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Die Mutanten kommen

Die Mutanten kommen

Titel: Die Mutanten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isidore Haiblum
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Und das waren fast alle. Vorausgesetzt, das Tiefen-Injekt funktionierte und brannte mir nicht das Gehirn heraus, das ich dringend brauchte, um mir eine Botschaft erst einmal auszudenken.
    Valerie trat an einen Generator und bereitete den großen Augenblick vor.
»Wenn es schmerzt«, sagte sie mit ermunterndem Lächeln, »dann schreien Sie.«
Ich setzte das Drahtgeflecht auf und schuf mir aus Kabeln einen Kokon. Die Frage durchfuhr mich, welcher Teil von mir wohl zuerst schmerzen würde.
Stokes beugte sich vor und flüsterte mir zu: »Wenn der Apparat nicht funktioniert, Partner, sind wir geliefert. Also gib dein Bestes, okay?«
»Witzbold«, erwiderte ich.
»Sind Sie soweit?« fragte Valerie.
»Ich denke schon.«
»Ich schalte den Strom ein. Nun?«
»Ich höre ein Summen.«
»Sonst nichts?«
»Es prickelt ein wenig.«
»Gut«, meinte Valerie. »Ich erhöhe die Zufuhr.«
»Wenn's sein muß.«
»Fühlen Sie etwas?«
»Nicht das geringste.«
»Aber ich habe die Zufuhr erhöht.«
»Tatsächlich?«
»Um eine ganze Einheit.«
»Vielleicht ist das Gerät kaputt?«
»Sag doch so etwas nicht«, warf Stokes ein.
»Denken Sie an etwas«, forderte Valerie mich auf.
»An was?«
»An ein Ende der Kämpfe.«
»Einverstanden.«
»Nun?« fragte Stokes.
»Ich denke noch.«
Der Gefechtslärm schien eher zuzunehmen.
»Gib dir mehr Mühe«, sagte Stokes.
»Ich erhöhe die Zufuhr«, verkündete Valerie.
»Geben Sie acht«, meinte ich.
»Tu ich. Sie müssen etwas fühlen, Jim.«
»Wenn Sie es sagen.«
»Prickelt's noch immer?« fragte sie.
»Ich glaube nicht.«
»Er glaubt «, stöhnte Stokes.
»Sieht aus, als wäre das Gerät wirklich kaputt, stimmt's?« bemerkte ich.
»Etwas dagegen, wenn ich die Zufuhr noch etwas erhöhe?« fragte Valerie.
»Eigentlich schon. Ich würde gern auch weiterhin keine Schmerzen haben.«
»Es fließt erst wenig Strom.«
»Vielleicht liegt es daran«, meinte Stokes. »Warum geben Sie nicht mehr Saft drauf?«
»Weil es ihn töten könnte«, sagte Valerie.
»Und das wollen wir doch nicht«, fügte ich hinzu.
»Entweder sie oder wir«, meinte Stokes. »Und schließlich sind wir seine Freunde.«
»Nur um eine Einheit«, entschied Valerie.
»Du hörst, was die Dame sagt«, brummte ich.
»Nun?« fragte Valerie.
»Halten Sie nicht den Atem an.«
Valerie seufzte.
»Können Sie sie denn nicht dazu bringen, mit dem Schießen aufzuhören, Jim?«
»Ich kann nicht einmal zu zittern aufhören. Vielleicht sollten wir sie darum bitten?«
»Wir begraben die Sache besser«, erklärte Stokes, »und hauen so schnell wie möglich ab.«
»Wie du redest«, beschwerte ich mich.
»Ich habe Vertrauen in Melissa«, sagte Valerie.
»Das ist der wahre Geist«, meinte ich.
»Herr im Himmel!« ächzte Wheems.
Wie zur Antwort explodierte etwas sehr laut und sehr nah im Treppenaufgang.
Ich war immer noch in meinen Kabelkokon verstrickt und hatte das Drahtgeflecht auf dem Kopf, als die Tür aufsprang. Unsere Jungs stürmten herein.
Einige feuerten Schüsse über ihre Schultern ab. Der Restnicht einmal mehr das. Sie benahmen sich ganz so, als wären sie auf der Flucht. Und ich konnte es ihnen nicht mal verdenken. Die Gegner folgten dichtauf.
Sie sahen furchterregend aus. Zwei Mutis von jenen enormen Ausmaßen, die ich selbst schon kennengelernt hatte. Sie waren mehr als drei Meter groß.
Am Schlimmsten war der Kerl mit den neun Armen. In jeder Hand hielt er eine Waffe.
Wenn ich nicht in meinem Kokon gefangen gewesen wäre, hätte ich mich auch abgesetzt. So mußte ich zusehen, wie Stokes seinen Laser herausriß und drauflos feuerte. Wheems hechtete zur hinteren Wand, als befände sich dort eine Geheimtür. Er hatte viel Gesellschaft. Valerie stand stocksteif und war unfähig, etwas zu tun. Und ich saß in meinem Stuhl, das Drahtgeflecht wie eine Dornenkrone auf dem Kopf.
Der Kerl mit den neun Armen hatte keine Probleme, mich zu entdecken. Ebensowenig die vier Drungs an seiner Seite. Ich war eines der wenigen stationären Objekte im Raum und wirklich unmöglich zu übersehen.
Der Kerl hob seine neun Pistolen und richtete sie auf mich. Ich tat das einzige, was ich tun konnte. Ich öffnete weit meinen Mund und schrie: »STOPP!«
Und der Kerl gehorchte.
Alle anderen auch.
In der seltsamen Stille, die auf einmal herrschte, hörte ich mich sagen: »Was ist denn jetzt los?« Und dann: »Nur die Mutis sollen erstarren, die anderen im Raum nicht.«
So geschah es denn.
»O Mann«, stöhnte ich.
Stokes wandte sich Valerie zu.
»Steht in Sußmanns Notizen

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