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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Zwei.
»Den Beweis lieferte uns ein Freiwilliger«, fuhr Lane Eins fort. »Mamas lieber, lieber Freund Captain Charles Ryder. Wir luden diesen Mistkerl von Ratsherr Barnabas zum Mittagessen ein, und Charley besorgte den Rest.«
»Den Rest«, echote ich.
»Ja«, sagte Lane Eins. »Er setzte sich auf den Stuhl, stülpte sich das Drahtgeflecht über und manipulierte Barnabas. Machte ihn zum Mutifreund.«
»Und warum?« fragte Stokes.
Lane Eins grinste.
»Warum nicht? Es diente dazu, die Dinge zu verwirren, und das war, was wir wollten, so daß wir als Retter in der Not dastehen konnten. Leider verlor der arme Ryder dabei den Verstand. Es wäre also wirklich nicht ratsam, den Apparat auf volle Leistung zu stellen.«
»Eins verstehe ich nicht«, meinte Valerie.
»Nur eins?« ächzte ich.
»Für den Anfang. Wenn Sie das Tiefen-Injekt gar nicht benutzt haben, wie konnten Sie dann all diese Leute dazu bringen, auf Sie zu hören?«
»Aber das haben wir doch«, sagte Lane Vier. »Und es arbeitete einwandfrei. Obwohl es längst noch nicht ausgereift war, als es uns in die Hände fiel.«
»Und wie?« fragte Stokes.
»Wir bestachen einige Techniker«, erklärte Lane Eins. »Dann haben wir den Apparat auf niedriger Stufe dazu benutzt, ein paar Manipulationen vorzunehmen. Mama hatte uns die Standorte der Relaisstationen gegeben. Oh, wir wußten genau, was wir wollten. Und ließen uns Zeit.«
»Also ist alles Ihre Schuld?« sagte ich.
»Nichtalles. Fulton hatte seinen Coup lange vor uns geplant,und Hess brauchte keinen Coup, weil er seine Gegner so ausschalten und niemals freieWahlen zulassen wollte. Wir haben nur ein bißchen mitgemischt.«
»Herrje«, stöhnte ich.
»Nicht doch«, beschwichtigte Lane Eins. »Alles wird wieder gut. Haben wir Sie nicht vor Vati gerettet?«
»Er meint West«, sagte Stokes.
»Ich weiß, wen er meint!« schrie ich Stokes an. »Aber warum, um Himmels willen?«
»Keine Panik. Sie sollten uns dankbar sein. Sie sind uns doch dankbar, oder?«
»Ich berste vor Dankbarkeit.«
»Das ist gut! Schließlich haben Sie keine andere Wahl, stimmt's? An wen wollen Sie sich wenden? An Fulton, Hess, West, an die armen Mutanten?«
»Wovon reden Sie?«
»Ist doch ganz einfach«, erklärte Lane Eins. »Wir brauchen den Segen der Mondbasis, um uns auf gesetzliche Füße zu stellen. Wir brauchen Ihren Segen. Wer weiß, wie lange das Tiefen-Injekt noch unseren Namen preist? Immerhin konnten wir es nur auf niedriger Stufe einsetzen. Erinnern Sie sich an Fultons armseliges Verkabelungsprojekt? Mit Hilfe eines Zusatzgeräts im Sendesystem versuchte er, sich die Zuschauer hörig zu machen. Natürlich hat sich bis auf die Mutanten keiner einen Dreck darum geschert. Das Tiefen-Injekt funktioniert erheblich besser. Trotzdem ähneln sich unsere Probleme. Auch wir können über den Sender nicht jeden erreichen, den wir erreichen möchten. Manche Menschen scheinen dagegen immun zu sein.«
»Ist das wahr?« fragte ich Valerie.
»Ja. Das ist der eine Grund, warum Melissa es noch nicht freigeben wollte.«
»Und der andere?«
»Um die Welt vor Möchtegerndiktatoren wie Fulton zu bewahren«, erwiderte sie.
»Was ist mit kleinkarierten Herrscherfiguren wie den Lanes?« fragte Stokes.
»Ich fürchte, daß sie für die eine Vorliebe hatte«, gab Valerie zurück.
»Fleischund Blut über alles«, meinte Lane Eins. »Das ist der Grund. Oh, wir standen uns sehr nahe. Zu nahe, vielleicht. Ich verriet Mama, daß Sie zur Erde kämen. Und sie verriet es Papa. So fanden sie es heraus.«
»Ja«, fuhr Lane Drei fort. »Wir retteten Sie, Morgan, und ließen sie entkommen, um Ihnen zu zeigen, daß Ihre einzige Chance die Lane-Brüder sind.«
»Schöne Bescherung«, sagte ich.
»Oh, wir werden freundliche Diktatoren sein«, schwärmte Lane Zwei. »Wir wären sogar bereit, Ihnen ein Stück vom Kuchen abzugeben.«
»Kaum zu glauben.«
»Die einzige Alternative«, sagte Lane Drei grinsend, »ist das Kittchen.«
»Davon hatten Sie ja schon einen Vorgeschmack«, bemerkte Lane Eins. »Ich weiß es, weil ich Sie daraus befreite. Sie schulden uns etwas.«
»Also entscheiden Sie sich«, fuhr Lane Vier fort. »Wir oder der Knast.«
»Natürlich könnten wir Sie auch erschießen«, warf Lane Zwei ein.
»Warum wird immer alles schlechter statt besser?« fragte ich Stokes.
»Weil die Lanes reichlich unvernünftig sind, alter Junge«, erwiderte er.
Ich saß immer noch auf meinem Stuhl, eingebunden in den Kabelkokon, das Drahtgeflecht auf dem Kopf. Die Lanes waren immun.

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