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Die Mutter der Königin (German Edition)

Die Mutter der Königin (German Edition)

Titel: Die Mutter der Königin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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verliehen hat, Euch auch den Mut geben, sie zu tragen.»

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    Paris
DEZEMBER 1434–JANUAR 1435
    W oodvilles Wunsch, mir Grafton zu zeigen, geht nicht in Erfüllung, obwohl wir ein ganzes Jahr in England bleiben. Auch der Wunsch meines Lords nach einer starken Armee für den Feldzug in Frankreich erfüllt sich nicht. Obwohl er in England an Macht und Einfluss gewinnt, kann er den Kronrat und das Parlament nicht zur Räson bringen. Wir können nicht in England bleiben, denn aus Paris schicken sie nach meinem Lord. Die Menschen dort werden von Räubern, rebellischen Soldaten und Bettlern bedrängt, und sie verhungern, weil keine Lebensmittel in die Stadt gelangen.
    «Er wird ihnen das nicht ausschlagen», warnt Woodville mich. «Wir müssen zurück nach Paris.»
    Bei der Überquerung ist das Meer rau, und als wir Calais erreichen, ist die Garnison so mutlos, dass mein Lord Woodville befiehlt, dort zu bleiben, für bessere Stimmung zu sorgen und die Soldaten für einen Feldzug gegen die Franzosen zu rüsten, sobald das Wetter es erlaubt. Dann bereiten mein Lord und ich uns auf die Weiterreise nach Paris vor, die über schlammige Straßen führt.
    Woodville steht in dem großen Tor, um uns Lebewohl zu sagen. Ohne groß zu überlegen, kommt er zu mir und prüft den Sitz meines Sattelgurtes, wie er es immer tut. «Wie soll ich nur ohne Euch zurechtkommen?», frage ich ihn.
    Seine Miene ist grimmig. «Ich denke an Euch», sagt er leise, ohne mich anzusehen. «Gott weiß, ich werde jeden Tag an Euch denken.»
    Er wendet sich ab und geht zu meinem Lord, dem Herzog. Sie reichen einander die Hand, und dann beugt mein Lord sich von seinem Pferd hinunter und umarmt seinen Edelknecht. «Gott segne Euch, Woodville, haltet Calais für mich und kommt, wenn ich Euch rufe.»
    «Immer», erwidert Woodville knapp. Dann hebt mein Lord die Hand, und wir reiten im Schritt über die Zugbrücke. Da geht mir auf, dass ich nicht weiß, wann ich ihn wiedersehe, und dass ich ihm nicht Auf Wiedersehen gesagt habe und mich auch nicht dafür bedankt habe, dass er auf mich achtgegeben hat. Ich habe ihm auch nicht gesagt … nicht gesagt … Ich schüttele den Kopf. Es gibt nichts, was die Duchess of Bedford dem Edelknecht ihres Gemahls sagen sollte, und es gibt keinen Grund dafür, dass Tränen meinen Blick auf die Straße durch die flache Landschaft vor uns trüben.
    Diesmal reiten wir in der Mitte der Eskorte. Das Land ist gesetzlos, und niemand weiß, ob wir nicht vielleicht den Weg einer zerstörungswütigen französischen Truppe kreuzen. Wir reiten im gleichmäßigen Kanter, mein Lord mit finsterem Antlitz, erschöpft von der Reise und auf Schwierigkeiten gefasst.
    In Paris herrscht großes Elend. Wir versuchen, Weihnachten im Hôtel de Bourbon zu feiern, doch die Köche wissen nicht, woher sie gutes Fleisch und Gemüse nehmen sollen. Jeden Tag kommen Boten aus den englischen Besitzungen in Frankreich und berichten von Aufständen in fernen Dörfern, wo die Menschen geschworen haben, die Herrschaft der Engländer keinen Augenblick länger zu erdulden. Es tröstet uns wenig, als wir hören, dass auch der König der Armagnaken mit Aufständen zu kämpfen hat. Ganz Frankreich hat genug von Kriegen und Soldaten und wünscht unseren beiden Häusern die Pest an den Hals.
    Im neuen Jahr erklärt mein Gemahl mir knapp, dass wir Paris verlassen, und inzwischen kenne ich ihn so gut, seine Pläne nicht zu hinterfragen, wenn er so zornig und zugleich so müde ist.
    «Kannst du mir sagen, ob sich unser Glück wendet?», fragt er mich mürrisch. «Nur das?»
    Ich schüttele den Kopf. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich, dass ihm das Pech an den Fersen klebt und Sorgen ihm das Herz schwer machen.
    «Du siehst wie eine Witwe aus», sagt er scharf. «Lächle, Jacquetta.»
    Ich lächele ihn an. Ich sage ihm nicht, dass ich mich manchmal auch wie eine fühle.

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    Gisors
FEBRUAR 1435
    M ein Lord schickt nach Woodville, damit dieser uns von Paris nach Rouen begleitet. Er sagt nichts, doch ich fürchte, er glaubt, Paris sei nicht zu halten, wenn wir angegriffen werden, und wir seien nur in Rouen sicher. Er hofft, von dort aus, von der Mitte der englischen Besitzungen, mit dem französischen Hof in Friedensverhandlungen eintreten zu können. Woodville kommt mit ernster Miene und weiteren Männern. Er lässt die Eskorte im Stallhof antreten und gibt Befehl, verschärft auf Sicherheit zu achten. Dann hilft er meinem Lord für

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