Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
geklappt.« Ethans Stimme klang etwas deprimiert.
»Von was für einer Konföderation sprecht Ihr, Freund Ethan?« fragte Teeliam. Er erklärte ihr seine Idee.
»Jetzt begreife ich einiges von den Lügen dieses falschen Landgrafen Ro-Vijar«, sagte die ehemalige Prinzgemahlin von Poyolavomaar. »Der einzige Tran, den er schützen möchte, ist er selbst.«
»Wir könnten nach Wannome zurückkehren«, schlug Hunnar vor. Die Blicke, die ihm das eintrug, ließen nur Abneigung oder Schock erkennen, und er beeilte sich, zu protestieren: »Nein, mein Wunsch ist das nicht. Ich fand nur, daß ich es einigen Mitgliedern der Mannschaft schuldig war, ihre Wünsche weiterzuleiten. Was mich betrifft, so gebe ich zu, daß ich ursprünglich skeptisch war, meine Freunde. Jetzt freilich, und zwar je länger wir über meine Welt reisen und je mehr ich sehe, wie Leute wie Ro-Vijar und Rakossa sich zu ihrem eigenen Nutzen verschwören und Tran gegen Tran aufhetzen, Staat gegen Staat, wird mir immer klarer, daß dieser Plan richtig ist. Diese Union, die du vorgeschlagen hast, ist ein Ziel, für das zu kämpfen sich lohnt, gleichgültig, welchen Nutzen es vielleicht deiner Regierung bringt, Freund Ethan.«
September nickte vergnügt. »Man braucht bloß ein wenig Verrat und Schwindel seitens der Politiker, um die Bürger zu überzeugen, daß sie eine neue Regierungsform brauchen.«
»Es gibt immer noch viele gute Männer und Frauen unter der Mannschaft, die das anders sehen.« Hunnars Geste schloß das ganze Schiff und die Tran in der Takelage ein. »Sie sind schon lange heimwehkrank und sprechen mehr von ihren Partnern und Jungen und Freundinnen als von Konföderationen und Politik. Das Abenteuer beginnt sie zu ermüden, und unser Mißerfolg in Poyolavomaar hat auch nichts anderes als Verzweiflung hervorgerufen. Sie sehnen sich nach vertrauten Gesichtern und dem heimischen Herd.«
»Da sind sie nicht allein«, sagte Ethan und verspürte selbst, wie ihn etwas zu einem Herd zog, der viel weiter entfernt war, als der Ritter sich vorstellen konnte. »Denkst du an die Möglichkeit einer Meuterei?«
Hunnar machte eine heftige Trangeste, die absolute Verneinung ausdrückte. »Dafür ist Ta-hoding ein zu aufmerksamer und zu erfahrener Kapitän. Er würde nie zulassen, daß es so weit kommt. Wo andere Kapitäne unzufriedene Mannschaftsmitglieder in Ketten legen würden, kann er sie mit einem Lachen oder einem Matrosenwitz entwaffnen.
Ich möchte nur sagen, wenn diese Reise Profit bringen soll, brauchen wir einen Erfolg, der die Stimmung unserer nicht so weitblickenden Schiffsgefährten wieder hebt.«
Ethan studierte die parallel verlaufenden Furchen hinter ihnen, die die Kufen ins Eis schnitten. »Wir können jeden Verfolger von Poyolavomaar hinter uns lassen. Die Frage ist – was soll unser nächstes Ziel sein?«
»Verzeiht.« Alle Augen wandten sich Teeliam zu. »Mir ist gleichgültig, wohin ihr geht, solange es nicht wieder Poyo ist. Aber ich habe euren Worten gut zugehört und glaube, daß ihr die besten Interessen aller im Sinne habt. Da ihr in Poyolavomaar wegen der Tücke seines Herrschers, nicht seines Volkes, einen Mißerfolg hattet, solltet ihr es mit einem anderen Staat versuchen, der wenigstens so wohlhabend und mächtig, aber nicht so aggressiv ist.« Sie deutete mit einer Kopfbewegung nach vorne.
»Ich bin kein Matrose, aber ich weiß mit Richtungen und Orten Bescheid.« Sie gab ein spuckendes Geräusch von sich. »Das ist notwendig, wenn man es sich fest in den Sinn gesetzt hat, zu fliehen. Weniger als zweihundert Satch nach… (Tranäquivalent für Südsüdwest) liegt das sagenumwobene Moulokin.«
»Zweihundert Satch – eine hübsche Reise, um einem Mythos nachzugehen.« Hunnar lachte, und selbst Elfa sah ihren Retter zweifelnd an. »Moulokin gibt es nicht.«
»Du hast von diesem Ort gehört?« Ethan musterte den Ritter verblüfft. »Du hast nie von Arsudun gehört, aber dieser Ort, der viel weiter von Sofold entfernt ist, ist dir vertraut?«
»Der Name Moulokin genießt auf Tran-ky-ky mystischen Ruf, Freund Ethan.« Der Ritter grinste immer noch. »Angeblich wurden viele der schönsten Eisschiffe auf den Werfen dort gebaut. Und doch haben weder ich noch irgend jemand, den ich kenne, je mit jemandem gesprochen, der Moulokin einmal gesehen hätte, ja nicht einmal einen Moulokinesen.«
»Wenn das Ganze nur eine Fabel ist, was ist dann mit den Schiffen?«
»Freund Ethan«, sagte Hunnar, so wie man zu einem Jungen
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