Die Mutter
mitgenommen hat.«
Blake nickte. »Oh, richtig. Ich hab dich gar nicht erkannt.«
»Na ja, es war dunkel, und wir wurden einander nicht r-r ...richtig vorgestellt.«
»Also, jetzt, wo wir uns kennen - was hast du mir zu sagen?«
»Dieser Mann, nach dem du suchst, der mit dem T-T...Tattoo, auf dem >Sch-Sch...Stirb, Mutter< steht? Ich kenne ihn.«
Blake war für ein paar Sekunden sprachlos, dann sagte er: »Ich dachte, du kennst ihn nicht. Das hast du Dale doch letzte Nacht gesagt.«
Mick zuckte mit den Schultern. »Ich war s-s...stoned. Ich k-k...konnte nicht klar denken. Mir ist erst heute Morgen wieder eingefallen, dass ich den M-M.. .Mann mit dem Tattoo schon mal getroffen habe.«
Blake starrte zur Windschutzscheibe hinaus. Jane lief unruhig über den Parkplatz und blieb nur hin und wieder stehen, um in ihre Richtung zu schauen. »Bist du sicher?«
»Ja. Ich hab ihn vor ein p-p.. .paar Wochen getroffen, als ich auf dem Highway unterwegs war. Dieser Typ hat mich mitgenommen, ist mit mir zu 'nem a-a...abgeschiedenen Rastplatz gefahren und wir ... Du weißt schon. Er hat mich echt gut bezahlt. Es war später Nachmittag, eiskalt, aber er wollte, dass ich mich ganz n-n...nackt ausziehe, und er hat das Gleiche gemacht. Er hatte einen guten Körper; nicht superfit, aber r-r...relativ muskulös, und abgesehen von diesem einen Tattoo auf seinem Arm, war sein Körper weiß und unbehaart.« »Dann ist er kein Trucker?«
»Nein. Ist das wichtig?«
Blake schüttelte den Kopf. »Was hat er mit dir gemacht?«
»Du weißt schon, das Übliche. Aber er war gut. Richtig gut. Suchst du ihn, w-w.. .weil du ein bisschen Spaß haben möchtest?«
Da er nichts verraten wollte, antwortete Blake: »Ja. Denkst du, du könntest ihn für mich finden?«
Mick grinste.
Zum ersten Mal fiel Blake auf, wie gut dieser Junge aussah, auf zerzauste, Stephen-Dorff-in-Blade-Art.
»Du hast Glück. Ich s-s...soll ihn heute Abend treffen. Er hat mir seine Handynummer gegeben und mir gesagt, ich solle ihn anrufen, w-w...wenn ich mal ein bisschen Spaß will. Ich hab ihn heute Morgen angerufen, nachdem mir das mit dem T-T.. .Tattoo wieder eingefallen ist. Er meinte, er käme sowieso wieder hier vorbei und war einverstanden, sich mit mir zu treffen. S-S...Soll ich ein Treffen mit ihm für dich klarmachen?«
Blakes Mund war trocken, sein Kopf fühlte sich an, als sei er voller Watte. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass er sich irgendwann mal in dieser Lage befinden könnte. Er war hin- und hergerissen, das gesetzlich Richtige zu tun, wie er es sein ganzes Leben lang getan hatte, oder das Richtige für Jane zu tun, was bedeutete, einen Mann ins Verderben zu schicken.
Einen Mörder, sicher, aber einen Mann, der zumindest einen fairen Prozess verdiente hatte.
Was soll ich bloß tun? Denk nach, du Idiot Denk nach...
»Alles okay?«, fragte Mick.
»Was?«
»Willst du nun, dass ich ein Treffen mit dem Typen für dich arrangiere oder nicht?«
Blake schaute noch einmal zu Jane hinaus. Sie lief hin und her, die Arme über der Brust verschränkt, vom Nebel umgeben. Sie sah klein aus, wie ein verlorenes Kind. Blake brachte es nicht übers Herz, zu ihr hinauszugehen und ihr zu sagen, dass Mick nichts über den Mann wusste. Blake hatte es in der Hand, ihr zu geben, wonach sie seit über einem Jahr suchte, und er wusste, wie seine Entscheidung aussehen musste.
»Okay«, sagte Blake und wandte sich wieder Mick zu. »Mach ein Treffen klar. Aber es muss heute Nacht sein.«
Als Blake dem Treffen zustimmte, überkam ihn ein überwältigendes Gefühl der Angst. Ihm wurde bewusst, wozu er sich soeben bereiterklärt hatte. Es erfüllte ihn mit Schuld und er wusste, dass er für diese Entscheidung bestraft werden würde, entweder in diesem oder im nächsten Leben.
»Klar. Wo willst du dich t-t...treffen?«
»Irgendwo, wo es dunkel ist; ein abgelegener Ort, an dem wir nicht gestört werden.«
»Wie wär's mit dem Rastplatz von letzter Nacht?«
Blake nickte. »Okay. Auf dem Rastplatz um, sagen wir, zehn?«
»Klingt nach 'nem Plan. Ich hab kein Handy, ich k-k...kann dich also nicht anrufen. Du musst unbedingt kommen, sonst k-k...krieg ich echt Ärger.«
»Ich werde da sein.«
»Sag mal, k-k...kann ich dich was fragen?«
»Was denn?«
»Dieser Typ mit dem Tattoo, der ist nicht nur irgend so ein Kerl, oder? Du willst mehr von ihm als nur S-S...Sex. Was hat er getan? D-D...Dir den Mann ausgespannt?«
Wenn du wüsstest, dachte Blake. »Ja, du bist ein
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