch, wenn man dem geschwätzigen Handelsmann in Arsudun vertrauen durfte, waren mit mächtigen ins Eis eingelassenen Steinmauern verbunden. Jede der Mauern hatte ein breites Tor in der Mitte, um den
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