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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Trommeln rollten eindringlich, und nervöse Soldaten jagten Pfeile zu den Monden.
    Und jetzt füllten sich knatternd die Segel, und der Eisklipper begann sich nach vorne zu bewegen, wurde jede Sekunde schneller.
    Die Mannschaft war viel zu beschäftigt, um Freudenschreie auszustoßen.
    Beide Monde standen am wolkenlosen Himmel. Die sechs Inseln, die Poyolavomarr umgaben, warfen ihre langen Schatten über den Hafen, als der Toppgast am Vormast eine Warnung rief.
    »Lotsenfloß voraus!«
    Ta-hoding sah Ethan grimmig an. »Das wäre jetzt ein Vergnügen, wenn Valsht, der Hafenmeister, dieser Scheißhaufen in Form eines Tran, an Bord wäre.«
    Sekunden später hörte Ethan ein schwaches, mahlendes Geräusch und rannte an den Rand des Steuerdecks. Unter dem Schiff glitten ein paar Holzstücke dahin. Die Hinterkufen zermahlten sie zu Splittern. Sein Blick wanderte nach achtern und sah Holzstücke und weichere Fragmente hinter dem Eisklipper.
    »Das Tor ist geschlossen!« rief der Ausguck.
    Ta-hoding rührte sich nicht von der Stelle und erinnerte die Steuerleute an ihren Kurs. Sie klammerten sich etwas fester an das Rad, so wie jeder Mensch und jeder Tran an Bord sich jetzt irgendwo festhielt, um die bevorstehende Kollision möglichst gut zu überstehen.
    Ethan stellte sich finstere Gesichter vor, die jetzt von den Berggipfeln auf sie herunterstarrten. Er ging aufs Knie, als das Deck unter ihm erzitterte. Dann waren sie durch, und er rannte zur Reling zurück, um nach achtern zu blicken.
    Ärgerliche Lichter tanzten hilflos an den Mauern, die die zwei Inseln verbanden. Ein Paar mächtiger Torflügel lag zerschmettert und in Stücke zerrissen auf dem vom Mondlicht erleuchteten Eis. Vier riesige Steinblöcke hüpften hinter dem Eissegler, und ihre ungebrochenen Pika-Pina-Kabel hingen immer noch an ihnen.
    Jetzt traf die Schadensmeldung vom Bug ein. Die Slanderscree würde eine Weile ohne Bugspriet auskommen müssen. Aber, wenn auch ihre Manövrierfähigkeit etwas beeinträchtigt war, galt das keineswegs für ihre Geschwindigkeit. Sie flogen jetzt über das Eis, und der mächtige Westwind schob sie wie mit Riesenhand von hinten. Ihr erster Versuch, eine Union der Inselstaaten von Tran ins Leben zu rufen, blieb als traurige Erinnerung hinter ihnen zurück.

10
    »Ihr müßt sie verfolgen, Hoheit«, bedrängte Calonnin Ro-Vijar eindringlich Rakossa von Poyolavomaar.
    Die Ritter und Generale der Stadt drängten sich um ihn in den Privatgemächern des Landgrafen. Die meisten wären in diesem Augenblick sicher lieber an jedem anderen Ort gewesen als in verbaler Reichweite ihres blutdürstigen, erregten Herrschers.
    Rakossa schien seinen königlichen Vetter nicht zu hören.
    »Sie müssen sie haben! In den Verliesen oder dem Eis ist keine Spur von ihr, auch nicht in dem Höllenort oder dem Tunnel – dem Tunnel, der mit der Teufelswaffe gemacht ist, die sie gestohlen hat.«
    Der subalterne Offizier, der die Waffenkammer der Burg verwaltete, war nicht zugegen, um zu bestätigen oder zu leugnen, was alle im Raum Anwesenden wußten. Für seine Pflichtverletzung, mit der er sich zuerst von der abwesenden Prinzgemahlin verführen und dann bewußtlos hatte schlagen lassen, hatte man ihn bereits zu seiner Familie zurückgeschickt. Und da die Familie des Offiziers über fünf der sieben Inseln von Poyolavomaar verstreut war, hatte es sich als notwendig erwiesen, ihn in der entsprechenden Zahl von Stücken zurückzuschicken…
    »Wenn wir sie diesmal wieder fangen, werden wir…« Rakossa spulte eine lange Liste fantasievoller und schauerlicher Vorschläge ab. Dabei fuchtelte er mit seinem Langschwert herum, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, wen er etwa damit treffen könnte, was die Beamten, die in der Menge vorne standen, ziemlich beunruhigte.
    »Es scheint mir unglaublich, Mylord, daß sie es wagten, durch das alte Loch zu gehen«, meinte der oberste Gefängniswärter und fragte sich, ob ihm nicht dasselbe Schicksal wie dem Aufseher der Waffenkammer zugedacht war.
    Einer der Ritter, der ziemlich weit hinten in der Gruppe sichere Zuflucht gefunden hatte, murmelte. »Es ist nicht weise, jene zu verfolgen, die Dämonen in der Hölle töten können.«
    »Sie wird sich noch wünschen, sie hätte ihnen nicht geholfen!« Rakossa schwang sein Schwert und zerstörte eine wertvolle Elfenbeinschnitzerei, die eine Sessellehne schmückte. »Wir sind es jetzt leid, mit ihr zu spielen.« Er zeigte seine blitzenden Zähne. »Sie soll nicht

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