Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
oder ihre vor Angst stumme Mannschaft zur Kenntnis genommen hätte.
    Dann war er verschwunden, obwohl sie immer noch hören konnten, wie er seine endlose Mahlzeit zu sich nahm, während er sich gleichmäßig nach Westen zu entfernte.
    Obwohl es schwierig war, objektiv zu sein, wenn man mit einem so überwältigend grandiosen Beispiel der Vielfalt der Natur konfrontiert war, schätzte Ethan seine Länge auf siebzig bis achtzig Meter. Ein ausgewachsenes Exemplar, aber nach allem, was er gehört hatte, kein ungewöhnlich großes. Er selbst hatte schon größere gesehen. Er bezweifelte, daß der hier mehr als zweihundertfünfzig Tonnen wog.
    Sie hätten eine weitere halbe Stunde warten sollen, um ganz sicher zu sein, ehe sie die Anker hievten, aber die Matrosen begannen, unruhig zu werden. Die Angst, der Donnerfresser könne vielleicht die Richtung ändern (sie waren in ihren Gewohnheiten höchst unberechenbar) und sie angreifen, vergiftete das Blut der Matrosen mit Angst. Am Ende konnte selbst der geduldige Ta-hoding das Warten nicht länger ertragen.
    »Alle Segel setzen, an die Winschen!«
    Die Eisanker waren schon lange eingeholt. Schwerfällig, aber viel graziöser als der Donnerfresser, begann die Slanderscree, sich in Bewegung zu setzen. Das Skelett des Schiffes ächzte, als die Duralumkufen sich aus der Ansammlung von angewehtem Schnee und Eis lösten.
    Das Mahlen der Kufen wurde zu einem gleichmäßigen, scharrenden Zischen, als das mächtige Schiff langsam in Fahrt kam. Zwei, dann vier, schließlich zehn und fünfzehn Kilometer die Stunde. Zwanzig. Dreißig, und jetzt war ihr Fahrgeräusch ein durchdringendes, pfeifendes Zischen, als das Duralum durch das Eis schnitt. Sie näherten sich dem Ende der kurzen Lichtung, die die Mannschaft freigelegt hatte.
    »Hart Backbord!«
    Die beiden Steuerleute mühten sich an dem mächtigen hölzernen Rad ab. Ineffiziente Muskeln spannten sich, wo Hydraulik bessere Dienste geleistet hätte. Ein nervenzerreißendes Kreischen kam von der Steuerkufe, die sich jetzt langsam drehte. Die Matrosen in der Takelage trimmten die Segel.
    Und die Slanderscree wendete unerwartet schnell nach backbord. Beide Steuerleute gaben sich große Mühe, das Rad festzuhalten, das ihnen die Füße vom Deck zog. September warf sein ganzes Gewicht auf die Backbordseite des Rades, und Ta-hoding fügte das seine hinzu. Die vier Körper reichten aus, die Kufe auf Kurs zu halten, und das Schiff drehte bei, während seine Geschwindigkeit noch zunahm.
    Jetzt konnten Ta-hoding und September loslassen. Die Füße des Steuerbord-Steuermannes berührten wieder die Decksplanken, als das Rad langsam zurücklief. Jetzt rasten sie eine breite Straße von freiem Eis hinunter, die der Stavanzer freigelegt hatte.
    Auf Kommando ließen die beiden Steuerleute das Rad los, damit das Schiff sich seinen eigenen Kurs suchen konnte. Jetzt, da der Westwind direkt von hinten wehte, bestand keine Gefahr mehr, daß sie vom Kurs abgedrängt würden. Das Rad drehte frei, kreiste so schnell, daß es leicht einem Mann den Schädel hätte zerschmettern können. Die Steuerleute nahmen ihre Posten wieder ein, prüften das Rad und stellten fest, daß es sich wieder locker bewegen ließ.
    Mit sechzig Stundenkilometern rasten sie durch die Schneise. Pika-Pedan-Pulpe besudelte das Eis unter den Kufen, und die Gewächse links und rechts von ihnen wurden zu einem grünen Streifen. Vor dem Winde, dessen Geräusch der sie umgebende Wald dämpfte, schienen sie unter der Oberfläche dahinzufliegen, statt auf ihr, umgeben von smaragdenem Schweigen.
    Gespenstische Stille herrschte, und so hörte die ganze Mannschaft den erschreckten Schrei des Toppgasten vom Vormast.
    Ethan blickte nach vorne, ohne zu bedenken, daß sie dabei weitere wertvolle Sekunden verloren. Ein, nein zwei gigantische, schwarze Gruben, wie die Mündungen von Hohlen, kamen auf sie zu und versperrten den Weg völlig. Während sie näher rasten, wurde aus einem geheimnisvollen Flüstern ein beängstigendes Murmeln, dann ein brüllender Orkan, der ihm die Zähne im Kopf erzittern ließ.
    Ta-hoding rief verzweifelt den Maaten und den Männern in der Takelage Befehle zu und versuchte gleichzeitig, seine Steuerleute anzuweisen.
    Wieder drehte die Steuerkufe ab, und die Angst verlieh den Tran an den Speichen des Steuers Kräfte, wie sie normale Körper nie besitzen. Wieder bohrte sie sich ins Eis. Die Slanderscree bog nach Süden ab, schmetterte in einem Regen zerfetzter Stängel und

Weitere Kostenlose Bücher