Die Mutter
gestiegen war, war ein neuerer Ford Falcon, senffarben, mit außergewöhnlich dunklen Fenstern, die vermutlich eine
Stufe schwärzer getönt waren als erlaubt. Blake sah Mick an. Selbst im schwachen Licht konnte er die roten Augen des Jungen erkennen. Er war entweder stoned oder betrunken.
»Was machst du hier?«
»B-B...Bist du allein?«, fragte Mick.
Blakes Augen wurden schmaler. »Ah, ja. Sag mal, was ist denn hier los? Hast du den Typ mitgebracht oder nicht?«
»Warte.« Mick drehte sich um und drückte den Türgriff, aber anstatt die Tür zu öffnen, sah er über seine Schulter und sagte: »H-H...Hey, du hast d-d...doch nichts dabei, oder?«
»Dabei?«
»H-H...Hast du 'ne Knarre?«
Blake schüttelte den Kopf. »Wir sind hier in Australien, nicht in Amerika.«
»R-R...Richtig. Gut. Okay, w-w...warte.«
Blake musste dringend auf die Toilette. Die ganze Situation fühlte sich falsch an - sein Verstand brüllte ihn förmlich an, sich umzudrehen und verdammt noch mal vom Hof zu reiten. Aber er überzeugte sich selbst, dass nur seine Nerven mit ihm durchgingen, und er schluckte seine negativen Gefühle hinunter und schaute zu, wie Mick die Beifahrertür öffnete, hineinkroch, mit jemandem im Wagen sprach und sich dann von dem Auto entfernte.
Die Vorder- und Hintertüren öffneten sich und vier Männer stiegen aus.
Nicht einer. Vier. Das war nicht das, was Blake erwartet hatte. Er hatte jedes mögliche Szenario in seinem Kopf durchgespielt, mit dem er konfrontiert werden konnte, wenn er Rebeccas Mörder gegenübertrat. Doch an dieses hier hatte er nicht gedacht. Vier Männer, alle etwa im selben Alter wie Mick, nur größer und kräftiger. Erst, als Blake sah, was die vier in Händen hielten -drei hatten einen Baseballschläger, der Vierte eine Brechstange - kam ihm der Gedanke, dass sie hier waren, um ihm wehzutun.
»Das ist also die Schwuchtel, von der du uns erzählt hast«, sagte einer der Männer, und dabei schlug er den Baseballschläger immer wieder in seine Handfläche. »Wir werden dir eine kleine Lektion erteilen, Schwuchtel.«
Die anderen drei lachten, während sie sich ihm näherten.
Mick blieb zurück und zappelte nervös herum, halb grinsend, halb zweifelnd.
»Lasst mich verdammt noch mal in Ruhe«, sagte Blake und ging langsam ein paar Schritte zurück.
»Er ist echt ein hässlicher Wichser«, kicherte ein anderer aus der Gang, dieses Mal der mit der Brechstange. »Kriegst du viele Schwänze ab, Schwuchtel?«
Normalerweise stellte sich Blake seinen Kämpfen. Er war kein schlechter Kämpfer, und er war stark und kräftig gebaut und wusste, dass er jeden dieser Typen alleine locker fertiggemacht hätte. Aber vier bewaffnete Kerle sprachen nicht gerade für einen fairen Kampf, und Blake war klug genug, um zu wissen, wann er sich stellen und wann er lieber abhauen sollte. Obwohl sich seine Beine wie Pudding anfühlten, drehte Blake sich um und rannte los.
Sein Truck stand ganz in der Nähe, aber er war nicht besonders gut in Form, sodass die vier Männer schnell aufholten, und gerade, als er den Kühlergrill seines Trucks erreicht hatte, fuhr ein knochenbrechender Schlag auf seinen Hinterkopf nieder und schickte ihn zu Boden.
Es fühlte sich an, als treffe ihn ein eiserner Feuerball. Tränen füllten seine Augen, als der Schmerz durch seinen Körper raste und ein Klingeln in seinem Kopf dröhnte.
Es folgte ein weiterer Schlag auf den Hinterkopf, dann auf den Kiefer. Jeder einzelne fühlte sich an wie ein brennender Blitzschlag, der durch seine Haut drang und seine Seele zertrümmerte.
Er versuchte aufzustehen, wurde aber von Tritten und Schlägen mit den Baseballschlägern und der Brechstange wieder zu Boden geknüppelt.
Es gelang ihm, sich zu einer Kugel zusammenzurollen, aber das änderte nichts daran, wie sehr die Schläge schmerzten.
Über dem Klingeln, das wie eine Polizeisirene in seinem Kopf heulte, hörte er Gelächter und gelegentlich ein »härter« oder ein »Schwuchtel« und - und das beunruhigte ihn am meisten -ein »Seht euch das Blut an«.
Gedanken wirbelten wie Windböen in seinem Kopf herum:
Das passiert nicht wirklich. Nicht mir.
Bestimmt kommt jemand, um mir zu helfen.
Wer wird sich um Heather kümmern?
Wer wird sich um Betsy kümmern?
Ich kann nicht glauben, dass ich in eine Falle gelockt wurde.
Ich hoffe, Jane geht's gut.
Die Schläge nahmen kein Ende. Blake verlor immer wieder das Bewusstsein.
Aber schließlich fiel er in die Dunkelheit, und dort blieb
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