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Die Mutter

Die Mutter

Titel: Die Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Mcbean
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und Wut.
    »Sie können doch nicht Ihr ganzes Leben nach diesem Typen suchen. Wahrscheinlich ist er schon tot oder im Gefängnis. Sie werden ihn nie finden. Kommen Sie mit mir zurück, fangen Sie neu an und vergessen Sie das alles.«
    Schließlich entschied sie sich für Wut. »Ich kann nicht glauben, dass Sie mir sagen, ich solle das alles vergessen. Nach allem, was ich Ihnen erzählt habe.« Sie ließ ihr Besteck fallen und legte das Gesicht in die Hände. »Mein Gott, ich hab geglaubt, Sie seien auf meiner Seite.«
    Hinter Blake hatte der Junge aufgehört zu brüllen. Blake war sich nicht sicher, ob er aufgegeben oder ob seine Mutter eingelenkt hatte. Es schien jetzt nicht mehr wichtig.
    »Ich bin auf Ihrer Seite. Das ist ja das Problem. Ich kann nicht hier sitzen und Sie für Gott weiß wie lange über den Highway ziehen lassen, wahrscheinlich sogar, bis Sie sterben oder getötet werden.« Er bedauerte den letzten Teil schon in dem Moment, als die Worte sein großes, hässliches Mundwerk verließen.
    Jane hob den Kopf, funkelte Blake einen Augenblick lang an und sah dann an ihm vorbei. »Wie dem auch sei, es sieht aus, als hätte ich gewonnen«, sagte sie.
    Blake blickte über die Schulter und sah, dass vor dem Jungen eine volle Schüssel Eiscreme mit Schokoladensoße auf dem Tisch stand.
    »Vergessen Sie das.« Er schaute wieder Jane an. »Ich möchte wirklich, dass Sie mit mir nach Sydney zurückkommen. Ich helfe Ihnen in den nächsten Tagen bei der Suche nach dem Mann, aber danach muss ich nach Hause. Ich möchte, dass Sie mit mir kommen; Sie müssen mit mir kommen.«
    »Denken Sie, wir hätten eine besondere Verbindung oder so?« Die Wut in Janes Augen war ebenso feurig und bitter wie der Klang ihrer Stimme. »Nun, ja, das denke ich.«
    »Denken Sie nicht, dass Sie vor mir den Helden markieren müssen. Sie müssen die arme verlorene Lady nicht retten. Ich bin keine verdammte Jungfrau in Nöten. Hauen Sie ab und tun Sie gefälligst anderswo Buße.«
    Ihre Stimme war Blakes Meinung nach etwas zu laut, aber er würde ihr bestimmt nicht sagen, sie solle leiser sein. »Ich kann nicht abhauen. Nicht jetzt. Sie sind der Grund, dass ich beschlossen habe, meiner Frau die Wahrheit zu sagen.«
    »Das können Sie mir nicht in die Schuhe schieben. Ich habe Ihnen zu gar nichts geraten.«
    »Ich gebe Ihnen für gar nichts die Schuld. Ich will damit nur sagen, dass Sie mir geholfen haben, klar zu sehen und zu erkennen, was das Richtige ist.« Er schwitzte, und sein Herz klopfte wie wild in seiner Brust. Er trank einen Schluck Kaffee und atmete ein paarmal tief durch.
    »Ihr Gesicht ist ganz rot«, bemerkte Jane und zog abwesend einen Streifen Speck mit ihrer Gabel durch den Sirup. »Mir ist heiß.«
    »Geschieht Ihnen recht.«
    »Ist die Vorstellung, mit mir zurückzukommen, so schrecklich?«
    Jane seufzte. »Ich dachte, Sie verstehen mich. Es hat nichts damit zu tun, dass ich nicht mit Ihnen zurückkommen möchte. Ich mag Sie, ich mag Sie wirklich. Aber ich bin nicht gerade die Art von Mensch, die man gerne um sich hat.«
    »Lassen Sie das mal meine Sorge sein, ja?«
    Mit leiser Stimme, die durch den Lärm im Café fast nicht zu hören war, sagte Jane: »Ich hätte mich nie mit Ihnen anfreunden sollen.«
    Sie hätte genauso gut ihre Gabel in Blakes Brust rammen können. »Das ist ja wirklich reizend. Aber ich will Ihnen mal was sagen: Man kann sich nicht aussuchen, zu wem man eine Verbindung aufbaut. Freunde sind nichts, das man wegwirft wie das Weihnachtsgeschenk vom letzten Jahr. Sie sind in mein Leben getreten. Ich habe nicht darum gebeten, dass Sie plötzlich auftauchen, aber das sind Sie, und jetzt haben Sie mich am Hals, ob es Ihnen gefällt oder nicht.«
    »Ich kann verschwinden, wann immer ich will. Freund oder nicht, ich gehöre Ihnen nicht. Es ging mir gut, bevor ich in Ihren Truck gestiegen bin. Ich kam dem Mann, der Rebecca getötet hat, immer näher.«
    »Tatsächlich? Wie sieht er aus? Wie heißt er?«
    »Das muss ich mir nicht antun«, sagte Jane und stand auf.

»Sie hauen ab?«
    »Worauf Sie wetten können. Ich verschwende hier nur meine Zeit. Ich sollte draußen auf der Straße sein und nach ihm suchen, nicht hier rumsitzen und auf Nachrichten warten, die ohnehin nie eintreffen. Ich war ein Narr, weil ich dachte, ein Trucker könnte ihn finden.«
    »Sie meinen eine Schwuchtel?«
    Jane funkelte ihn angewidert an.
    Blake hatte nicht erwartet, dass Jane wirklich gehen würde, und als er sich umdrehte und sie

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