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Die Musik des Zufalls

Die Musik des Zufalls

Titel: Die Musik des Zufalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Auster
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. Ers t als Nash e meinte , e s se i genug , schie n Pozz i wiede r e r selbs t zu werde n – e r lehnt e sic h abrup t i n seine m Sesse l zurüc k und stellt e ei n breites , zufriedene s Lächel n zu r Schau.
    «Nich t übel , Junge» , sagt e Nashe . «Si e habe n mi r di e Hosen ausgezogen.»
    «Ha b ic h doc h gesagt» , erwidert e Pozzi . «Bei m Poke r n stümper e ic h nich t herum . I n neu n vo n zeh n Fälle n komm e ich al s Siege r raus . Da s is t wi e ei n Naturgesetz.»
    «Hoffen wir, daß morgen einer von diesen neun Fällen eintritt.»
    «Kein e Sorge , dies e Laffe n mac h ic h fertig . Garantiert . Die sin d nich t hal b s o gu t wi e Sie , un d Si e habe n j a gesehen , wa s ich mi t Ihne n angestell t habe.»
    «Total e Vernichtung.»
    «Gan z recht . Da s wa r ei n nukleare r Holocaust . Ei n Hiroshima fü r Sie.»
    «Sind Sie bereit, das Geschäft abzuschließen, das wir im Auto besproche n haben?»
    «Halbe - halbe ? Ja , bi n ic h bereit.»
    «Abzüglic h di e zehntausen d natürlich.»
    «Abzüglic h di e zeh n Riesen . Abe r übe r da s ander e müssen wi r noc h reden.»
    «Da s andere?»
    «Da s Hotel . Da s Essen . Di e Klamotten , di e Si e mi r gestern gekauf t haben.»
    «D a seie n Si e ma l gan z ruhig . Da s sin d Abschreibungen , was ma n s o normal e Geschäftsausgabe n nennt.»
    «Pah . Da s brauche n Si e nich t z u tun.»
    «Ic h brauch e überhaup t nicht s z u tun . Abe r ic h hab e e s getan, stimmt’s ? Da s wa r ei n Geschenk , Jack , un d dabe i sol l es bleiben . Wen n Si e wollen , betrac h te n Si e e s al s Prämi e dafür, da ß Si e mic h mitmache n lassen.»
    «S o ein e Ar t Finderlohn.»
    «Gan z recht . Ein e Provisio n fü r geleistet e Dienste . Jetzt brauche n Si e nu r noc h de n Höre r abzunehme n und nachzufragen , o b Laure l un d Hard y Si e noc h imme r erwarten. Schli eßlic h wolle n wi r doc h nich t umsons t hinfahren . Un d sehen Sie zu, daß die Ihnen eine genaue Wegbeschreibung geben. Wär nich t s o gut , d a z u spä t aufzutauchen.»
    «Ich sag auch lieber, daß Sie mich begleiten. Nur damit die wissen , wa s si e erwartet.»
    «Sage n Si e ihnen , Ih r Aut o se i i n de r Werkstat t un d ein Freun d würd e Si e mitnehmen.»
    «Ic h wer d ihne n erzählen , da ß Si e mei n Brude r sind.»
    «Wi r wolle n e s nich t übertreiben.»
    «Aber klar, ich gebe Sie für meinen Bruder aus. Dann werden sie keine Fragen stellen.»
    «Na schön, erzählen Sie, was Sie wollen. Nur machen Sie’s nich t z u kompliziert . Ma n sollt e nich t gleic h mi t einem Lügenmärchen anfangen.»
    «Kein e Sorge , Kumpel , Si e könne n mi r vertrauen . Mein
    Nam e is t Jackpot , wisse n Si e noch ? Wa s ic h sage , is t gan z egal.
    Solang e ich es bin, der es sagt, kann überhaupt nichts schiefgehen.»
    A m nächste n Mitta g u m hal b zwe i brache n si e nac h Ockham auf . Da s Spie l sollt e ers t nac h Einbruc h de r Dunkelheit beginnen , abe r Flowe r un d Ston e erwartete n si e bereit s u m vier.
    «Al s o b si e ga r ni ch t genu g fü r un s tu n könnten» , sagt e Pozzi.
    «Ers t lade n si e un s zu m Te e ein . Dan n zeige n si e un s da s Haus. Un d bevo r wi r un s zu m Spiele n niederlassen , gibt’ s ein gemeinsame s Abendessen . Wi e gefäll t Ihne n das ? Tee ! Scheiße, einfac h unglaublich.»
    «E s gib t f ü r alle s ei n erste s Mal» , sagt e Nashe . «Vergessen Si e nu r nicht , sic h z u benehmen . Nich t schlürfen . Un d wenn man Sie fragt, wieviel Stück Zucker Sie nehmen, bitten Sie nur u m eins.»
    «Die beiden mögen ja bescheuert sein, aber das Herz haben si e anscheinen d a m rechte n Fleck . Wen n ic h nich t s o ein gierige r Mistker l wäre , könnte n si e mi r fas t scho n lei d t un.»
    «Si e sin d de r letzte , vo n de m ic h Mitlei d mi t Millionären erwarte t hätte.»
    «N a ja , Si e wisse n schon , wa s ic h meine . Ers t lade n si e uns zu m Esse n un d Trink e n ein , un d dan n verschwinde n wi r mit ihre m Geld . Mi t solche n Trottel n mu ß ma n einfac h Mitleid haben . Jedenfall s ei n bißchen.»
    «Nu n übertreibe n Si e ma l nicht . Nieman d läß t sic h au f ein Spie l ei n i n de r Erwartun g z u verlieren ; nich t einma l Millionäre mi t g u ten Manieren. Man kann nie wissen, Jack. Genausogut könne n di e jetz t i n Pennsylvani a sitze n un d Mitlei d mi t uns haben.»
    De r Nachmitta g wa r war m un d diesig , dick e Wolken klumpten sich am Himmel, und es lag Regen in der Luft. Sie fuhren

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